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Zum Abschluss unseres Barock-Wochenendes lassen Maxim Emelyanychev und Il pomo d’oro eine der beliebtesten Gattungen der Epoche erklingen: das Concerto grosso. Der mitreißende Dialog zwischen zwei Instrumentengruppen fordert die Musizierenden zu einem spielerisch-virtuosen Wettstreit heraus, der zugleich Raum für Klangschönheit und überraschende Effekte lässt. Maßgeblich wurde diese Form von dem italienischen Geiger und Komponisten Arcangelo Corelli geprägt, dessen Opus 6 zum Vorbild für Komponisten wie Georg Muffat, Alessandro Scarlatti oder Giuseppe Sammartini wurde. Auch Georg Friedrich Händel ließ sich von Corelli inspirieren und entfachte in seinen Concerti grossi op. 6 er ein wahres Feuerwerk an Klangfarben und Emotionen.
Besetzung
Il pomo d’oro
Maxim Emelyanychev Dirigent
Programm
Arcangelo Corelli
Concerto grosso g-Moll op. 6 Nr. 8 »Weihnachtskonzert«
Georg Muffat
Concerto grosso Nr. 1 D-Dur
Charles Avison
Concerto grosso Nr. 3 d-Moll
Pause
Georg Friedrich Händel
Concerto grosso F-Dur op. 6 Nr. 2 HWV 320
Alessandro Scarlatti
Concerto grosso Nr. 1 f-Moll
Pietro Antonio Locatelli
Concerto grosso Es-Dur op. 7 Nr. 6 »Il pianto d'Arianna«
Giuseppe Sammartini
Concerto grosso A-Dur op. 2 Nr. 1
Kammermusiksaal
22 bis 52 €
Konzerteinführung
18.15 Uhr
Golden, reich verziert, von prachtvollen Fassaden umgeben – so erscheint uns das Barock oft auf den ersten Blick. Doch hinter den funkelnden Oberflächen dieser Epoche, die vom frühen 17. bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts reicht, entfaltet sich eine Welt voller künstlerischer Neugier, technischer Neuerungen und überraschender Gegensätze.
Dirigent? Pianist? Egal, sagt Maxim Emelyanychev, der an Pult und Flügel gleichermaßen erfolgreich ist: »Hauptsache Musik! Das Wichtigste ist, zu lieben, was man tut, und sich voll und ganz darauf einzulassen.« Der mit dem Image eines Wunderkinds aufgewachsene und mit unzähligen Preisen ausgezeichnete Musiker gab sein Dirigierdebüt im Alter von nur 12 Jahren und war anschließend regelmäßig bei führenden russischen Orchestern zu Gast. Nach Studien in seiner Geburtsstadt Nischni Nowgorod wechselte Emelyanychev ans Moskauer Tschaikowsky-Konservatorium, wo er Klavier, Cembalo und Dirigieren bei Gennadi Roschdestwenski studierte.
Viele Jahre spielte er als Cembalist unter der Leitung von Teodor Currentzis, bis er die Leitung des italienischen Barockensembles Il pomo d’oro übernahm, mit dem er preisgekrönte Einspielungen vorlegte. Seit 2019 ist Emelyanychev Chefdirigent des Scottish Chamber Orchestra und übernahm mit Beginn der Saison 2025/2026 auch die Position des Principal Guest Conductor beim Swedish Radio Symphony Orchestra. Er ist regelmäßiger Gast bei internationalen Symphonieorchestern wie dem Orchestre de Paris oder dem Concertgebouw Orchestra und unter anderem bei den BBC Proms aufgetreten. Außerdem dirigiert er an bedeutenden Opernhäusern etwa in Zürich und in London. Bei den Berliner Philharmonikern gab er 2022 sein Debüt.
Aufsehenerregend, dynamisch und atemberaubend: Nicht zufällig hat sich Il pomo d’oro (Der goldene Apfel), eines »der brillantesten Ensembles der Alten-Musik-Szene« (BBC Music Magazine), nach der gleichnamigen »Festa teatrale« des italienischen Barockkomponisten Antonio Cesti benannt. Bei diesem opulenten Freiluftspektakel von 1668 traten 300 Pferde auf, 73.000 Feuerwerkskörper wurden gezündet, 24 Bühnenbilder aufgefahren, das Stück dauerte acht Stunden. Ein Opernsuperlativ, an den die Mitglieder des 2012 gegründeten italienischen Originalklang-Ensembles anknüpfen – in einer »mächtig Pulverdampf verbreitenden Gangart« (Rondo).
Mit Temperament und hoher Spielkultur beeindruckt Il pomo d’oro weltweit seit 2012mit Programmen wie In War and Peace oder Eden gemeinsam mit der amerikanischen Mezzosopranistin Joyce DiDonato oder Anima Aeterna mit dem Countertenor Jakub Józef Orliński. Mit Maxim Emelyanychev konnten sie einen der derzeit interessantesten jungen Dirigenten als Chefdirigenten gewinnen. Einspielungen der Formation wurden mit dem Opus Klassik, dem italienischen Abbiato del Disco sowie mit dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet. Gefeierte Auftritte führten Il pomo d’oro unter anderem an die Opéra Royal von Versailles, das Pariser Théâtre des Champs Élysées, das Theater an der Wien und die Londoner Wigmore Hall.
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