Tabea Zimmermann

Artist in Residence 2020/21

Die Bratsche ist – anders als Geige, Klavier oder Cello – kein Solisteninstrument. Doch Tabea Zimmermann hat mit ihr Weltkarriere gemacht. Seit über dreißig Jahren ist die gebürtige Badenerin auf den Bühnen der Welt zu Hause; schon 1992 konnte sie mit Bartóks Violakonzert bei den Berliner Philharmonikern debütieren und erntete stets höchste Anerkennung: als Interpretin von kompromisslosem Anspruch, als passionierte Professorin an der Musikhochschule »Hanns Eisler«, als engagierte Fürsprecherin der zeitgenössischen Musik. 2020 erhielt sie mit dem Ernst von Siemens Musikpreis die wichtigste Auszeichnung im internationalen Musikleben – ein Zeichen der Wertschätzung ihrer großen künstlerischen Leistung. Das Geheimnis ihres Erfolgs? Ihre unbändige Spielfreude und technische Virtuosität gepaart mit dem Drang die eigenen Ausdrucksmöglichkeiten ständig zu erweitern.

3 Fragen an Tabea Zimmermann

In der Saison 2020/21 machten die Berliner Philharmoniker Tabea Zimmermann zu ihrer Artist in Residence und wir haben die Musikerin aus diesem Anlass gefragt, warum ausgerechnet die Bratsche ihr Instrument geworden ist:
Ich bin sozusagen durch die Geschwisterfolge zur Bratsche gekommen, weil meine älteren Geschwister bereits Geige und Cello spielten. Ich habe mich sehr früh mit der Stimmlage und den vielseitigen Aufgaben der Bratsche identifiziert. Die klanglichen Möglichkeiten und die vielen Rollen, in die ich schlüpfen kann, bereichern mein Leben täglich.

Die Bratsche ist das Instrument der Mitte. Sie schafft im Ensemble die Verbindung zwischen den hohen und den tiefen Streichern. Auf welche Weise beeinflusst diese Mittlerposition auch bei solistischen Auftritten Ihre musikalische Haltung?
Ich betrachte es als größtes Geschenk, dass ich meine Liebe zur Musik mit und über die Kammermusik entdecken durfte. Gemeinsam mit meiner Bratsche habe ich gelernt, jeden Ton in Beziehung zu anderen Tönen und Menschen zu setzen.

Mit den Berliner Philharmonikern arbeiten Sie seit 1992 zusammen. In dieser Saison sind Sie Artist in Residence des Orchesters. Was bedeutet Ihnen diese Residency?
Ein Traum, der wahr wird! Ich verehre das Orchester und freue mich wahnsinnig auf die verschiedenen Möglichkeiten des gemeinsamen Musizierens. Vor allem freue ich mich, die Menschen, die diesen Klangkörper ausmachen, etwas näher kennenzulernen und mich mit ihnen über Musik auszutauschen.


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