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Herbert Blomstedt | Bild: Martin U. K. Lengemann

Herbert Blomstedt ist eine Institution. Seine natürliche Autorität, seine ruhige und gleichzeitig hellwache Persönlichkeit sowie seine bedingungslose Hingabe an das Werk machen ihn zu einem Ausnahmedirigenten. Am 10., 11. und 12. Juni dirigiert er – wieder vor Publikum – Jean Sibelius‘ Vierte Symphonie und die Dritte Symphonie von Johannes Brahms. Das Konzert am 12. Juni können Sie außerdem live in der Digital Concert Hall erleben.

1927 als Sohn schwedischer Eltern in den USA geboren, gehört er zu den ältesten Vertretern seines Fachs – aber kaum jemand übertrifft ihn an jugendlichem Esprit. Sein Geheimnis? »Ich bin verliebt in die Musik«, erzählt er in einem Interview für die Digital Concert Hall. »Sobald ich den Klang des Orchesters höre, bin ich transformiert – es existiert kein Körper, kein Alter, nur die Musik und die Freude daran.«

Berufung durch Zufall

Zum Dirigieren kam er eher durch Zufall, als er während seines Geigenstudiums am Königlichen Konservatorium in Stockholm Mitglied des Universitätschors war und einmal zwei Sätze aus Brahms᾽ Requiem dirigieren durfte. »Das hat mir riesigen Spaß gemacht. Es ist doch etwas Schönes, wenn man ein Ensemble formen kann.« Dieses Erlebnis stellte seine beruflichen Weichen: Er ließ sich an der Juilliard School of Music in New York sowie in Darmstadt (zeitgenössische Musik) und Basel (Renaissance- und Barockmusik) zum Dirigenten ausbilden. Wichtige Impulse empfing er außerdem als Assistent von Igor Markevitch und Leonard Bernstein.

Langjähriger Freund der Berliner Philharmoniker

1976 gab Herbert Blomstedt sein Debüt bei den Berliner Philharmonikern – zusammen mit dem damals 20-jährigen Pianisten Krystian Zimerman. Die Aufmerksamkeit der Presse richtete sich in erster Linie auf den frischgebackenen Preisträger des Chopin-Wettbewerbs, gleichwohl blieben die dirigentischen Qualitäten Blomstedts nicht unerwähnt: Er beeindrucke – so der Tenor der Kritiker – mit Begeisterungsfähigkeit und Überzeugungskraft. Immer wieder wurde Blomstedt, der im Laufe seine Karriere u. a. Chef der Sächsischen Staatskapelle, des San Francisco Symphony Orchestra und des Leipziger Gewandhausorchesters war, von den Berliner Philharmonikern eingeladen. 

In den letzten Jahren hat sich die Zusammenarbeit zwischen Dirigent und Orchester intensiviert, nahezu jährlich tritt er ans Pult des Klangkörpers, mit dem ihn nach all den Jahren eine herzliche Freundschaft verbindet: »Die Berliner Philharmoniker sind ein enorm kosmopolitisches Orchester. Das erfüllt mich als Gast mit inspirierender Ehrfurcht.« Herbert Blomstedt gilt als Spezialist für die Symphonien Anton Bruckners und die Werke von Johannes Brahms, dessen Musik – so der Dirigent –»das Herz wärmt und die Gedanken erfreut.«

5 Fragen an Herbert Blomstedt

Wir haben unsere Instagram-Community gefragt: »Was wollt Ihr von Herbert Blomstedt wissen?« Im Video beantwortet er fünf dieser Fragen.