Albrecht Mayer, Gottfried von der Goltz und die Berliner Barock Solisten

Berliner Barock Solisten (Foto: Frederic Brenner)

»Johann Sebastian Bach hat die Oboe offenkundig über alle Maßen geliebt«, meint Albrecht Mayer, Solooboist der Berliner Philharmoniker. Das brillante Oboe-d’amore-Konzert A-Dur von Bach scheint seine Vermutung zu stützen. In diesem Konzert interpretiert er das Stück mit den Berliner Barock Solisten – einem Ensemble, das sich aus Mitgliedern der Berliner Philharmoniker und führenden Vertretern der Alte-Musik-Szene zusammensetzt. Weitere Programmpunkte des Abends sind neben dem virtuosen Brandenburgischen Konzert Nr. 3  von Johann Sebastian konzertante Werke von Mitgliedern der Familie Bach.

Werkeinführungen sowie weitere Artikel und Informationen rund um das Konzert.

Berliner Barock Solisten

Albrecht Mayer Oboe, Oboe dʼamore und Englischhorn

Gottfried von der Goltz Violine und Leitung

Johann Christoph Friedrich Bach

Sinfonia d-Moll Wf I/3

Carl Philipp Emanuel Bach

Konzert für Oboe, Streicher und Basso continuo G-Dur (nach dem Cembalokonzert Wq 9)

Johann Sebastian Bach

Brandenburgisches Konzert Nr. 3 G-Dur BWV 1048 (Frühfassung)

Johann Christoph Bach

Lamento für Oboe d'amore, Violine, Streicher und Basso continuo (nach »Ach, dass ich Wassers gnug hätte«)

Carl Philipp Emanuel Bach

Symphonie für Streicher Es-Dur Wq/HWV deest

Johann Sebastian Bach

Konzert für Oboe d’amore, Streicher und Basso continuo A-Dur BWV 1055R

Termine und Karten

Ticketinformationen

Biografien

Berliner Barock Solisten

Eine historisch-informierte Aufführungspraxis auf modernen Instrumenten – das war die Idee, als sich 1995 Musiker des Orchesters und führende Vertreter der Alte-Musik-Szene zu den Berliner Barock Solisten zusammenschlossen. Die Gründung galt als innovatives Projekt, denn damals wurde – wie sich der Geiger Raimar Orlovsky erinnert – »die Alte Musik in unserem Orchester überhaupt nicht gepflegt«. Doch mit Rainer Kussmaul hatten die Berliner Philharmoniker einen Ersten Konzertmeister, der die Kollegen mit seiner Begeisterung für barocke Musik ansteckte. Bewusst entschieden sich die Mitglieder des Ensembles dazu, Kompositionen des 17. und 18. Jahrhunderts auf modernen Instrumenten zu interpretieren. Dadurch entwickelten sie eine eigene, unverwechselbare Klangkultur, die zum Markenzeichen geworden ist. Nachdem sich Rainer Kussmaul 2010 zurückgezogen hatte, legte das Ensemble die künstlerische Leitung bis 2017 in unterschiedliche Hände, unter anderem in die von Bernhard Forck, Daniel Hope oder Frank Peter Zimmermann. Seit 2018 steht Reinhard Goebel an der Spitze, mit dem die Berliner Barock Solisten im Jahr zuvor eine hochgelobte Einspielung von Bachs Brandenburgischen Konzerten herausgebracht hatten. Die Zusammenarbeit mit diesem Dirigenten sei – so Raimar Orlovsky – eine »Chance, die Aufführungspraxis auf modernen Instrumenten fortzuentwickeln und für die Musikwelt nochmals neu zu definieren«.

Albrecht Mayer

Albrecht Mayer, seit 1992 Solooboist der Berliner Philharmoniker, ist einer der gefragtesten Oboisten der Welt. Sein Klangideal orientiert sich an der Barockoboe, die, wie er sagt, als »instrumentale ›vox humana‹ über alle Lagen hinweg einen wunderbar weichen Klang« bietet. Der gefeierte Virtuose mit reich moduliertem Ton und einzigartigem Legato ließ sich ebenso von Sängern wie Fritz Wunderlich inspirieren wie von Daniel Barenboim, »wenn er ein Mozart-Klavierkonzert spielt«. Mayer erhielt als Kind neben Klavier- und Blockflötenstunden auch Gesangsunterricht, bevor er im Alter von zehn Jahren begann, Oboe zu spielen. Seine berufliche Laufbahn startete er 1990 als Solooboist der Bamberger Symphoniker, bis er in gleicher Position zu den Berliner Philharmonikern wechselte. Um seine klanglichen Vorstellungen bis ins Letzte umzusetzen, gründete der mehrfache Echo-Preisträger das Ensemble New Seasons. Seine CD Auf Mozarts Spuren hielt sich über Monate in den deutschen Klassik-Charts, das Album New Seasons mit Händel-Transkriptionen schaffte es sogar bis in die deutschen Pop-Charts. Als Solist hat Albrecht Mayer mit Dirigenten wie Claudio Abbado, Sir Simon Rattle und Nikolaus Harnoncourt gearbeitet, zudem ist er ein begeisterter Kammermusiker, mit Partnern wie Hélène Grimaud, Leif Ove Andsnes und Lars Vogt.

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Die Pracht des Barock in vier Konzerten