Musik im Umbruch

Konzerte mit Kirill Petrenko

Kirill Petrenko
(Foto: Monika Rittershaus)

Das Ende der Romantik, der Beginn der Moderne: Diese aufregende Phase lässt Kirill Petrenko in der Saison 2023/24 wieder auferstehen. Zudem sind  musikalische Dramen unter anderem von Strauss, Wagner und Schönberg zu erleben.

Große Werke aus der Zeit des Umbruchs zwischen dem 19. und 20. Jahrhundert bilden das Zentrum von Kirill Petrenkos Konzertprogrammen in der Saison 2023/24. Repräsentativ für diese Epoche ist bereits das Heldenleben von Richard Strauss, das zugleich die Spielzeit und ihren Themenschwerpunkt Heroes eröffnet. Johannes Brahms, Arnold Schönberg und Karl Amadeus Hartmann sind weitere Komponisten, die für diese Epoche stehen, von ihnen ausgehend weitet sich der Blick um hundert Jahre in beide Richtungen. Die Spannweite der Programme reicht von Mozart bis heute, das Kernrepertoire der Klassik und Romantik ist ebenso vertreten wie wichtige Werke abseits des Rampenlichts und Musik aus der allerjüngsten Zeit.

Werke für die Berliner Philharmoniker

Wie sehr ihm die Neue Musik ein Anliegen ist, zeigt der Chefdirigent der Berliner Philharmoniker mit einem Konzert im Rahmen des Musikfests Berlin: Dort trifft Jonchaies des Komponisten und Architekten Iannis Xenakis auf die Premiere eines Auftragswerks des ungarischen Komponisten Márton Illés und das Opus Magnum eines anderen Ungarn: Stele von György Kurtág, ebenfalls für die Berliner Philharmoniker geschrieben und von ihnen 1994 mit Claudio Abbado uraufgeführt. Als Solist in der Gesangsszene von Karl Amadeus Hartmann ist Christian Gerhaher dabei, ein von Publikum, Orchester und Dirigent gleichermaßen geschätzter Lieblingsgast.

Wie die Romantik aus der Klassik erwächst und wie sie sich schließlich zur Moderne häutet, ist im November 2023 mit Mozarts Symphonie Nr. 29, Alban Bergs Drei Orchesterstücken op. 6 und Brahms’ Vierter Symphonie zu erleben. Das Jubiläum zu Arnold Schönbergs 150. Geburtstag bringt ein selten zu hörendes Werk in die Philharmonie: Die Jakobsleiter. Erst als Symphoniesatz, dann als Oratorium und letztlich als Oper konzipiert, blieb das biblische Drama unvollendet und zählt doch zu Schönbergs eindringlichsten Schöpfungen.

Erste Zusammenarbeit mit Lisa Batiashvili

Auch darüber hinaus gibt es in Kirill Petrenkos Konzerten viel Musik des 20. Jahrhunderts zu entdecken. Für Karol Szymanowskis Erstes Violinkonzert wurde Artist in Residence Lisa Batiashvili als Solistin eingeladen; sie und der Philharmoniker-Chefdirigent werden erstmals gemeinsam musizieren. Außerdem erklingt – als Neuheit bei den Berliner Philharmonikern – die Erste Symphonie von Henri Dutilleux. Und es gibt Béla Bartóks Musik zum Ballett Der holzgeschnitzte Prinz, die selbst ohne Tanz ihr dramatisches Potenzial entfaltet. Dieses Werk wird Kirill Petrenko zudem in einem Familienkonzert dem jungen Publikum näherbringen.

Überhaupt hat Kirill Petrenko eine Vorliebe für Musik, die in Tönen spricht, die erzählen kann. Wie zum Beispiel die Tondichtung Mein Vaterland, Bedřich Smetanas Liebeserklärung an seine tschechische Heimat. Deren Sagen, Mythen und Landschaften werden in sechs Sätzen porträtiert, von denen Die Moldau der berühmteste ist. Oder die Symphonia domestica von Richard Strauss: »Die Symphonie«, meinte der Komponist, »soll ein musikalisches Bild des Ehelebens geben« – und wurde viel mehr als das: die Verbindung von einst Unvereinbarem, von »absoluter Musik« und Programmmusik.

Elektra und Walküre

Als große konzertante Oper ist das Antikendrama Elektra geplant. Richard Strauss’ Werk über die Rache der Atridentochter an ihrer ehebrecherischen Mutter, die mit ihrem Geliebten zum Mörder ihres Mannes wurde, erfordert volumenreiche, virtuose Stimmen. Die hochklassige vokale Besetzung dieser Aufführungen sichern Solistinnen und Solisten wie Nina Stemme, Elza van den Heever, Michaela Schuster und Johan Reuter.

Auch die Silvesterkonzerte versprechen musikalische Dramatik: Neben der Tannhäuser-Ouvertüre steht der erste Akt von Richard Wagners Walküre auf dem Programm. Jonas Kaufmann als Siegmund und Lise Davidsen als Sieglinde werden mit Georg Zeppenfeld als Hunding das Aufeinandertreffen und Wiedererkennen des Wälsungen-Zwillingspaares interpretieren. Im Waldbühnenkonzert schließlich setzt Kirill Petrenko einen französischen Akzent. Dafür hat er Maurice Ravels Bolero und seine Musik aus dem Ballett Daphnis et Chloé ausgewählt. Yuja Wang als Solistin am Klavier in Rachmaninows Rhapsodie über ein Thema von Paganini op. 43 trägt mit ihrem Tastenfeuerwerk zum rauschenden Saisonausklang bei.

Konzerte mit dem Chefdirigenten

Mittwoch,

08. Mai 2024,
20.00 Uhr

Großer Saal

Aboserie: H – Konzerte mit den Berliner Philharmonikern

Mi. 08. Mai 2024, 20:00 Uhr
Großer Saal

Berliner Philharmoniker

Kirill Petrenko Dirigent

Bedřich Smetana Má vlast (Mein Vaterland)

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Donnerstag,

09. Mai 2024,
20.00 Uhr

Großer Saal

Aboserie: G – Konzerte mit den Berliner Philharmonikern

Do. 09. Mai 2024, 20:00 Uhr
Großer Saal

Berliner Philharmoniker

Kirill Petrenko Dirigent

Bedřich Smetana Má vlast (Mein Vaterland)

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Freitag,

10. Mai 2024,
20.00 Uhr

Großer Saal

Aboserie: I – Konzerte mit den Berliner Philharmonikern

Fr. 10. Mai 2024, 20:00 Uhr
Großer Saal

Berliner Philharmoniker

Kirill Petrenko Dirigent

Bedřich Smetana Má vlast (Mein Vaterland)

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Freitag,

17. Mai 2024,
20.00 Uhr

Kammermusiksaal

Karajan-Akademie

Karajan-Akademie | Aboserie: KA – Karajan-Akademie

Fr. 17. Mai 2024, 20:00 Uhr
Kammermusiksaal

Karajan-Akademie

Karajan-Akademie der Berliner Philharmoniker

Kirill Petrenko Dirigent

Werke von Felix Mendelssohn Bartholdy und Jörg Widmann

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Samstag,

22. Jun 2024,
20.15 Uhr

Waldbühne Berlin

Sa. 22. Jun 2024, 20:15 Uhr
Waldbühne Berlin

Saisonabschlusskonzert in der Waldbühne

Berliner Philharmoniker

Kirill Petrenko Dirigent

Yuja Wang Klavier

Werke von Modest Mussorgsky, Sergej Prokofjew und Maurice Ravel

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