Christa-Maria Stangorra

»Es ist eine überaus große Ehre, in einem Orchester von solchem Rang und mit einer derart reichen Tradition musizieren zu dürfen. Was mich besonders fasziniert, ist die Tatsache, dass jeder einzelne Spieler hier eine herausragende Musikerpersönlichkeit ist. Daher entsteht gleichzeitig beim gemeinsamen Musizieren aller ein unglaublicher ›Drive‹, der den außergewöhnlichen Charakter des Orchesters ausmacht.«

Christa-Maria Stangorra stammt aus einem Elternhaus, in dem viel musiziert wurde. Die Geige ihrer Tante begeisterte sie so sehr, dass sie bereits als Zweijährige ihre Eltern überredete, ihr auch solch ein Streichinstrument zu schenken. Allerdings musste sie noch zwei Jahre warten bis ihre Arme lang genug waren, um mit dem Violinunterricht zu beginnen. Von Anfang an liebte sie den strahlenden Klang der Violine, der von silbrig-klar-schimmernd bis dunkel-warm-melancholisch changieren kann. Christa-Maria Stangorra studierte an der Purcell School for Young Musicians in London, an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg  bei Tanja Becker-Bender sowie bei Pavel Vernikov in Sion und Florenz. 2022 schloss sie ihr Masterstudium an der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin bei Ning Feng ab. Wichtige musikalische Impulse empfing sie unter anderem in Meisterkursen von Daniel Barenboim, Vadim Gluzman, Igor Ozim und Latica Honda-Rosenberg. Als Solistin trat Stipendiatin der Studienstiftung des deutschen Volkes und der Stiftung Villa Musica Rheinland-Pfalz beispielsweise mit der Polnischen Kammerphilharmonie Sopot, der Norddeutschen Philharmonie Rostock, dem Staatsorchester Darmstadt, dem Ensemble Resonanz und dem Asian Chamber Orchestra Hongkong auf.

Lange Zeit interessierte sich die Geigerin hauptsächlich für Solo- und Kammermusik, bis sie 2021 Stipendiatin der Karajan-Akademie wurde und die Möglichkeit erhielt, in Konzerten der Berliner Philharmoniker mitzuwirken. Schon in der ersten Probe war sie mitgerissen vom Klang Orchesters und Christa-Maria Stangorra hatte nur noch einen Wunsch: Teil des Orchesters zu werden. Ihre Zeit an der Karajan-Akademie mit Konzertmeister Krzysztof Polonek als Mentor und Lehrer empfand sie als außerordentlich bereichernd. Bereits nach einem Jahr an der Akademie erfüllte sich ihr Wunsch, indem sie Mitglied der Zweiten Violingruppe der Berliner Philharmoniker wurde. Von ihrer Orchestertätigkeit erholt sie sich am liebsten beim Reisen, Wandern oder Backen.

Die Musikerin spielt eine Violine von Giovanni Francesco Pressenda (1823) aus dem Besitz der Bundesrepublik Deutschland, eine Leihgabe des Deutschen Musikinstrumentenfonds.