Strom – Festival für elektronische Musik präsentiert die ganze Bandbreite synthetischer Klänge in der einzigartigen Architektur der Philharmonie Berlin, der Heimat der Berliner Philharmoniker. Gerade jetzt, wo in Berlin immer mehr Clubs schließen und Festivals ums Überleben kämpfen, setzen wir mit Strom ein Zeichen für die Vielfalt, Kreativität und Innovationskraft der Berliner Musikszene. Für 2026 hat Kurator Stefan Goldmann erneut ein hochkarätiges Line-up zusammengestellt
Besondere Höhepunkte sind unter anderem die Uraufführung eines Gemeinschaftswerks des österreichischen Ambient-Pioniers Fennesz und des Komponisten und Dirigenten Oscar Jockel mit einem Ensemble, bei dem Mitglieder der Berliner Philharmoniker mitwirken; eines der seltenen Live-Sets von Alva Noto sowie DJ Sets von Schlüsselfiguren der Technohauptstadt Berlin wie Ellen Allien und Ben Klock – letzerer »back to back« mit Fadi Mohem.
Fr 06. Februar 2026
20:00–21:30 Foyer: Stefan Goldmann (DJ)
21:45–22:30 Saal: Murcof + Sergi Palau (live AV)
22:30–00:00 Foyer: Ehua (DJ)
00:15–01:00 Saal: Fennesz & Oscar Jockel mit Ensemble
01:00–03:00 Foyer: Ellen Allien (DJ)
Installation: Nevin Aladağ »Jamming«
Sa 07. Februar 2026
20:00–21:00 Foyer: Polygonia (live)
21:15–22:00 Saal: Cinna Peyghamy & Azu Tiwaline (live)
22:00–23:45 Foyer: DJ Marfox (DJ)
00:00–01:00 Saal: Alva Noto (live AV)
01:00–03:00 Foyer: Ben Klock b2b Fadi Mohem (DJ)
Installation: Nevin Aladağ »Jamming«
Alva Noto
Alva Noto, geboren 1965 in Karl-Marx-Stadt / Chemnitz, gilt international als einer der profiliertesten Musiker im Feld minimalistischer elektronischer Musik. Auf dem von 1994 bis 2017 bestehenden Label Raster Noton veröffentlichte Alva Noto, der unter seinem bürgerlichen Namen Carsten Nicolai auch als bildender Künstler bekannt ist, zahlreiche Alben sowie eine Reihe gefeierter Kollaborationen mit dem japanischen Komponisten und Elektronik-Pionier Ryuichi Sakamoto. Durch ihre Zusammenarbeit 2015 an der Filmmusik zu dem mehrfach preisgekrönten Film „The Revenant“ von Alejandro G. Iñárrito ist Alva Noto auch als Soundtrack-Komponist bekannt.
Azu Tiwaline & Cinna Peyghamy
Azu Tiwaline ist eine tunesisch-französische Künstlerin, deren Musik Einflüsse der Kultur der El Djerid-Wüste mit der Räumlichkeit von Dub und der Verbindlichkeit von Techno verbindet. Sie arbeitet regelmäßig mit dem in Paris geborenen, iranischstämmigen Perkussionisten und Komponisten Cinna Peyghamy zusammen. Bei ihrem gemeinsamen Auftritt im Großen Saal werden akustische Perkussion und modulare Synthese mit digitaler Klangverarbeitung zu neuen Klangeinheiten geformt.
Ben Klock & Fadi Mohem
Ben Klock ist Resident-DJ des Clubs Berghain der ersten Stunde und formte den damit verbundenen, reduziert-schweren Techno mit seinen Veröffentlichungen entscheidend mit. Heute gilt er als einer der Hauptvertreter des modernen Techno. Er arbeitet regelmäßig mit Fadi Mohem, der seit 2022 ebenfalls Berghain-Resident ist. Beide veröffentlichten zuletzt das gemeinsame Album „Layer One.“ Bei Strom spielen sie zum Festivalabschluss ein Back To Back-Set im Foyer.
Ehua
Ehua, die in London lebende italienische DJ und Produzentin, ist bekannt für ihren durchdachten Umgang mit Rhythmus und Sound sowie ihre mutigen, vielseitigen DJ-Sets. Ihre dynamischen Mixe wie auch ihr gefeiertes Debütalbum „Panta Rei“ spiegeln ihr rhythmisches Gespür in perkussiven Texturen, wechselnden Tempi und klaren Strukturen wider.
Ellen Allien
Kaum jemand verkörpert auch in der Außenwahrnehmung den Aufstieg Berlins zur Welthauptstadt der elektronischen Musik so sehr wie Ellen Allien. Seit Anfang der 1990er Jahre war sie mit den wichtigsten Techno-Clubs Berlins verbunden. Seit 2001 betreibt sie das Label Bpitch, auf dem Künstler wie Paul Kalkbrenner oder Ben Klock veröffentlichten. Ellen Allien veröffentlicht dort nahezu alle eigenen Arbeiten, darunter zehn Alben. Heute ist sie eine der profiliertesten Künstlerinnen der Stadt und eine der weltweit gefragtesten Techno-DJs.
Fennesz & Oscar Jockel und Ensemble
In der Musik von Fennesz scheint die Zeit stillzustehen und der Raum sich aufzulösen. Seit den 1990er Jahren prägt der Musiker die Ambient genannte, weitgehend beat-freie Spielart elektronischer Musik. Seine dichten, vielschichtigen Klänge formt er ausgehend von der E-Gitarre. Meist bis zur Unkenntlichkeit verfremdet, ist das Instrument dennoch zu einem Markenzeichen von Christian Fennesz geworden. Für Strom entwickelt er ein neues Werk gemeinsam mit dem Komponisten und Dirigenten Oscar Jockel. Dieses führen sie gemeinsam auf mit Mitgliedern der Berliner Philharmoniker, der Karajan Akademie sowie mit dem Video-Künstler Lillevan.
DJ Marfox
DJ Marfox ist einer der Mitbegründer des kantigen, als Batida oder Batucada bekannten afro-portugiesischen Musikgenres, das aus den Wohnsiedlungen Lissabons hervorgeging und nun in aller Welt Aufsehen erregt. Er zeichnete verantwortlich für die erste, genredefinierende Veröffentlichung des führenden Batida-Labels Príncipe Discos und war an der Cargaa-Compilation des britischen Labels Warp beteiligt, mit dem der Stil international bekannt wurde.
Murcof + Sergi Palau
Murcof ist der Künstlername des mexikanischen Musikers Fernando Corona. Viele seiner minimalistischen elektronischen Kompositionen basieren auf abstrakten, stark bearbeiteten und manchmal hochkomplexen perkussiven Klangmustern. Seine neueren Arbeiten weisen meist keine Beats auf und basieren nun oft auf von Corona und Freunden eingespielten Samples akustischer Instrumente. Bei Strom präsentiert Murcof „The Alias Sessions”: das audiovisuelle Format, das er gemeinsam mit dem katalanischen Videokünstler Sergi Palau entwickelt hat.
Polygonia
Als Polygonia produziert und spielt Lindsey Wang elektronische Musik, die ihr fundiertes Wissen über akustische Instrumente mit schillernder Rhythmik und digitaler Klangbearbeitung verbindet. Mit ihren abwechslungsreichen und organisch strukturierten Live- und DJ-Sets ist sie weltweit zu erleben. Sie hat ferner eine Residency im Münchner Club Blitz und ist Mitgründerin des Labels IO.
Stefan Goldmann
Stefan Goldmann, Kurator von Strom, stellte bei der ersten Ausgabe 2020 ein eigens entwickeltes audiovisuelles Format im Großen Saal vor. In diesem Jahr spielt er als DJ das Eröffnungsset im Foyer.
Projektförderung