
Geboren in Münster
Mitglied seit 01.09.1993
Kammermusikgruppen:
Gremien:
Orchestervorstand (2009-2012, seit Oktober 2020)
Offizielle Website:
»Nie habe ich geglaubt, dass ich einmal bei den Berliner Philharmonikern spielen würde. Zum Probespiel bin ich nur angetreten, weil ich diese einzigartige Chance nicht auslassen wollte - um mir später keine Vorwürfe zu machen, es nicht wenigstens probiert zu haben. Das Orchester bedeutet mir sehr viel. Nicht nur das Ziel, gemeinsam mit dem Dirigenten ein Stück zu erarbeiten und aufzuführen, sondern auch speziell die Rolle des Solohornisten. Der ist einerseits quasi Vermittler zwischen den Instrumentengruppen, andererseits z. B. in Mahler- oder Bruckner-Symphonien der große Solist.«
Ursprünglich lernte Stefan Dohr Viola. Doch eines Tages bekam er ein Jagdhorn geschenkt, außerdem beeindruckte ihn ein Konzert des berühmten Hornisten Hermann Baumann - und er stellte fest: »Das Horn klingt besser als meine Bratsche!« Nach dem Studium in Essen und Köln wurde er Solohornist im Frankfurter Opernhaus und Museumsorchester, es folgten Engagements beim Bayreuther Festspielorchester, im Orchestre Philharmonique de Nice und beim Deutschen Symphonie-Orchester Berlin sowie 1993 schließlich die Anstellung bei den Berliner Philharmonikern. Als Solist arbeitete er mit Dirigenten wie Sir Simon Rattle, Claudio Abbado, Daniel Barenboim, Bernhard Haitink, Christian Thielemann, Daniel Harding, Gustavo Gimeno, Dima Slobodeniouk, Paavo und Neeme Järvi, John Storgårds sowie Marc Albrecht zusammen. Außerdem gastierte er bei Orchestern wie dem Los Angeles Philharmonic Orchestra, dem Schwedischen Radiosymphonie-Orchester, den Philharmonischen Orchestern in Oslo, Shanghai und Osaka sowie dem NHK Symphony Orchestra.
Neben dem klassischen und romantischen Hornrepertoire gilt sein Interesse auch der Neuen Musik. Viele zeitgenössische Komponisten haben ihm Werke gewidmet: Im März 2008 spielte er die Uraufführung des für ihn geschriebenen Hornkonzerts von Herbert Willi im Wiener Musikverein., es folgten Uraufführungen von Jorge E. López (2009), Johannes Wallmann (2010), Toshio Hosokawa (2011), dessen Hornkonzert Moment of Blossoming er zusammen mit den Berliner Philharmoniker unter der Leitung von Simon Rattle interpretierte, und Wolfgang Rihm (2014).
Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Kammermusik, die er nicht nur mit seinen philharmonischen Kollegen in diversen Ensembles wie dem Ensemble Wien-Berlin, den Hornisten der Berliner Philharmoniker und dem Philharmonischen Oktett pflegt, sondern auch zusammen mit Künstlern wie Ian Bostridge, Mark Padmore, Maurizio Pollini, Lars Vogt, Kirill Gerstein, Kolja Blacher und Guy Braunstein. Stefan Dohr, der seine Freizeit am liebsten im Kreis der Familie verbringt, unterrichtet als Gastprofessor an der Musikhochschule »Hanns Eisler« Berlin und Sibelius Akademie Helsinki sowie an der Karajan-Akademie. Seit 2015 ist er Visiting Professor des Royal College of Music, London.