In dieser Rubrik beantworten wir Fragen, die Sie schon immer an die Berliner Philharmoniker stellen wollten: zum Bühnengeschehen, was hinter den Kulissen passiert oder zum Orchester allgemein.
Ob als Solist oder als Teamplayer – in vielen Konzerten wird ein Flügel gebraucht. Groß, schwarz, glänzend ist er auf der Bühne ein echter Blickfang. Angesichts des Podiums in der Berliner Philharmonie mit seinen abgestuften Flächen, Erhöhungen und seinen vielen Zugangstreppen scheint es rätselhaft, auf welche Weise das circa 450 kg schwere Instrument auf seinen Platz kommt. An Rampen oder Seilzüge würde man denken, aber in der Philharmonie gibt es stattdessen einen Lift. Die vordere Fläche des Konzertpodiums, dort wo am Abend das Dirigentenpult steht, lässt sich nämlich mit einem sogenannten Spirallift hoch- und runterfahren. Von der »Spitze« sprechen die Mitarbeitenden der Veranstaltungstechnik, denn entsprechend ragt diese Fläche in den Zuschauerraum hinein. Unter dem Podium verbergen sich zwei Räume: das Flügellager und darunter der sogenannte Gitterkäfig«, eine kleine Klavierwerkstatt, in der die Instrumente auf ihren Auftritt vorbereitet werden. Von dort geht es für den Flügel per Lift nach oben.
Das ist allerdings keine Kleinigkeit: »Man braucht für die Bedienung schon technisches Verständnis«, erklärt Meike Aurich-Schnitt, Meisterin für Veranstaltungstechnik. »Die Fahrt ist sehr langsam. Es dauert mindestens fünf Minuten, bis ein Instrument hoch- oder runtergefahren ist – wegen der vielen Sicherungsschleifen, die geschlossen sein müssen. Sonst geht gar nichts.« Es darf schließlich nichts schiefgehen, denn ohne funktionierenden Lift kein Konzert, und technische Pannen sind keine Option. Doch sie kommen vor: Meike Aurich-Schnitt erinnert sich, wie der Lift vor Jahren auf halber Strecke stecken blieb und Daniel Barenboim dann abends aus der Versenkung dirigieren musste. »Aber zum Glück passiert das nur sehr selten«, schmunzelt sie.
Die offene Frage
Warum sitzt das Publikum hinter dem Orchester?
Die offene Frage
Gibt es auch bei Spitzenmusikern wie den Mitgliedern der Berliner Philharmoniker bestimmte Stellen in einem Werk, vor denen sie sich fürchten?
Die offene Frage
Wer bestimmt die Anordnung der Musikerinnen und Musiker auf der Bühne?