Die Berliner Philharmoniker, gegründet 1882, gelten weltweit als Inbegriff für musikalische Exzellenz. Legendäre Chefdirigenten von unterschiedlichem künstlerischen und persönlichen Profil begleiteten das Orchester auf seinem Weg, lieferten wichtige Impulse zu seiner Entwicklung. Auf dieser Seite haben wir zentrale Kapitel der Orchestergeschichte für Sie zusammengetragen.

Ein Schwarz-Weiß-Foto der Berliner Philharmoniker, die auf der Bühne sitzen und verschiedene Instrumente halten, einem Dirigenten in der Mitte und verschnörkelten architektonischen Details im Hintergrund.

Der Auftakt

Am Anfang stand ein Akt der Rebellion: Im März 1882 weigerten sich 50 Mitglieder der Kapelle des populären Musikdirektors Benjamin Bilse ihre neuen Kontrakte zu unterschreiben ...

Schwarz-Weiß-Porträt von Benjamin Bilse in Anzug und Krawatte, leicht nach links gewandt. Er hat dichtes, nach hinten gekämmtes Haar und einen ernsten Gesichtsausdruck, wobei der weiße Hintergrund an den Rändern verblasst.
Benjamin Bilse, um 1851–1900 | Bild:Unbekannte*r Fotograf*in, CC0, Wien Museum

Benjamin Bilse

Der gute Dirigent und exzellente Marketingstratege sorgte unfreiwillig für die Gründung der Berliner Philharmoniker.

Schwarz-Weiß-Porträt von Hermann Wolff mit Glatze, runder Brille, Schnurrbart und Vollbart. Er trägt einen Anzug und hat ein Monokel, das mit einer dünnen Schnur an seiner Brille befestigt ist.
Hermann Wolff | Bild:Archiv Berliner Philharmoniker

Hermann Wolff

Er war einer der wichtigsten und einflussreichsten Konzertagenten seiner Zeit, von dessen Geschäftstüchtigkeit auch die Berliner Philharmoniker profitierten.

Schwarz-Weiß-Porträt von Clara Schumann mit gescheiteltem, mit einem Band zurückgebundenem Haar. Sie trägt ein dunkles, hochgeschlossenes Kleid mit Spitzendetails und blickt mit ruhiger Miene leicht zur Seite.
Clara Schumann, geb. Wieck, um 1870–1880 | Bild:Fritz Luckhardt (Fotograf), CC0, Wien Museum

Clara Schumann und die Berliner Philharmoniker

Sie war Komponistin, Klavierpädagogin und eine der gefeiertsten Pianistinnen ihrer Zeit. Ihr Ruhm füllte die Kassen ...

Schwarz-weiß-Fotografie von Hans von Bülow
Hans Guido Freiherr von Bülow (1830-1894), Dirigent, Klaviervirtuose und Kapellmeister, um 1870–1875 | Bild:Fritz Luckhardt (Fotograf), CC0, Wien Museum

Hans von Bülow

Hans von Bülow, Chefdirigent 1887–1892, riss die Berliner Philharmoniker aus ihrer »braven Mittelmäßigkeit«.

Schwarz-Weiß-Foto der Berliner Philharmoniker mit Musikern, die Instrumente in der Hand halten, um einen Dirigenten herum sitzen, der auf einem Podium steht und dem Publikum in einem formellen Konzertsaal zugewandt ist.
Nikisch und die Berliner Philharmoniker in der Alten Philharmonie. | Bild:Archiv Berliner Philharmoniker

Arthur Nikisch: der Seelenvolle

Arthur Nikisch, Chefdirigent 1895–1922, besaß ein großes Einfühlungsvermögen und eroberte die Herzen der Musiker im Sturm.

Sepia-Foto der Berliner Philharmoniker mit Instrumenten auf der Bühne sitzend, Dirigent Arthur Nikisch in der Mitte; im Hintergrund sind Zuschauerbänke und verzierte Wände zu sehen. Am unteren Rand handschriftlich "1918".
Die Berliner Philharmoniker in Wien | Bild:Archiv Berliner Philharmoniker

Berliner Philharmoniker im Ersten Weltkrieg

Unterwegs in Europa als Propaganda-Orchester

Auf der Bühne sitzt ein großes Orchester von Männern in formeller Kleidung mit ihren Musikinstrumenten, die um einen Flügel herum angeordnet sind. Der Dirigent Wilhelm Furtwängler steht in der Mitte. Im Hintergrund sind verzierte Wände und leere Stühle zu sehen.
Berliner Philharmoniker und Wilhelm Furtwängler Ende der 1920er-Jahre | Bild:Archiv Berliner Philharmoniker

Künstlerisch glänzend, wirtschaftlich desaströs

Die Berliner Philharmoniker in den 1920er-Jahren

Georg Schumann mit hellem Haar und Schnurrbart, der einen Anzug und eine Fliege trägt, hält einen Dirigentenstab in der Mitte der Bewegung, was darauf hindeutet, dass er ein Orchester dirigiert. Der Hintergrund ist dunkel und unscharf.
Georg Schumann | Bild:Georg Schumann Gesellschaft

Georg Schumann und die Berliner Philharmoniker

Die musikalische Partnerschaft mit Dirigent, Pianist und Komponist Georg Schumann währte über sechs Jahrzehnte

Schwarz-weiß-Foto von Wilhelm Furtwängler beim dirigieren.

Wilhelm Furtwängler: Klangmagier zwischen den Zeiten

Furtwängler, Chefdirigent 1922–1934 und 1952–1954, formte die Berliner Philharmoniker zu seinem ureigensten Instrument.

Vier Männer in Anzügen sitzen und stehen um einen kleinen runden Tisch herum und sehen sich Notenblätter an. Drei halten Geigen und einer ein Cello, was darauf hindeutet, dass es sich um klassische Musiker handelt, die sich auf einen Auftritt vorbereiten.
Das Philharmonische Streichquartett um 1930, v.l.n.r: Reinhard Wolf, Bratsche, Szymon Goldberg, Violine und Primarius, Nicolai Graudan, Violoncello, Gilbert Back, Violine | Bild:Archiv Berliner Philharmoniker

Vier Schicksale

In Erinnerung an die jüdischen Musiker der Berliner Philharmoniker Szymon Goldberg, Gilbert Back, Nicolai Graudan, Joseph Schuster

Schwarz-weiß-Foto eines Konzerts der Berliner Philharmoniker in den 1930er-Jahren, bei dem NS-Politiker im Publikum applaudieren.
1935: Beifall für Wilhelm Furtwängler und die Berliner Philharmoniker; in der ersten Reihe von links u.a. Hermann Göring, Adolf Hitler, Joseph Goebbels | Bild:Archiv Berliner Philharmoniker

Das »Reichsorchester«

Die Berliner Philharmoniker in der NS-Zeit

Sergiu Celibidache in Hemd und Krawatte dirigiert ein Orchester und hält einen Taktstock. Ein anderer Mann mit Hut steht im Hintergrund. Das Bild ist in Schwarz-Weiß gehalten und hat eine dramatische, konzentrierte Atmosphäre.
Sergiu Celibidache

Sergiu Celibidache

Die Zusammenarbeit zwischen Celibidache und den Berliner Philharmonikern begann am 29. August 1945, in einem der tragischsten Momente der Orchestergeschichte.

Schwarz-Weiß-Porträt von Leo Borchard in Anzug und Krawatte, der leicht nach rechts blickt und leicht lächelt. Er hat kurzes, ordentlich gekämmtes Haar und ein glatt rasiertes Gesicht, der Hintergrund ist neutral.
Bild:Archiv Berliner Philharmoniker

Leo Borchard

Der 46-jährige Dirigent Leo Borchard, der erste Nachkriegsdirigent des Orchesters

Herbert von Karajan mit grauem Haar, der einen hellbraunen Trenchcoat und einen schwarzen Rollkragenpullover trägt, steht im Freien in der Nähe von belaubten Ästen, wobei im Hintergrund ein modernes Gebäude mit einem geschwungenen Dach zu sehen ist.
Herbert von Karajan | Bild:Siegfried Lauterwasser

Herbert von Karajan: Klangästhet und Medienstar

Karajan, Chefdirigent 1956–1989, verkörperte den Dirigententyp des 20. Jahrhunderts: energisch, charismatisch, visionär.

Claudio Abbado in einem blauen Hemd lächelt und hebt den rechten Arm, als würde er winken oder eine Geste machen, vor einem schlichten schwarzen Hintergrund.
Claudio Abbado | Bild:Cordula Groth

»Ich bin Claudio für alle.«

Mit Claudio Abbado, Chefdirigent 1990–2002, erlebte das Orchester eine Zeitenwende.

Ein Mann mit weißen Locken und einem schwarzen Hemd steht vor einer neutralen Wand. Sein Blick in die Kamera ist entspannt.
Sir Simon Rattle | Bild:Oliver Helbig

Sir Simon Rattle: Der Unkonventionelle

Sir Simon Rattle, Chefdirigent 2002–2018, öffnete die Berliner Philharmoniker für ein neues Publikum.