Berliner Philharmoniker
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Hermann Wolff | Bild: Archiv Berliner Philharmoniker

Hermann Wolff, 1845 in Köln geboren und ab seinem 10. Lebensjahr in Berlin lebend, vereinte in sich verschiedene Talente: Unternehmergeist, kaufmännisches Geschick und Musikalität. Er verfügte über exzellente Kontakte, kannte viele Künstler und hatte ein ausgezeichnetes Gespür für vielversprechende Komponisten.

Kurz, er besaß sämtliche Voraussetzungen, einer der wichtigsten und einflussreichsten Konzertagenten seiner Zeit zu werden. 1880 öffnete er in Berlin sein eigenes »Konzertbureau« und beherrschte seither den damaligen Musikmarkt. Kein anderer seiner Zunft verfügte über so viele innovative Ideen und solchen unternehmerischen Mut wie er.

Künstlerisch gut vernetzt

Von seiner Geschäftstüchtigkeit profitierten auch die Berliner Philharmoniker. Nicht allein, dass Hermann Wolff ihnen die berühmtesten Solisten und besten Dirigenten jener Zeit vermittelte sowie Hans von Bülow und Arthur Nikisch als musikalische Chefs der von ihm veranstalteten philharmonischen Abonnementskonzerte engagierte, er zeigte dem Orchester immer wieder Wege aus existenziellen Krisen auf.

Legendär waren seine »philharmonischen Diners«, jene Sonntagsessen, bei denen er und seine Frau Luise, eine ehemalige Schauspielerin, die wichtigsten Musikerpersönlichkeiten zu sich nach Hause luden. Als Hermann Wolff, der ewig Rastlose und Getriebene, am 3. Februar 1902 überraschend im Alter von 56 Jahren starb, übernahm Luise Wolff die Konzertdirektion und führte sie in seinem Sinne weiter.

Während des Ersten Weltkriegs stieg Erich Sachs als Teilhaber in das Geschäft ein. Die Agentur blieb auch weiterhin marktbeherrschend. Das Aus für das Unternehmen kam mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten. Um sich nicht den Repressalien der neuen Herren aussetzen zu müssen, leitete Luise Wolff 1934 das Liquidationsverfahren ein. 1935 verstarb sie 80-jährig.