Eine Person in schwarzer Kleidung sitzt an einem Tisch mit weißen Streifen, hält eine Kreide in der Hand und lehnt ihren Kopf auf die andere Hand. Hintergrund ist grau.
Fazıl Say | Bild: Fethi Karaduman

Konzertinformationen


Info

Für Fazıl Say ist die Auseinandersetzung mit Bachs Goldberg-Variationen eine lebenslange Entdeckungsreise. Bachs subtile Kompositionskunst entfaltet – ausgehend von einem meditativen, gesanglichen Thema – in 30 Variationen einen Kosmos unterschiedlicher Charakterstücke. »Meine Interpretation soll den einzigartigen Gesang, den Tanz, die Geschichte jedes einzelnen Teils des Werks transportieren«, erklärt Fazıl Say. Als Komponist ist er ein Grenzgänger zwischen westlicher und türkischer Musik, ein Brückenbauer zwischen Tradition und Moderne. Im Anschluss an die Goldberg-Variationen erleben wir ihn unter dem Titel À la carte mit eigenen Werken. 


Besetzung

Fazıl Say Klavier


Programm

Johann Sebastian Bach
Goldberg-Variationen BWV 988

Pause

Fazıl Say
Yeni hayat sonatı (Neues Leben Sonate) op. 99

Fazıl Say
Nazim op. 12 Nr. 1

Fazıl Say
Ses op. 40b

Fazıl Say
Kumru op. 12 Nr. 2

Fazıl Say
Wintermorgen in Istanbul op. 51c

Fazıl Say
Kara Toprak (Black Earth) op. 8

Fazıl Say
Summertime Variations op. 20

Fazıl Say
Alla Turca Jazz op. 5b

Fazıl Say
Paganini Jazz op. 5c


Serviceinformationen

Dauer ca. 2 Stunden und 15 Minuten (inkl. 20 Minuten Pause)



Kammermusiksaal

17 bis 40 €

Abo U: Klavier

​Restkarten sind telefonisch unter +49 30 254 88-999 oder an der Kasse erhältlich.

Aufheiterung in schlaflosen Nächten
Das Rätsel der »Goldberg-Variationen« 

Erleuchtetes Fenster in der Nacht

Bachs Goldberg-Variationen sind ein musikalischer Gipfelpunkt, den nahezu alle bedeutenden Pianistinnen und Pianisten im Laufe der Zeit zu erklimmen versuchten. Über ein faszinierendes Stück, das bis heute Rätsel aufgibt.


Biografie

Fazıl Say

Pianist, Komponist und kreativer Freigeist: Seit fast 30 Jahren polarisiert und begeistert Fazıl Say Publikum und Presse gleichermaßen mit seinen ungewöhnlichen Programmen und unkonventionellen Interpretationen, die voller emotionaler Direktheit und Intensität sind. 1986 hörte der Komponist Aribert Reimann den damals 16-jährigen Say zufällig spielen. Er war so beeindruckt, dass er seinen Begleiter, den amerikanischen Pianisten David Levine – bei dem Say später studieren sollte –, bat, ins Konservatorium in Ankara zu kommen: »Den musst du dir anhören, der Junge spielt wie ein Teufel.« Seinen ersten Klavierunterricht erhielt Fazıl Say bei Mithat Fenmen, einem Pianisten, der noch bei Alfred Cortot studiert hatte. Fenmen weckte das Improvisationstalent seines Schülers, das bald untrennbar zu dessen Selbstverständnis als Pianist und Komponist gehörte. 

So umfasst Says Œuvre aktuell über 120 Werke, darunter sechs Symphonien, zwei Oratorien, verschiedene Solokonzerte sowie zahlreiche Klavier- und Kammermusikwerke. Für ihn ist es »sehr wichtig beim Musikmachen, sich selbst zu hören, auch innerlich zu hören«. Fazıl Say gastiert weltweit bei den renommiertesten Orchestern und spielt ein vielfältiges Repertoire, das vom Barock bis zur zeitgenössischen Musik und natürlich seinen eigenen Werken reicht. Zu seinen Kammermusikpartnern zählen Patricia Kopatchinskaja, Nicolas Altstaedt, Fatma Saïd, Maxim Vengerov oder das Minetti Quartett.