Gruppenbild der Musiker*innen in einer alten Kirche
Les Accents | Bild: Philippe Matsas

Konzertinformationen

Auf Einladung der Berliner Philharmoniker


Info

Ein Oratorium voller opernhafter Dramatik: Auf der entbehrungsreichen Flucht aus Ägypten beginnt das israelitische Volk an Gott zu zweifeln. Dieser schickt zornig eine Schlangenplage. Was kann jetzt noch helfen? Johann Adolf Hasse drückt in seiner Musik zu Serpentes ignei in deserto die ganze Bandbreite menschlicher Emotionen aus: Wut, Angst, Hoffnung, Zuversicht. Das von Barockgeiger Thibault Noally gegründete Ensemble Les Accents, das das Oratorium des Dresdner Hofkapellmeisters wiederentdeckt hat, begeistert mit seiner frischen und unkonventionellen Musizierweise und gilt als ein führendes Ensemble der Alten-Musik-Szene.


Besetzung

Les Accents
Thibault Noally Violine und Leitung
Carlo Vistoli Countertenor (Moses)
Bruno de Sá Countertenor (Josua)
David Hansen Countertenor (Eliab)
Christophe Dumaux Countertenor (Nathanael)
Paul-Antoine Bénos-Djian Countertenor (Eleasar)
Mélissa Petit Sopran (Engel)


Programm

Johann Adolf Hasse
Serpentes ignei in deserto, Oratorium


Serviceinformationen

Dauer ca. 1 Stunde und 30 Minuten



Kammermusiksaal

21 bis 49 €

Konzerteinführung
19.15 Uhr

Abo R: Originalklang

Gruppenbild der Musiker*innen in einer alten Kirche
Les Accents | Bild: Philippe Matsas

Biografien

Les Accents & Thibault Noally

Sie präsentierten die Weltpremiere von Nicola Porporas geistlichem Oratorium Il Trionfo della Divina Giustizia, erkundeten die italienische Opera seria und brachten eine neue Rekonstruktion von Vivaldis Tamerlano auf die Bühne: die Musiker*innen des 2014 von Thibault Noally ins Leben gerufenen Ensembles Les Accents. Die Formation für Alte Musik widmet sich dem Vokalrepertoire des 17. und 18. Jahrhunderts ebenso wie der venezianischen, deutschen und französischen Geigenliteratur und führt Werke von Albinoni, Caldera und Torelli über Biber, Buxtehude und die Bach-Dynastie bis hin zu Leclair und Mondonville auf. 

Leiter Thibault Noally, langjähriger Konzertmeister von Marc Minkowskis Les Musiciens du Louvre, als Musiker bekannt, der mit schlankem und doch gehaltvollem Ton den Puls der Musik des Barock genau zu treffen versteht. Er studierte Geige an der Royal Academy of Music in London und feiert seit vielen Jahren auch als Dirigent Erfolge mit seinen lebendigen und farbenreichen Interpretationen. Seit seiner Gründung tritt Les Accents bei bedeutenden Festivals auf und gastiert regelmäßig am Théâtre des Champs-Elysées, im Arsenal Metz, am Théâtre Impérial in Compiègne, an der Opéra-Comédie in Montpellier sowie am Theater an der Wien.


Carlo Vistoli

Der Countertenor Carlo Vistoli studierte in Ferrara und Bologna und gab 2012 sein Bühnendebüt als Zauberin in Henry Purcells Dido und Aeneas. 2015 wurde er für William Christies Ausbildungsprojekt Le Jardin de Voix ausgewählt, mit dem er seitdem regelmäßig zusammenarbeitet. Außerdem wirkte er an John Eliot Gardiners Projekt zum 450. Geburtstag von Claudio Monteverdi mit, das international auf Tournee ging. 2022 debütierte Carlo Vistoli beim Opernfestival Maggio Musicale Fiorentino als Ruggiero in Alcina (Händel) an der Seite von Cecilia Bartoli. In jüngerer Zeit war er unter anderem bei den Salzburger Festspielen, in Rom in Glucks Orfeo ed Euridice in der Regie von Robert Carsen sowie in Paris, London und Mailand zu hören. 


Bruno de Sá

Bruno de Sá studierte in São Carlos und São Paulo. Bereits während dieser Zeit debütierte der brasilianische Countertenor als Sesto in Mozarts La clemenza di Tito am Teatro São Pedro. 2016 gewann er den ersten Preis beim 14. Maria-Callas-Wettbewerb in São Paulo und gab im selben Jahr sein Deutschland-Debüt in Händels Messiah und in Rossinis Petite Messe solennelle. In der Spielzeit 2019/20 wurde Bruno de Sá Mitglied des Opernstudios am Theater Basel. Außerdem trat er als Isacio in Johann Adolf Hasses Irene mit Aapo Häkkainen und dem Helsinki Baroque Orchestra am Theater an der Wien auf und debütierte beim Drottningholm-Festival als Nerone (Agrippina).


David Hansen 

David Hansen studierte bei Andrew Dalton am Sydney Conservatorium of Music. Der australische Countertenor gab 2004 sein Europa-Debüt mit Purcells Dido und Aeneas beim Festival d’Aix-en-Provence und sein USA-Debüt mit der Titelpartie in Händels Fernando beim Spoleto Festival. Hansen, dessen Repertoire von Monteverdi bis Adès reicht, war unter anderem in Monteverdis L’Orfeo an der Staatsoper Berlin, als Athamas in Händels Semele am Théâtre Royal de la Monnaie in Brüssel und als Fürst Gogo in Ligetis Le Grand Macabre am Opernhaus Zürich zu erleben. Zu den Dirigenten, mit denen er zusammengearbeitet hat, zählen Nikolaus Harnoncourt, Emmanuelle Haïm, Andrea Marcon und Sir Simon Rattle.


Christophe Dumaux

Christophe Dumaux studierte Gesang am Conservatoire de Paris. Im Alter von 22 Jahren gab er unter der Leitung von René Jacobs sein erfolgreiches Debüt beim Festival de Radio France et Montpellier als Eustazio in einer Produktion von Händels Rinaldo, die bei den Innsbrucker Festwochen und an der Staatsoper Berlin wiederaufgenommen und auf CD veröffentlicht wurde. Heute ist der französische Countertenor in den großen Partien seines Fachs regelmäßig auf den internationalen Opernbühnen zu Gast: an der Metropolitan Opera in New York, der Opéra de Paris, am Théâtre des Champs-Élysées, an der Wiener Staatsoper, dem Theater an der Wien, der Chicago Opera sowie beim Glyndebourne-Festival und den BBC Proms.


Paul-Antoine Bénos-Djian

Der Countertenor Paul-Antoine Bénos-Djian studierte in Montpellier und in Versailles, bevor er an das Conservatoire National Supérieur in Paris wechselte. Er ist Preisträger des Wettbewerbs der HSBC Révélation beim Festival d’Aix-en-Provence und erhielt später auch den Gabriel-Dussurget-Preis des Festivals sowie den Prix-Grand-Avignon beim ersten Concours Jeunes Espoirs an der Opéra d’Avignon. In zahlreichen Händel-Partien wie Ottone (Agrippina), Unulfo (Rodelinda), Alessandro (Tolomeo, Rè d’Egitto), Rinaldo, Giulio Cesar, aber auch in vielen Rollen anderer Komponisten ist er auf den renommiertesten Bühnen aufgetreten, unter anderem mit Marc Minkowskis Ensemble Les Musiciens du Louvre, Christophe Roussets Les Talens Lyriques und mit Emmanuelle Haïms Le Concert d’Astrée.


Mélissa Petit

Mélissa Petit studierte in ihrer Heimatstadt Saint-Raphaël und in Nizza, bevor sie 2010 Mitglied des Internationalen Opernstudios der Hamburgischen Staatsoper wurde. Von 2015 bis 2017 war sie im Ensemble des Opernhauses Zürich tätig, wo sie Partien wie Marzelline (Fidelio), Ännchen (Der Freischütz) und Créuse in Charpentiers Médée sang. Zu ihren jüngsten Erfolgen zählen neben gefeierten Debüts am Theater an der Wien (in der Titelrolle von Janáčeks Das schlaue Füchslein) und an der Staatsoper Berlin (als Ilia in Idomeneo) auch ihre Rückkehr zu den Salzburger Festspielen (als Servilia in La Clemenza di Tito) sowie eine Tournee mit Cecilia Bartoli, die sie in die renommiertesten Konzertsäle Europas führte.