Daniel Harding dirigiert Bruckners »Romantische«

Daniel Harding (Foto: Julian Hargreaves)

Ein Hornruf vom Turm einer mittelalterlichen Stadt, Waldesrauschen, Jagdszenen – solche Bilder hatte Anton Bruckner im Kopf, als er seine Vierte Symphonie mit dem Beinamen »Romantische« komponierte. In diesem Konzert wird Daniel Harding als Dirigent den Klangfarbenreichtum der Symphonie zum Leuchten bringen. Zuvor erklingt das Violakonzert von Jörg Widmann, in dem Solist Antoine Tamestit nicht nur den dunklen, warmen Ton seiner Bratsche auskosten darf, sondern dem Instrument noch ganz andere, überraschende Klänge abfordern kann – perkussiv, schneidend, aufrüttelnd.

Werkeinführungen sowie weitere Artikel und Informationen rund um das Konzert.

Berliner Philharmoniker

Daniel Harding Dirigent

Antoine Tamestit Viola

Jörg Widmann

Konzert für Viola und Orchester

Antoine Tamestit Viola

Anton Bruckner

Symphonie Nr. 4 Es-Dur »Romantische« (2. Fassung von 1878/1880)

Die Berliner Philharmoniker, Daniel Harding und Antoine Tamestit widmen diese Konzerte dem Andenken Claudio Abbados (1933–2014)

Termine und Karten

Biografien

Daniel Harding

Seit 2007 ist Daniel Harding dem Schwedischen Radio-Symphonieorchester als Chefdirigent verbunden ist – eine beeindrucken lange Partnerschaft. »Es ist sehr befriedigend, etwas langsam aufzubauen«, sagt er dazu. Darüber hinaus arbeitet der englische Dirigent, der ab Oktober 2024 das Orchester und den Chor der Accademia Nazionale di Santa Cecilia in Rom leiten wird, mit internationalen Spitzenorchestern wie den Berliner und Wiener Philharmonikern, der Staatskapelle Dresden, dem Concertgebouw-Orchester sowie mit führenden Klangkörpern in den USA zusammen. Bereits zu Beginn seiner Karriere machte Harding als Assistent von Sir Simon Rattle beim City of Birmingham Symphony Orchestra auf sich aufmerksam. Es folgte eine Assistenz bei Claudio Abbado und den Berliner Philharmonikern, an deren Pult Harding 1996 erstmals stand. Im selben Jahr debütierte er bei den BBC Proms in London – als jüngster Dirigent in der Geschichte des Festivals. Spätestens im Alter von 30 Jahren hatte Harding alle bedeutenden Orchester der Welt dirigiert. 2011 ernannte ihn das Mahler Chamber Orchestra zum Ehrendirigenten auf Lebenszeit. Von 2016 bis 2019 war er Musikdirektor des Orchestre de Paris, von 2007 bis 2017 Erster Gastdirigent des London Symphony Orchestra. Doch Daniel Harding hat noch eine weitere Leidenschaft: Seit 2018 arbeitet er auch als Pilot. Musizieren und Fliegen ergänzen sich für ihn: »Ich wollte etwas finden, bei dem ich andere Bereiche meines Gehirns fordere.«

Antoine Tamestit

»Als leidenschaftlicher Musiker spiele ich Rezitals, Konzerte und Kammermusik auf der ganzen Welt. Ich liebe es zu reisen und Musik mit dem Publikum und Menschen verschiedener Kulturen zu teilen.« Das sagt Antoine Tamestit, dessen Stradivari-Bratsche »kaum höher oder tiefer als eine Violine« klingt. »Ich glaube, der Klang ist einzigartig, besonders warm, wie der eines italienischen Opernsängers.« Der für seine Technik und seinen farbenreichen Ton geschätzte Antoine Tamestit gilt als einer »der besten Bratschisten der Welt« (Deutschlandfunk). Er studierte am Pariser Konservatorium, an der Yale University sowie bei Tabea Zimmermann in Berlin und gewann mehrere renommierte Wettbewerbe. Als Solist und Gründungsmitglied des Trio Zimmermann (gemeinsam mit Frank Peter Zimmermann und Christian Poltera) ist er mit einem breit gefächerten Repertoire vom Barock bis zur Gegenwart auf allen wichtigen Podien der Welt zu hören. Sein großes Engagement für zeitgenössische Musik zeigt sich in zahlreichen Uraufführungen neuer Werke wie dem Violakonzert von Jörg Widmann, Remnants of songs von Olga Neuwirth oder dem Konzert für zwei Bratschen von Bruno Mantovani. Antoine Tamestit war zehn Jahre lang Programmdirektor des Viola Space Festivals in Japan, wo er sich auf die Entwicklung des Bratschenrepertoires und eines breiten Spektrums von pädagogischen Programmen konzentrierte.

In memoriam

Zum 10. Todestag von Claudio Abbado

Glückliches Paar

Bratschist Antoine Tamestit im Porträt

Composer in Residence

Suche nach dem Ungewissen: Jörg Widmann im Porträt