Video: Emmanuelle Haïm über das Dirigieren von Barockmusik
»Miss Dynamite«
Emmanuelle Haïm zu Gast bei den Berliner Philharmonikern und im Kammermusiksaal
Energiegeladen, lebendig, spontan – wenn Emmanuelle Haïm das Konzertpodium betritt, dann elektrisiert sie mit ihrer Begeisterung und Musikalität. Nicht umsonst lautet ihr Spitzname »Miss Dynamite«. Die französische Dirigentin, Cembalistin und Organistin gilt als eine der führenden Interpretinnen barocker Musik. Ihr Lieblingskomponist? Georg Friedrich Händel, dessen Werke sie seit ihrem Debüt 2008 bei dem Berliner Philharmonikern immer wieder zu ihren Gastauftritten mitbringt. Ihr Interpretationsansatz ist texttreu, aber nicht dogmatisch. Dank dieser Art des Musizierens konnte sie auch die großen internationalen Symphonieorchester wie die die Wiener Philharmoniker, das New Yorker Philharmonic oder das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks für sich gewinnen. In dieser Saison ist Emmanuelle Haïm, die von Kindheit an den Drang zum Dirigieren verspürte und später als Assistentin von William Christie und Sir Simon Rattle den Grundstein zu ihrer phänomenalen Karriere legte, in den Konzerten der Stiftung Berliner Philharmoniker gleich mit drei Programmen vertreten.
Immer wieder Händel
Mit den Berliner Philharmonikern führt sie zwei Werke Händels auf: dessen berühmte Feuerwerksmusik, die der Komponist 1749 für die Feierlichkeiten des Aachener Friedens schrieb, und die Kantate Apollo e Dafne, ein Frühwerk, in dem sich bereits zeigt, wie meisterhaft Händel die menschliche Stimme einzusetzen wusste. Außerdem erklingt von Henry Purcell die Suite aus der Semi-opera The Fairy Queen. Ganz stilgerecht leitet Emmanuelle Haïm die Aufführung vom Cembalo aus. Wie sie in unserem Video erzählt, fühlt sie sich dann mit den Musikern enger verbunden. An der Zusammenarbeit mit den Philharmonikern schätzt sie vor allem deren Flexibilität. »Sie reagieren schnell auf die kleinste Geste.« Gleich im Anschluss an ihren philharmonischen Auftritt gibt sie noch ein Kammermusikkonzert mit Mitgliedern des Orchesters und dem Lautenisten Thomas Dunford. Das Programm mit Instrumentalwerken von Henry Purcell, Marin Marais, Jean-Marie Leclair, Georg Friedrich Händel und Alessandro Stradella verspricht einen spannenden Streifzug durch die europäische Musik des 18. Jahrhunderts. Schließlich gastiert Emmanuelle Haïm im November mit ihrem eigenen Ensemble Le Concert d'Astrée und Gesangssolisten im Kammermusiksaal und stellt geistliche Vokalwerke von Jean-Philippe Rameau, Jean-Joseph Cassanéa de Mondonville und André Campra vor.