Quatuor Ébène
Quatuor Ébène | Bild: Julien Mignot

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Auf Einladung der Berliner Philharmoniker


Info

Seine perfekte Verschmelzung von Präzision und Spontaneität hat das Quatuor Ébène zu einem weltweit führenden Streichquartett gemacht. Gemeinsam mit zwei Solisten der Berliner Philharmoniker – dem Bratscher Amihai Grosz und dem Cellisten Bruno Delepelaire – präsentiert es Peter Tschaikowskys Streichsextett »Souvenir de Florence«. Der Komponist schuf trotz der kammermusikalischen Besetzung ein Werk von fast symphonischen Dimensionen, das auf geniale Weise russische Dramatik mit italienischer Grazie verbindet. Zur Eröffnung erklingen ein Streichquartett Joseph Haydns und hochvirtuose Divertimenti von Benjamin Britten.


Besetzung

Quatuor Ébène:
Pierre Colombet Violine
Gabriel Le Magadure Violine
Marie Chilemme Viola
Yuya Okamoto Violoncello

Amihai Grosz Viola
Bruno Delepelaire Violoncello


Programm

Joseph Haydn
Streichquartett B-Dur Hob. III:78 »Sonnenaufgang«

Benjamin Britten
Drei Divertimenti für Streichquartett

Pause

Peter Tschaikowsky
Streichsextett d-Moll op. 70 »Souvenir de Florence«

Amihai Grosz Viola, Bruno Delepelaire Violoncello



Kammermusiksaal

16 bis 38 €

Konzerteinführung
19.30 Uhr

Abo T: Quartett

Biografien

Quatuor Ébène

Das französische Quatuor Ébène pflegt seit über 20 Jahren eine neue, grenzüberschreitende Art des Streichquartettspiels. Dies zeigt sich in der oft ungewöhnlichen Programmgestaltung, die nicht nur das klassische Repertoire umfasst, sondern auch Ausflüge in die Genres Jazz und Pop unternimmt. Doch auch in der musikalischen Durchdringung der Werke hat das Streichquartett Maßstäbe gesetzt. Die unverwechselbare Ausdruckskraft war bereits zu spüren, als die damals noch junge Formation 2004 beim Internationalen Musikwettbewerb der ARD antrat – und gewann. 

Gefunden hatten sich die Mitglieder des Quartetts fünf Jahre zuvor während ihres Studiums an der Musikhochschule Boulogne-Billancourt. Inzwischen gilt das Ensemble, das beim Quatuor Ysaÿe, bei Gábor Takács, Eberhard Feltz und György Kurtág studierte, als eines der besten Streichquartette der Welt. Vor allem seine Einspielung sämtlicher Streichquartette Ludwig van Beethovens erregte Aufsehen, ebenso sein Engagement für den Nachwuchs im Rahmen seiner Ébène Quartet Academy an der Hochschule für Musik und Theater München. Das Quatuor Ébène besticht durch ein Spiel, das zugleich homogen und vielschichtig, tiefgründig und doch leicht, kraftvoll und zugleich intim wirkt. Und das, obwohl die Mitglieder – wie sie immer wieder betonen – oft ganz unterschiedlicher Meinung sind. Doch in einem sind sich alle einig: »Kreativität entsteht erst aus den Unterschieden.«


Amihai Grosz

Amihai Grosz spielt eine der seltenen Bratschen aus der berühmten Schule von Gasparo de Salò, die sich vom helleren Klangideal Stradivaris und Guarneris unterscheidet: »Der Klang«, so der langjährige Erste Solobratschist der Berliner Philharmoniker, »ist bodenständiger, holziger und natürlich herrlich obertonreich. Aber die Klangfarbe ist etwas dunkler. Bei tieferen Instrumenten wie Cello, Bratsche und vermutlich auch Kontrabass klingt das viel schöner.« Grosz, der mit elf Jahren von der Geige zur Bratsche wechselte, studierte bei David Chen an der Jerusalem Academy of Music, bei Tabea Zimmermann an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin  und bei Haim Taub am Keshet Eilon Music Center. 

Schon früh erhielt er verschiedene Stipendien und Preise, war Mitglied der Young Musicians Group des Jerusalem Music Center und spielte viele Jahre im renommierten Jerusalem Quartet. 2010 wurde Grosz Mitglied der Berliner Philharmoniker, was für ihn einem Sprung ins kalte Wasser gleichkam: »Ich kannte das nicht, ich war vorher in keinem anderen Orchester gewesen. Und jetzt diese herrliche Musik zum Leben zu erwecken, mit diesem starken Gemeinschaftsgefühl – das ist magisch. Ich bin stolz darauf, zu diesem Orchester zu gehören. Denn es ist wie eine unglaubliche Naturgewalt.« Darüber hinaus ist Amihai Grosz ein gefragter Solist nicht nur der Berliner Philharmoniker und hat mit Dirigenten wie Zubin Mehta, Tugan Sokhiev, Klaus Mäkelä, Daniel Barenboim und Simon Rattle zusammengearbeitet.


Bruno Delepelaire

Egal, ob Bruno Delepelaire das Cellorepertoire »mit Klarheit und Feuer« (Der Tagesspiegel) zum Leben erweckt oder in tiefster Verinnerlichung zu ungeahnten Ausdrucksbereichen vordringt: Der in Paris geborene Musiker, der in seiner Heimatstadt und in Berlin studierte, »spielt zum Weinen schön« (Berliner Morgenpost). Seit November 2013 ist er Erster Solocellist der Berliner Philharmoniker, in den Reihen des Orchesters spielte er aber schon davor: »Ich erinnere mich noch sehr gut an mein erstes Konzert mit den Berliner Philharmonikern. Damals war ich Stipendiat der Karajan-Akademie und wir spielten Beethovens Dritte Symphonie unter Bernard Haitink. Die Energie, die vom Orchester ausging, war unglaublich. Ich fühlte mich sofort mitgerissen, es war ein Traum!«

 Bereits wenige Monate nach seiner Ernennung übernahm Bruno Delepelaire das Solocello in Strauss’ Don Quixote unter der Leitung von Semyon Bychkov. Seitdem ist er immer wieder mit den Berliner Philharmonikern als Solist zu erleben – in so unterschiedlichen Werken wie Haydns Cellokonzert Nr. 2 und John Williams’ Elegy für Cello und Orchester. Bruno Delepelaire, der auch regelmäßig bei anderen Orchestern zu Gast ist, hat sowohl als Solist als auch mit seinem Streichquartett Quatuor Cavatine renommierte Preise gewonnen. Als Kammermusiker ist er zudem mit dem Berlin Piano Quartet und mit den 12 Cellisten der Berliner Philharmoniker zu hören.