Info
Das Frühbarock markierte eine musikalische Zeitenwende – weg von der ausgewogenen Mehrstimmigkeit der Renaissance, hin zu einer affektgeladenen Musiksprache voller Emotionen. Michele Pasotti und sein Ensemble La Fonte Musica lassen in ihrem Programm La sera del combattimento (»Der Abend des Duells«) diese Epoche aufleben. Dazu rekonstruieren sie die Uraufführung von Monteverdis Madrigal Il combattimento di Tancredi e Clorinda, in dem zwei Liebende versehentlich gegeneinander kämpfen. Um die Neuartigkeit und bahnbrechende Theatralik dieses dramatischen Madrigals zu betonen, werden – wie zu Monteverdis Zeit – zuvor als Kontrast Vokalwerke im alten Stil aufgeführt.
Besetzung
La Fonte Musica
Michele Pasotti Theorbe und Leitung
Programm
Salamone Rossi
Sinfonia grave
Claudio Monteverdi
Il quarto libro de madrigali: »Sfogava con le stelle un infermo dʼamore«
Claudio Monteverdi
Il quinto libro de madrigali SV 94: »Cruda Amarilli«
Dario Castello
Sonata Decima quinta
Claudio Monteverdi
Il quarto libro de madrigali: »Anima mia, perdona a chi tè cruda«
Claudio Monteverdi
Il quarto libro de madrigali: »Che se tu se’ il cor mio«
Maurizio Moro
Claudio Monteverdi
Madrigali guerrieri, et amorosi, libro ottavo: Sinfonia
Claudio Monteverdi
ll sesto libro de madrigali: »Ohimè il bel viso«
Claudio Monteverdi
LʼOrfeo SV 318: Sinfonia zum 2. Akt
Claudio Monteverdi
ll sesto libro de madrigali: »Zefiro torna eʼl bel tempo rimena«
Salamone Rossi
Sonata prima »detta la Moderna«
Claudio Monteverdi
Madrigali guerrieri, et amorosi, libro ottavo: »Hor cheʼl ciel et la terra« und »Così sol d’una chiara fonte viva«
Claudio Monteverdi
Il combattimento di Tancredi e Clorinda SV 153
Serviceinformationen
Dauer ca. 1 Stunde und 30 Minuten
Kammermusiksaal
12 bis 31 €
Konzerteinführung
14.45 Uhr
Golden, reich verziert, von prachtvollen Fassaden umgeben – so erscheint uns das Barock oft auf den ersten Blick. Doch hinter den funkelnden Oberflächen dieser Epoche, die vom frühen 17. bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts reicht, entfaltet sich eine Welt voller künstlerischer Neugier, technischer Neuerungen und überraschender Gegensätze.
Michele Pasotti, der Gründer und Leiter von La Fonte Musica, zählt zu den führenden Lautenisten seiner Generation. Er studierte bei renommierten Musikern wie Hopkinson Smith und Paul O’Dette und spezialisierte sich zudem auf die Theorie und den Kontrapunkt der Renaissance, erlernte mittelalterliche Spieltechniken und forschte über die Ars-Nova-Musik des 14. Jahrhunderts. In Pavia geboren, schloss er dort zudem ein Studium der Theoretischen Philosophie mit Auszeichnung ab. Als Lautenist und Ensembleleiter zeichnet er sich durch eine starke Verbindung von philologischer Genauigkeit und künstlerischer Imagination aus, wobei seine Klangwelt äußerst lebendig ist – nicht bloße Rekonstruktion, sondern immer wieder eine Neuerfahrung.
Seine Aufführungen zeugen laut BR-Klassik von »unbefangener Frische« sowie »Differenziertheit und Dynamik«. Pasotti tritt regelmäßig mit renommierten Originalklang-Orchestern wie Il Giardino Armonico, dem Venice Baroque Orchestra, den Musiciens du Louvre oder der Akademie für Alte Musik Berlin auf und arbeitete mit Dirigenten wie John Eliot Gardiner, Ottavio Dantone, oder Thomas Hengelbrock zusammen. Seit 2012 unterrichtet er an der Civica Scuola di Musica di Milano und ist Professor für Laute am Conservatorio di Musica Bruno Maderna in Cesena (Emilia-Romagna).
Die Mitglieder des italienischen Alte-Musik-Ensembles La Fonte Musica gehören zu den renommiertesten Interpretinnen und Interpreten der Musik des Trecento, des italienischen 14. Jahrhunderts. Ihr Repertoire reicht jedoch vom 14. bis zum 17. Jahrhundert. Eingehende Forschungen stehen am Anfang jedes Projekts, um die Rhetorik und Grammatik der jeweiligen Werke zu entschlüsseln – mit dem Ziel, die Musik je nach Zeit und Ort differenziert und werkgetreu aufzuführen. Das vom Lautenisten Michele Pasottigegründete Ensemble tritt bei den renommiertesten Festivals für Alte Musik in ganz Europa auf, darunter die Innsbrucker Festwochen der Alten Musik, Oude Muziek in Utrecht, Resonanzen im Wiener Konzerthaus, die Tagen Alter Musik Regensburg, die Musikfestspiele Potsdam Sanssouci oder das Monteverdi Festival in Cremona.
Zudem ist La Fonte Musica regelmäßig an bedeutenden Veranstaltungsorten wie dem Concertgebouw in Brügge, dem Pierre-Boulez-Saal in Berlin oder dem Musikzentrum De Bijloke in Gent zu Gast. Das Ensemble tourte bereits durch Europa, Kanada und die USA. Zahlreiche Einspielungen wurden mit den bedeutendsten europäischen Kritikerpreisen wie dem Diapason d’or, dem Supersonic Award von Pizzicato, Editor’s Choice von Gramophone und dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet.
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