Von: Nicole Restle
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Mehrere Musikerinnen in formeller Kleidung spielen Celli und Geigen in einem Orchester. Sie sitzen eng beieinander, lesen Noten und einige lächeln, während sie auf der Bühne spielen.
Bild: Monika Rittershaus

In dieser Rubrik beantworten wir Fragen, die Sie schon immer an die Berliner Philharmoniker stellen wollten: zum Bühnengeschehen, was hinter den Kulissen passiert oder zum Orchester allgemein.

Ganz klar: die Dirigentin oder der Dirigent. Sie wissen, wie sie die Werke klanglich optimal präsentieren können. Dabei berücksichtigen sie natürlich ein paar grundlegende Dinge: Welches Repertoire wird gespielt? Wie ist die Akustik des Saals? Wie harmonieren die Instrumentengruppen miteinander? Und natürlich die Frage: »Habe ich einen guten Sichtkontakt zu den Musikerinnen und Musikern?« Allerdings gibt es bezüglich der Orchesteraufstellung gewisse Traditionen, an denen sich Dirigent*innen orientieren und manchmal kleine Anpassungen vornehmen – oft in Absprache mit dem Orchestervorstand. 

Generell vorgegeben ist, dass die Instrumentengruppen nach Lautstärke gestaffelt sind: vorne die zarteren Streicher, dahinter die kräftigeren Holzbläser, dann die lauten Blechbläser und schließlich das Schlagzeug.  Die Anordnung der Streichergruppen von links nach rechts kann variieren. Es gibt die sogenannte »amerikanische« Aufstellung (1. Violinen, 2. Violinen, Bratschen, Celli) und ihre Abwandlung (1. Violinen, 2. Violinen, Celli, Bratschen). Letztere wechselt bei den Berliner Philharmonikern mit der »deutschen« Aufstellung, bei der sich die 1. und 2. Violinen gegenübersitzen, dazwischen die Celli und Bratschen. Und die Kontrabässe? Die können sowohl rechts als auch links hinter den Streichern stehen. Auch die Hörner variieren in der Blechbläsergruppe, mal rechts, mal links sitzend. 

Eine Besonderheit der Berliner Philharmoniker: Die Streicher haben innerhalb ihrer Gruppe keinen festen Platz, sondern rotieren. »Das Gute daran ist, dass wir uns dadurch untereinander besonders gut kennenlernen«, meint Eva-Maria Tomasi, Geigerin und Orchestervorstand. »Außerdem fördert es das kammermusikalische Hören.«