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Klangraffinesse und französischer Esprit prägen dieses Programm – etwa wenn Maurice Ravel in seiner Ballettmusik Daphnis et Chloé von der Liebe eines antiken Paars erzählt. Mit einer teils delikaten, teils archaisch-herben Tonsprache schildert er schüchternes Verlieben, erzwungene Trennung und glückliches Wiedersehen. Impressionistisch und besonders anspruchsvoll gibt sich das Concertino für Harfe von Germaine Tailleferre, hier zu erleben mit unserer Soloharfenistin Marie-Pierre Langlamet. Dirigent Juanjo Mena eröffnet den Abend mit der auf baskischen Themen basierenden Ouvertüre Ramuntcho von Gabriel Pierné.
Besetzung
Berliner Philharmoniker
Juanjo Mena Dirigent
Marie-Pierre Langlamet Harfe
Rundfunkchor Berlin
Justus Barleben Choreinstudierung
Programm
Gabriel Pierné
Ramuntcho, Ouverture sur des thèmes populaires basques
Germaine Tailleferre
Concertino für Harfe und Orchester
Marie-Pierre Langlamet Harfe
Pause
Maurice Ravel
Daphnis et Chloé, vollständige Ballettmusik
Rundfunkchor Berlin
Großer Saal
22 bis 71 €
Konzerteinführung
19.15 Uhr
Abo B: Konzerte mit den Berliner Philharmonikern
Großer Saal
22 bis 71 €
Konzerteinführung
19.15 Uhr
Abo F: Konzerte mit den Berliner Philharmonikern
Großer Saal
22 bis 71 €
Konzerteinführung
18.15 Uhr
Abo H: Konzerte mit den Berliner Philharmonikern
»Sie hat nie das Gleiche zweimal gemacht«, schwärmt Harfenistin Marie-Pierre Langlamet in diesem Video über die Komponistin Germaine Tailleferre. Ihr Concertino für Harfe und Orchester sei voller Ideen und Überraschungen.
Mit dem Komponistenkollektiv »Groupe des Six« mischte sie in den 1920er-Jahren das französische Musikleben auf und geriet dennoch in Vergessenheit: Germaine Tailleferre. Porträt eines bewegten Lebens.
Juanjo Mena wird vor allem für seine Interpretationen des französischen, spanischen und südamerikanischen Repertoires international gefeiert. Sein Erfolgsrezept klingt dabei ganz einfach: »Ich versuche mich immer genau an das zu halten, was in den Noten steht. Ich glaube, dass wir als Dirigenten immer versuchen müssen zu verstehen, was da geschrieben wurde, anstatt zu schauen, was wir zur Partitur beitragen können. Denn manchmal verwechseln wir uns selbst mit dem Komponisten und suchen nach einfacheren Lösungen, anstatt das zu spielen, was geschrieben steht.«
Mena, der mit 16 Jahren seinen ersten Chor dirigierte, studierte zunächst am Real Conservatorio Superior de Música de Madrid bei Carmelo Bernaola und Enrique García Asensio, später wurde er Schüler von Sergiu Celibidache. »Von ihm habe ich gelernt, wie man Musik gestaltet, Klangfarben kreiert und einen Raum schafft, in dem man nicht über Musik spricht, sondern sie fühlt.« 1999 begann er seine Dirigentenlaufbahn als Chef des Symphonieorchesters von Bilbao. Internationale Beachtung erhielt er als Erster Gastdirigent des Philharmonischen Orchesters Bergen und als Chefgastdirigent des Orchestra del Teatro Carlo Felice in Genua. Ab 2011 übernahm er für sieben Spielzeiten das BBC Philharmonic, mit dem er durch Europa und Asien tourte. Heute steht Juanjo Mena bei allen führenden Orchestern am Pult – auch bei den Berliner Philharmonikern, bei denen er Ende Mai 2016 mit einem spanisch-französischem Programm sein Debüt gab.
Die Harfe – so Marie-Pierre Langlamet – ist ein kompliziertes Instrument: »Man bewegt sich quasi in einem Computerprogramm, in dem bestimmte Dinge möglich sind, andere aber nicht. Um diese anderen Dinge machen zu können, muss man mit den Pedalen das Programm wechseln, aber dann sind die ursprünglichen Dinge nicht mehr machbar. Man muss sehr weit vorausdenken.« Seit 1993 ist Marie-Pierre Langlamet Soloharfenistin bei den Berliner Philharmonikern.
In dieser Funktion nimmt sie auch immer wieder als Solistin vor dem Orchester Platz, um ihren 47 Saiten einen Gesang zu entlocken, »der atmosphärisch so dicht ist, der so feine dynamische Schattierungen kennt, wie man sie diesem Zupfinstrument gar nicht zugetraut hätte« (Der Tagesspiegel). Darüber hinaus konzertiert die aus Grenoble stammende Musikerin, die an der Karajan-Akademie und an der Universität der Künste in Berlin unterrichtet, weltweit als Solistin mit renommierten Kammermusikensembles und Orchestern und gibt zahlreiche Soloabende. Ihr Studium absolvierte Marie-Pierre Langlamet bei Elizabeth Fontan-Binoche am Konservatorium in Nizza und besuchte später Meisterkurse von Jacqueline Borot und Lily Laskine. Nach frühen Wettbewerbserfolgen trat sie als 17-Jährige ihre erste Stelle als Soloharfenistin im Orchestre de l’Opéra de Nice an, bevor sie nach weiteren Studien am Curtis Institute of Music in Philadelphia 1988 stellvertretende Soloharfenistin im Orchester der Metropolitan Opera New York wurde.
Brillant, flexibel, transparent, wandlungsfähig, präzise – mit diesen Worten beschreiben Kritiker den Klang des Rundfunkchors Berlin. »Es gibt wohl keinen anderen Chor, der so viel Verschiedenes so gut macht und der sich mit so einem breiten Repertoire und so unterschiedlichen Formaten beschäftigen kann«, sagt Gijs Leenaars, seit der Saison 2015/16 Chefdirigent und künstlerischer Leiter.
Sein herausragendes Können und seine Vielseitigkeit machen den 1925 gegründeten Rundfunkchor Berlin zum Partner bedeutender Orchester und Dirigenten. In »Mitsingkonzerten« werden zudem begeisterte Laien immer wieder zum gemeinsamen Musizieren eingeladen. Mit den Berliner Philharmonikern tritt der Rundfunkchor Berlin seit Beginn der 1990er-Jahre regelmäßig auf. Die bisherigen Projekte umfassen berühmte szenische Aufführungen der Matthäus- und der Johannes-Passion von Johann Sebastian Bach mit Sir Simon Rattle und Peter Sellars. Auch unter Chefdirigent Kirill Petrenko wird die Zusammenarbeit fortgesetzt, so in Beethovens Neunter Symphonie zu seinem Amtsantritt im August 2019 und später in konzertanten Aufführungen von Tschaikowskys Opern Mazeppa und Jolanthe sowie in Felix Mendelssohns Oratorium Elias. Zuletzt sang der Rundfunkchor Berlin im Januar 2024 unter Kirill Petrenkos Leitung in einer konzertanten Aufführung von Arnold Schönbergs Jakobsleiter.
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