Kirill Petrenko dirigiert Schönberg

Kirill Petrenko (Foto: Monika Rittershaus)

Kirill Petrenko widmet sich zwei Schlüsselwerken des 20. Jahrhunderts: Mit der Kammersymphonie Nr. 1 leitete Arnold Schönberg einen Wendepunkt in seinem Schaffen ein, weg vom vollen Klang der Spätromantik und hin zu einer modernen, sehnigen Musiksprache. Welche expressive Schlagkraft diese entwickeln kann, zeigt auch sein unvollendet gebliebenes Oratorium Die Jakobsleiter, zu dem Schönberg von einer alttestamentarischen Erzählung angeregt wurde: Jakobs Traum von der Himmelsleiter, die zu Gott führt, nimmt der Komponist als Parabel für die Suche des Menschen nach Spiritualität.

Werkeinführungen sowie weitere Artikel und Informationen rund um das Konzert.

Berliner Philharmoniker

Kirill Petrenko Dirigent

Wolfgang Koch Bariton (Gabriel)

Daniel Behle Tenor (Ein Berufener)

Wolfgang Ablinger-Sperrhacke Tenor (Ein Aufrührerischer)

Johannes Martin Kränzle Bariton (Ein Ringender)

Gyula Orendt Bariton (Der Auserwählte)

Stephan Rügamer Tenor (Der Mönch)

Nicola Beller Carbone Sopran (Der Sterbende)

Liv Redpath Sopran (Die Seele/Ferne 1)

Jasmin Delfs Sopran (Die Seele/Höhe 1)

Rundfunkchor Berlin

Gijs Leenaars Chor-Einstudierung

Arnold Schönberg

Kammersymphonie Nr. 1 op. 9

Arnold Schönberg

Die Jakobsleiter, Oratorium

Wolfgang Koch Bariton (Gabriel), Daniel Behle Tenor (Ein Berufener), Wolfgang Ablinger-Sperrhacke Tenor (Ein Aufrührerischer), Johannes Martin Kränzle Bariton (Ein Ringender), Gyula Orendt Bariton (Der Auserwählte), Stephan Rügamer Tenor (Der Mönch), Nicola Beller Carbone Sopran (Der Sterbende), Liv Redpath Sopran (Die Seele/Ferne 1), Jasmin Delfs Sopran (Die Seele/Höhe 1), Rundfunkchor Berlin Chor, Gijs Leenaars Chor-Einstudierung

Termine und Karten

Biografien

Daniel Behle

Daniel Behle ist ein Tenor, der in Konzert, Lied und Oper gleichermaßen erfolgreich ist. 2017 gab er seinen gefeiertes Debüt bei den Bayreuther Festspielen, 2019 folgte sein Rollendebüt als Lohengrin in Dortmund, bei dem er mit »perfekt geführter Stimme überzeugte« und »mit exzellenter Textartikulation auffiel« (Opernglas). Daniel Behle studierte zunächst Posaune, Komposition und Schulmusik an der Hamburger Musikhochschule, bevor er im Alter von 22 Jahren Gesangsunterricht bei seiner Mutter, der dramatischen Sopranistin Renate Behle, nahm. Nach dem Posaunenexamen und einem mit Auszeichnung abgeschlossenen Gesangsstudium folgten schnell Auftritte an der Wiener Staatsoper, an den Opern in Frankfurt, Zürich, München sowie dem Covent Garden in London.

Wolfgang Ablinger-Sperrhacke

Ob als Herodes in Richard Strauss’ Salome, als Mime in Wagners Der Ring des Nibelungen oder als Hauptmann in Alban Bergs Wozzeck: Wolfgang Ablinger-Sperrhacke ist einer der großen Charaktertenöre, dem »mit überwältigender Präsenz und beispielhafter Textverständlichkeit packende Rollenporträts gelingen« (Neue Zürcher Zeitung). Bei den Berliner Philharmonikern konnte man seine Darstellungskunst 2022 in Luigi Dallapiccolas Oper Il prigioniero unter Leitung von Kirill Petrenko erleben. Nach seinem Studium in Wien und Engagements in Linz, Basel und am Münchner Gärtnerplatztheater debütierte er 1997 an der Opéra national de Paris, die ihm zur künstlerischen Heimat wurde. Auch beim Glyndebourne Festival war er in über 130 Vorstellungen zu erleben. Heute gastiert der »Bayerische Kammersänger« an Häusern wie der Met in New York und dem Royal Opera House in London sowie bei den Festspielen in Salzburg, Baden-Baden, Bregenz und Aix-en-Provence.

Martin Kränzle

Johannes Martin Kränzle wird für »seinen tragenden, im Ausdrucks- und Farbspektrum reichen Bariton und sein natürliches Spiel« (Ruhrnachrichten) gelobt. In der Kritikerumfrage der Zeitschrift Opernwelt wurde er 2011 und 2018 zum »Sänger des Jahres« gewählt. Johannes Martin Kränzle wurde in Augsburg geboren und studierte zunächst Violine und Musiktheaterregie. Nach seinem Gesangsdiplom folgten Engagements in Dortmund, Hannover und an der Oper Frankfurt, wo er langjähriges Ensemblemitglied war. Mit seinem »schön timbrierten, wandlungsfähigen, charakterstarken Bariton« (Münchner Merkur) und einem Repertoire von über 130 Partien von Händel bis Rihm führen ihn Engagements an die internationalen Opernhäuser sowie zu den Festspielen in Salzburg, Glyndebourne, Bregenz und Bayreuth.

Gyula Orendt

Seine Stimme hat »einen schönen metallischen Kern« und ist »voll von persönlichem Ausdruck« (Der Tagesspiegel). Der ungarisch-rumänische Bariton Gyula Orendt feierte Erfolge als Graf Almaviva (Le nozze di Figaro) beim Festival d’Aix-en-Provence und beim Glyndebourne Festival sowie als Guglielmo (Così fan tutte) an der Bayerischen Staatsoper und am Royal Opera House in London. Er studierte an der Transylvania Music University in Brasov (Kronstadt) und an der Franz-Liszt-Musikakademie in Budapest. Bereits als Student sang er unter der Leitung von Helmuth Rilling die Titelpartie in Händels Oratorium Saul. Der mehrfache Preisträger des Francisco-Viñas-Wettbewerbs begann seine Karriere an der Wiener Volksoper und wurde anschließend Mitglied des Opernstudios der Berliner Staatsoper Unter den Linden, bevor er 2013 ins dortige Ensemble wechselte.

Stephan Rügamer

Stephan Rügamer ist »derzeit einer der beweglichsten und pointensichersten Sängerkomödianten Europas«, der – wenn es die Inszenierung erfordert – »auf der Bühne auch noch Trompete und Schlagzeug auf Weinkelchen spielt« (Frankfurter Allgemeine Zeitung). Nach seinem Gesangsstudium an der Musikhochschule Lübeck war der vielseitige Tenor am dortigen Theater engagiert, bis ihn Daniel Barenboim 1999 an die Berliner Staatsoper Unter den Linden holte, deren Ensemble er seitdem angehört. Hier sang Stephan Rügamer Partien wie Tamino (Die Zauberflöte), David (Die Meistersinger von Nürnberg), Macduff (Macbeth), Camille de Rosillon (Die lustige Witwe), Quint (The Turn of the Screw) und viele mehr. Seit 2008 unterrichtet er als Gesangsdozent und seit 2020 als Professor an der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin.

Nicola Beller Carbone

Ihre Paraderolle, die Titelpartie in Strauss’ Salome, sang Nicola Beller Carbone »mit Isolde-Stimme« (Neue Zürcher Zeitung) vor begeistertem Publikum unter anderem in Turin, Genf, Brüssel, Zürich, Montreal und Stockholm. Auch als Elektra feierte sie Erfolge bei Publikum und Kritik. Mit Partien wie Katerina Ismailowa (Lady Macbeth von Mzensk) und Marie (Wozzeck) hat sich die Sopranistin auf das Repertoire des 20. Jahrhunderts spezialisiert. Sie studierte an der Escuela Superior de Canto in Madrid und war anschließend Mitglied des Opernstudios der Bayerischen Staatsoper. Heute gastiert Nicola Beller Carbone am Teatro la Fenice in Venedig, an der Opéra national de Paris, am Teatro Real in Madrid und am Grand Théâtre de Genève.

Liv Redpath

Liv Redpath, Finalistin des Wettbewerbs Operalia 2019 und Gewinnerin des 2. Preises sowie des Publikumspreises beim 56. Gesangswettbewerb Tenor Viñas am Gran Teatre del Liceu in Barcelona, gilt als eine der vielversprechendsten jungen Sopranistinnen. »Eine so strahlende Stimme, mühelos auch in höchsten Lagen und atemberaubenden Koloraturen hat man wohl lange nicht mehr gehört« (Berliner Umschau). Nach ihrem Studium an der Harvard University und der Juilliard School in New York war sie Mitglied verschiedener Opernstudios in den USA. Gastengagements führten Liv Redpath bereits an die Metropolitan Opera, die Los Angeles Opera, die Deutsche Oper Berlin und die Bayerische Staatsoper, wo sie in der Spielzeit 2021/22 ihr umjubeltes Debüt als Sophie im Rosenkavalier gab.

Jasmin Delfs

Jasmin Delfs überzeugte am Münchner Cuvilliéstheater in Haydns L’infedeltà delusa mit »flexiblem Sopran und lustvoller Schauspielkunst« (Süddeutschen Zeitung). Seit 2021/22 ist sie Mitglied des Opernstudios der Bayerischen Staatsoper, wo sie unter anderem als Papagena (Die Zauberflöte) zu erleben war. Jasmin Delfs studierte an der Musikhochschule Lübeck und nahm am Young Singers Project der Salzburger Festspiele teil, wo sie ihr gefeiertes Debüt als Königin der Nacht (Die Zauberflöte) gab. Weitere Engagements führten sie an die Wiener Staatsoper und in die Philharmonie Berlin, wo sie unter der Leitung von Kirill Petrenko in Mendelssohns Elias zu hören war. In dieser Saison wird sie als Blonde (Die Entführung aus dem Serail) am Teatro alla Scala in Mailand und als Königin der Nacht an der Staatsoper Unter den Linden debütieren.

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