
(Foto: Stefan Höderath)
Für sechs unserer Musikerinnen und Musiker ging in dieser Saison eine aufregende Phase zu Ende: Sie haben ihre Probezeit bestanden und gehören nun als vollwertige Mitglieder zu den Berliner Philharmonikern. Herzlichen Glückwunsch! Im zweiten Teil unserer Story stellen wir Ihnen László Gál, Bertold Stecher und Piotr Zimnik vor.
László Gál wusste bereits als Schuljunge, dass er Orchestermusiker werden will. »Gemeinsam zu musizieren macht mich glücklich«, meint der Ungar, der das Metier durch seinen Vater und Großvater – beide Solohornisten in Budapester Orchestern – von klein auf kennengelernt hat. Zudem verliebte er sich in den vielseitigen Klang des Horns, das sich so gut sowohl mit den Holz- als auch den Blechbläsern mischen kann. Nur logisch, dass er dieses Instrument auch lernen wollte. Schon während der Schulzeit gewann er bei nationalen Wettbewerben 1. Preise.
2015 kam László Gál nach Berlin, um an der Universität der Künste bei Christian Friedrich Dallmann zu studieren. Anschließend besuchte er die Orchesterakademie der Staatskapelle Berlin und sammelte in der Staatskapelle am dritten Horn erste Orchestererfahrung, ehe er im Mai 2022 die Stelle bei den Berliner Philharmonikern erhielt, einem Orchester, dem er sich schon von klein auf verbunden fühlt. »Ich bin mit den Aufnahmen der Berliner Philharmoniker aufgewachsen und hätte nie gedacht, dass ich einmal hier spielen darf. Ein Traum ist wahr geworden!«
Eine herausfordernde Zeit begann. Um gut vorbereitet in die erste Probe gehen zu können und sich sicher zu fühlen, übte er nicht nur seine Stimme, sondern erarbeite sich jede Woche sämtliche Werke mit der Partitur. Nach der bestandener Probezeit freut er sich nun, dass diese stressige Situation vorbei und er ein offizielles Mitglied der Berliner Philharmoniker geworden ist. »Aber es gilt: Auf dem höchsten Niveau weitermachen.« In dem vergangenen Jahr habe er – so der Musiker – sehr viel gelernt, vor allem genau auf die anderen zu hören und selbst auf die kleinsten Details zu achten. »Dank der Zusammenarbeit mit berühmten Dirigent*innen und außergewöhnlichen Kolleginnen und Kollegen, ist mein musikalisches Verständnis viel bunter geworden.«
»Es ist mir eine Ehre, nun Teil dieser herausragenden Gemeinschaft zu sein und die Musik in all ihren Facetten zum Leben zu erwecken«, freut sich Bertold Stecher, der seit 2022 in der Trompetengruppe der Berliner Philharmoniker spielt. Aufgewachsen im Vinschgau in Südtirol, einer Region mit reicher Blasmusiktradition, entwickelte er bereits früh eine besondere Verbundenheit zum Klang der Trompete. Mit zehn Jahren begann er dieses Instrument zu erlernen und seine ersten Erfolge bei Jugend-Wettbewerben ermutigten ihn dazu, eine musikalische Laufbahn einzuschlagen.
Seine Leidenschaft für das Musizieren im Symphonieorchester entdeckte er während seiner Zeit als Mitglied verschiedener Jugendorchester wie dem Gustav Mahler Jugendorchester und dem European Union Youth Orchestra. Diese Erfahrungen bestärkten ihn in seinem Entschluss, Musik zum Beruf zu machen. Seine musikalische Ausbildung erhielt er am Vorarlberger Landeskonservatorium bei Lothar Hilbrand und an der Universität Mozarteum Salzburg Hans Gansch. Bertold Stecher startete seine professionelle Laufbahn 2012 als Solotrompeter im Haydn Orchester von Bozen und Trient.
Als Gast spielte er mit Orchestern wie dem Royal Concertgebouw Orchestra Amsterdam, dem Orchester der Mailänder Scala, dem NDR Elbphilharmonie Orchester oder dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin. 2017 erhielt er die Festanstellung als Solotrompeter im Orchester der Deutschen Oper Berlin, ehe er 2022 zu den Berliner Philharmonikern wechselte. »Gustav Mahlers Siebte Symphonie bildete den Auftakt meiner Probezeit«, erinnert sich der Musiker. »Das Werk ist vielschichtig und anspruchsvoll und fordert vom Orchester höchste Virtuosität. Die beeindruckende Qualität, Hingabe und Begeisterung des gesamten Orchesters haben mich tief berührt.«
Piotr Zimnik spielt seit Januar 2022 in der Kontrabassgruppe des Orchesters. Der aus Polen stammende Musiker studierte an der Janáček-Akademie für Musik und Darstellende Kunst Brünn und an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin, außerdem war er Stipendiat der Karajan-Akademie.
Orchestererfahrung sammelte er als Mitglied des Mahler Chamber Orchestra und als stellvertretender Leiter der Kontrabassgruppe beim Helsinki Philharmonic Orchestra. Darüber hinaus arbeitete der Preisträger mehrerer internationaler Wettbewerbe unter anderem mit dem Royal Concertgebouw Orchestra Amsterdam, dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin und dem Gürzenich-Orchester Köln zusammen.