Schönbergs »Erwartung« und Rachmaninows Dritte mit Eun Sun Kim

Eun Sun Kim (Foto: Nikolaj Lund)

Wie gegensätzlich musikalische Welten zu Beginn des 20. Jahrhunderts sein konnten, zeigt dieses Konzert. Innovativ gibt sich Arnold Schönbergs expressionistisches Monodrama Erwartung, das mit Ausrine Stundyte als Solistin zu erleben ist, die für Tamara Wilson einspringt: Ein überwältigend intensives Stimmungsbild zwischen Angst und Hoffnung. Der melancholische Blick zurück prägt dagegen Sergej Rachmaninows spätromantische Dritte Symphonie, geschrieben im amerikanischen Exil. Die südkoreanische Dirigentin Eun Sun Kim, Musikdirektorin der San Francisco Opera, debütiert bei den Berliner Philharmonikern.

Werkeinführungen sowie weitere Artikel und Informationen rund um das Konzert.

Berliner Philharmoniker

Eun Sun Kim Dirigentin

Ausrine Stundyte Sopran (anstelle von Tamara Wilson)

Arnold Schönberg

Erwartung, Monodram in einem Akt op. 17

Ausrine Stundyte Sopran (anstelle von Tamara Wilson)

Sergej Rachmaninow

Symphonie Nr. 3 a-Moll op. 44

Termine und Karten

Ticketinformationen

Biografien

Eun Sun Kim

»Freiheit«, sagt die koreanische Dirigentin Eun Sun Kim, »ist ein integraler Bestandteil jeder Interpretation von Musik. Die Partitur dient als Leitfaden und hilft, die Intentionen des Komponisten zu verstehen. Aber die Aufführenden, die Umstände und die Stimmung ändern sich bei jedem Konzert.« Mit Interpretationen von »erstaunlicher Lebendigkeit und Sicherheit« (San Francisco Chronicle) hat sich Eun Sun Kim, die ihr Studium an der Musikhochschule Stuttgart mit Auszeichnung abschloss, in die internationale Topliga dirigiert. Die ehemalige Assistentin von Bertrand de Billy, Simone Young und Kirill Petrenko, dessen Assistentin sie bei einer Produktion von Tristan und Isolde war, feiert an den Opern in New York, Chicago, Los Angeles, Washington und Houston Erfolge und wurde nach ihrem Debüt an der San Francisco Opera zur zukünftigen Chefdirigentin des Hauses ernannt. Seit 2021/22 steht sie als erste Frau an der Spitze eines Opernhauses in den USA. Überhaupt ist das Musiktheater für ihre Karriere zentral, mit Gastspielen etwa an der Mailänder Scala oder an den Staatsopern in Wien und Berlin. Sie sei »der Star des Abends« gewesen, schrieb die New York Times nach ihrem Met-Debüt, mit »sicherer technischer Beherrschung, Subtilität und Fantasie«. Eun Sun Kim wurde in Seoul geboren und studierte zunächst Komposition, ehe sie sich dem Dirigieren zuwandte. Inzwischen sind auch die großen Symphonieorchester auf sie aufmerksam geworden – eine spannende Laufbahn erreicht ihre nächste Phase.

Ausrine Stundyte

Ausrine Stundyte war mit Schönbergs Erwartung zuletzt an der Bayerischen Staatsoper in München und in Parma zu hören und gibt in diesen Konzerten ihr Debüt bei den Berliner Philharmonikern. Die litauische Sopranistin studierte an der Litauischen Akademie für Musik und Theater in Vilnius sowie an der Hochschule für Musik und Theater Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig. Zu ihren Auszeichnungen zählt der Sonderpreis der Chambre Professionnelle des Directeurs d’Opéra in Paris. Gastengagements führten sie an die Opernhäuser von Venedig, Wien, Gent, Antwerpen, Madrid und Zürich, wo sie mit Dirigenten wie Zubin Mehta, Kent Nagano, Antonio Pappano und Regisseuren wie Calixto Bieito, Robert Carsen und Peter Konwitschny zusammenarbeitete. Bei den Salzburger Festspielen gastierte sie 2020 als Elektra und 2022 als Judit in Herzog Blaubarts Burg. In der kommenden Saison stehen spannende Rollendebüts für Ausrine Stundyte auf dem Programm: Nastassja Filippowna Baraschkowa in Weinbergs Idiot bei den Salzburger Festspielen, Silvana in Respighis La Fiamma an der Deutschen Oper Berlin und Färberin in Die Frau ohne Schatten in Amsterdam.

Ausrine Stundyte (Foto: Schneider photography)

Porträt

Dirigentin Eun Sun Kim

Der Musik-Befreier

Zum 150. Geburtstag von Arnold Schönberg