
Herzlichen Glückwunsch!
Unsere Orchesterjubilarinnen und -jubilare 2020/21

25 Jahre
Olaf Maninger – Solocellist, Medienvorstand und Geschäftsführer der Berlin Phil Media

Musiker und Manager – Olaf Maninger vereint zwei Begabungen. Als er vor 25 Jahren zu den Philharmonikern kam, konnte er sich in beiden Bereichen bald an führender Stelle einbringen: als Solocellist sowie als Medienvorstand, Mitglied des Stiftungsvorstands und als Initiator der Digital Concert Hall, deren Geschäftsführer er seit 2008 ist. »Auf höchstem Niveau zu musizieren und gleichzeitig unternehmerische Verantwortung zu übernehmen, das wäre so in keinem anderen Orchester möglich gewesen. Dafür bin ich den Berliner Philharmonikern unendlich dankbar.«
Aleksandar Ivić – 1. Violine
Aleksandar Ivić, Schüler von Kristijan Petrović und Igor Ozim sowie des Amadeus-Quartetts, begann seine Laufbahn als Orchestermusiker 1988 im WDR Sinfonieorchester in Köln. 1996 wurde er ein Berliner Philharmoniker. In diesem Orchester zu spielen bedeutet für ihn »Verpflichtung und Glück! Es ist für mich ein Privileg, täglich mit diesen hervorragenden Kolleginnen und Kollegen musizieren zu dürfen, von ihnen zu lernen, mich von ihnen inspirieren zu lassen. Diese freundschaftliche gegenseitige Herausforderung in Bezug auf Hingabe, Präzision und Homogenität erhält das Musikmachen über die tägliche Routine hinaus frisch und lebendig. Dass ich als Philharmoniker weltweit vor einem enthusiastischen Publikum spielen kann, spornt mich allabendlich an, über mich selbst hinauszuwachsen.«

David Riniker – Violoncello

Eigentlich hatte sich David Riniker 1994 »nur« auf einen Platz in der Karajan-Akademie beworben. Beim Probespiel bat man ihn aber, gleich am nächsten Tag für eine freie Cellostelle bei den Berliner Philharmonikern vorzuspielen. Ein Jahr später war er dann Mitglied des Orchesters und gleichzeitig Teil der berühmten 12 Cellisten. Im Laufe der Jahre wirkte er noch in vielen weiteren Kammermusikformationen mit. »Dadurch eröffneten sich für mich ganz neue Wege in der Kammermusik – nicht nur als Musiker, sondern auch als Bearbeiter und Arrangeur. Mittlerweile habe ich zahlreiche Werke für verschiedene Ensembles eingerichtet und so nochmal einen ganz anderen Zugang zur Musik bekommen.«
30 Jahre
Zoltán Almási – 1. Violine
Von Budapest nach Berlin: Zoltán Almási reiste Ende der 1980er-Jahre als Konzertmeister des Jeunesses Musicales Weltorchesters zur Winterprobenphase nach Potsdam. Unter den Dozenten war auch Leon Spierer, damals Erster Konzertmeister der Berliner Philharmoniker, der dem jungen Ungarn riet, sich an der Karajan-Akademie ausbilden zu lassen. »Ich wurde dort sehr gewissenhaft auf das Probespiel für meine Stelle vorbereitet – und gewann! Was mich bis heute an den Berliner Philharmonikern begeistert: Wir Musikerinnen und Musiker kommen aus so vielen verschiedenen Ländern, von uns geht ein Feuerwerk an heterogenen Impulsen aus, aber durch unsere Hingabe an die Musik finden wir immer zu einem gemeinsamen Ausdruck, einer gemeinsamen Sprache. Für mich ist die Musik die schönste Sache der Welt und in diesem Orchester zu spielen eine ganz besondere Ehre«.

Eva-Maria Tomasi – 2. Violine

Zu Ostern 1987, drei Jahre vor ihrem Eintritt ins Orchester, hatte Eva-Maria Tomasi als Akademistin im Operngraben des Salzburger Festspielhauses bei Mozarts Don Giovanni bereits die erste Begegnung mit Herbert von Karajan: »Ein für mich als Salzburgerin mythosähnliches Erlebnis. Dem folgten viele eindrucksvolle Erfahrungen unter den Chefdirigenten Abbado und Rattle, und Kirill Petrenko verspricht ja längst, dass auch die Jahre bis zu meinem nächsten Jubiläum durch musikalische Höhepunkte glänzen werden! Zu erleben, dass es einen Zuwachs an Frauen in unserem Orchester gab und damit verbunden ein wachsendes Verständnis für das Nebeneinander von Beruf und Familie, das war für mich – abgesehen von der Gründung meiner Familie – die schönste menschliche Erfahrung im Laufe der Jahrzehnte … «
Ulrich Knörzer – Bratsche
Ulrich Knörzer gehört als Bratscher zu der Streichergruppe, die die musikalische Mitte des Orchesters bildet. Sie pflegt ein ganz eigenes, unverwechselbares Klangideal. Er müsse immer wieder an seinen verehrten, vor zwei Jahren verstorbenen Bratschenkollegen Martin Fischer denken, sagt Ulrich Knörzer: »Martin hatte die wunderbare Angewohnheit, jedem seiner Violakollegen alle Jahre wieder zum Martinstag eine Packung Aachener Printen oder Dominosteine auf den Pult zu legen. Auf die Packung hatte er dann von Hand geschrieben: ›Dunkel, süß und saftig – wie ein Bratschenton!‹ Dieses Klangbild habe ich nun nach 30 glücklichen Jahren im Orchester ganz verinnerlicht und zu meinem eigenen gemacht. Und nebenbei kann ich mir keine schönere Art denken, Traditionen zu stiften und zu pflegen…«

40 Jahre
Alessandro Cappone – 1. Violine

Alessandro Cappone entdeckte seine Liebe zur klassischen Musik als Sechsjähriger, weil ihn sein Vater, Solobratscher der Berliner Philharmoniker, mit in die Konzerte nahm. Mit elf Jahren stellte sich bei ihm der Wunsch ein, Geige zu lernen und später selbst ein Philharmoniker zu werden. »Ich hatte noch das Glück, die sogenannten ›Alt-Philharmoniker-Herren‹ kennenzulernen, von denen noch viele unter Furtwängler gespielt haben. Sie bewahrten alte Traditionen, die bis heute noch präsent sind. Als ich 1980 das Probespiel gewann, erfüllte sich ein Traum. Es war nicht leicht vor den Herren zu bestehen, vor allem vor meinem Vater, der wahrscheinlich am meisten gezittert hat. Ihm verdanke ich viel: Er gab mir die wichtigsten Ratschläge. Die fünf Jahre, die ich mit ihm gemeinsam auf dem Podium saß, gehören mit zur schönsten Zeit meines Philharmonikerlebens.«
Rüdiger Liebermann – 1. Violine
»Ich bin wohl der einzige Geiger, der nicht bei einem Probespiel für Violine aufgenommen wurde«, schmunzelt Rüdiger Liebermann. 1980 konnte der Musiker, damals Assistent von Saschko Gawriloff und bereits als Solist erfolgreich konzertierend, den Termin des Geigenprobespiels nicht wahrnehmen, weil er im Finale des Felix Mendelssohn Bartholdy Hochschulwettbewerbs stand. Doch das Orchester gab ihm die Chance, ein paar Tage später vorzuspielen, als es um die Position der Solooboe ging. »Ich bin sehr glücklich, dass ich aufgenommen wurde. Die wunderbaren musikalischen Klangwelten, die sich mir bei den Berliner Philharmonikern eröffnet haben, wirkten auf mich überwältigend. Ich durfte vier Chefdirigenten erleben, die prägend für mich und die künstlerische Entwicklung des Orchesters waren und sind.«
