Ein bärtiger Mann in dunklem Anzug und Hemd steht vor einem schattigen Hintergrund. Mit nachdenklichem Gesichtsausdruck blickt er zur Seite. Das Licht hebt sein Gesicht und seinen Oberkörper hervor und bildet einen Kontrast zur dunklen Umgebung.
Andris Nelsons | Bild: Marco Borggreve
Benjamin Beilman | Bild: Sophie Zhai
Portrait of the young man Jan Liebermann, sitting in a blue jumper and jeans in front of a background with blue, round glass windows. He is looking to the side.
Jan Liebermann | Bild: Max Lautenschläger

    Konzertinformationen

    60 Jahre Philharmonie-Orgel


    Info

    Melodisch innig, rhythmisch mitreißend – Antonín Dvořáks Violinkonzert verbindet böhmische Tanzmusik mit spätromantischen Orchesterfarben. Solist Benjamin Beilman, der für Hilary Hahn einspringt, bringt mit seinem ausdruckstarken Ton die zarten wie leidenschaftlichen Momente des Werks zum Leuchten. In eine ganz andere Klangwelt führt Andris Nelsons mit Dmitri Schostakowitschs Zehnter Symphonie. Das Werk ist eine schonungslose Abrechnung mit dem Stalin-Regime, geprägt von aggressiven Marschrhythmen, dissonanten Akkorden und abgrundtiefer Trauer. Zum Auftakt erklingt Marcel Duprés festliche Komposition Cortège et Litanie mit Jan Liebermann an der Orgel der Philharmonie.


    Besetzung

    Berliner Philharmoniker
    Andris Nelsons Dirigent
    Benjamin Beilman Violine (anstelle von Hilary Hahn)
    Jan Liebermann Orgel


    Programm

    Marcel Dupré
    Cortège et Litanie op. 19 Nr. 2 (Fassung für Orgel und Orchester)

    Jan Liebermann Orgel

    Werkeinführung

    Antonín Dvořák
    Konzert für Violine und Orchester a-Moll op. 53

    Benjamin Beilman Violine (anstelle von Hilary Hahn)

    Werkeinführung

    Pause

    Dmitri Schostakowitsch
    Symphonie Nr. 10 e-Moll op. 93

    Werkeinführung


    Serviceinformationen

    Dauer ca. 2 Stunden und 15 Minuten (inkl. 20 Minuten Pause)



    Großer Saal

    39 bis 111 €

    Konzerteinführung
    19.15 Uhr

    Abo I: Konzerte mit den Berliner Philharmonikern


    Großer Saal

    39 bis 111 €

    Konzerteinführung
    19.15 Uhr

    Abo A: Konzerte mit den Berliner Philharmonikern


    Großer Saal

    39 bis 111 €

    Konzerteinführung
    18.15 Uhr

    Abo B: Konzerte mit den Berliner Philharmonikern

    Biografie

    Andris Nelsons

    Als einer der bedeutendsten Dirigenten unserer Zeit leitet Andris Nelsons mit dem Boston Symphony Orchestra und dem Gewandhausorchester Leipzig zwei weltweit führende Klangkörper. Seine Entscheidung für den Dirigentenberuf verdankt er nicht zuletzt einem Zufall: Mit 18 Jahren wurde der Sohn einer lettischen Musikerfamilie Trompeter an der Nationaloper in Riga, doch als ihm bei einem Taekwondokampf ein Zahn ausgeschlagen wurde, war das Anlass für eine Neuorientierung. Es folgten ein Dirigierstudium bei Alexander Titov in St. Petersburg, Meisterkurse bei Neeme Järvi und Jorma Panula sowie die Begegnung mit Mariss Jansons, der zu seinem wichtigsten Mentor wurde. 

    Seine Karriere führte Nelsons zunächst als Musikdirektor an die Lettische Nationaloper und zum City of Birmingham Symphony Orchestra. Heute dirigiert er regelmäßig Orchester wie die Berliner und Wiener Philharmoniker. Mit Leidenschaft widmet er sich unterschiedlichsten musikalischen Stilen. Ob Wiener Klassik, Romantik, Moderne oder zeitgenössische Musik – Andris Nelsons vermittelt durch sein Dirigat starke Emotionen. Dabei geht er durchaus planvoll vor: »Mein ganzes Dirigentenleben besteht daraus, die Stellen zu finden, an denen Energie, technische Hilfe oder Unterstützung notwendig sind, damit das Orchester das bestmögliche musikalische Ergebnis erzielt.«

    Benjamin Beilman

    Im vergangenen Jahr gab Benjamin Beilman sein gefeiertes Debüt bei den Berliner Philharmonikern während der USA-Tournee mit Konzerten in Washington, D.C. und Ann Arbor. Der amerikanische Geiger zählt längst zu den führenden Musikern seiner Generation. Sein Ton reicht laut der New York Times von »kraftvoll mit einem Hauch von Gewalt« bis zu »reiner Poesie«, wie The Strad schreibt. Mit seiner besonderen Fähigkeit, Musik in fesselnde Klangdramen zu verwandeln, begeistert er mit klassischem wie zeitgenössischem Repertoire gleichermaßen – weltweit als Solist bei führenden Orchestern, als Kammermusiker und im Duo mit Steven Osborne. 

    Er wurde am Curtis Institute of Music, wo er seit 2022 selbst lehrt, sowie an der Kronberg Academy von Christian Tetzlaff ausgebildet. Der vielfach ausgezeichnete Musiker erhielt unter anderem ein Borletti-Buitoni Trust Fellowship, einen Avery Fisher Career Grant und den London Music Masters Award. Seine Geige – eine von der Nippon Music Foundation zur Verfügung gestellte Guarneri – wurde bereits von Geigengrößen wie Eugène Ysaÿe und Isaac Stern gespielt. Für ihn ist Musik »eine Auseinandersetzung mit dem, was uns als Menschen ausmacht. Für mich ist klassische Musik die raffinierteste Sprache, die raffinierteste Palette und die konzentrierteste Form, eine Botschaft zu vermitteln. Sie ist auch der beste Weg, sich selbst zu verstehen.«

    Jan Liebermann

    Im Frühjahr 2024 sorgte Jan Liebermann für Aufsehen, als er in mehreren Konzerten jeweils alle sechs Triosonaten von Johann Sebastian Bach spielte, und das auch noch auswendig: knapp anderthalb Stunden Musik und für jeden Organisten eine echte Herausforderung. Umgehend widmete sich der Newcomer seinem nächsten Großprojekt, den hochvirtuosen Trois Préludes et Fugues von Marcel Dupré, die er ebenfalls mehrfach auswendig spielte. Dem jungen Organisten aus Oberfranken, der die Begeisterung für »sein« Instrument auf Social Media mit Tausenden von Followern teilt, gelingt es, das etwas verstaubte Image der Orgel aufzupolieren: »Social Media ist eine super Bühne, größer als jeder Konzertsaal und jede Kirche – und zugleich ein tolles Medium, um sich der großen Welt vorzustellen.« 

    Liebermann, Jahrgang 2005, studierte zunächst Klavier und wurde im Herbst 2022 als Jungstudent an der Hochschule für Musik in Mainz aufgenommen. Seit dem Wintersemester 2025/26 studiert der Preisträger zahlreicher Wettbewerbe Orgel und Kirchenmusik an der Musikhochschule München. Kürzlich wurde er als erster Organist mit dem Förderpreis Deutschlandfunk des Musikfests Bremen ausgezeichnet. »Mein Ziel ist es, Konzertorganist zu werden und weltweit zu konzertieren. Es ist ein überwältigendes Gefühl, vor Publikum zu spielen – auf möglichst vielen Instrumenten in vielen Ländern und Kulturen.« In diesen Konzerten debütiert er als Organist bei den Berliner Philharmonikern.