Wiener Klassik mit dem Chamber Orchestra of Europe, Andrew Manze und Jan Lisiecki

Chamber Orchestra of Europe (Foto: Julia Wesely)

Für den leuchtenden, transparenten Klang des Chamber Orchestra of Europe ist die Musik der Wiener Klassik ideal. In diesem Konzert widmet sich das Ensemble unter der Leitung von Andrew Manze den drei großen Komponisten jener Zeit: Haydn, Mozart und Beethoven. Mit Ludwig van Beethovens heroisch-dramatischer Coriolan-Ouvertüre wird der Abend eröffnet. Der für seine ebenso intelligenten wie tiefempfundenen Interpretationen gefeierte Pianist Jan Lisiecki ist der Solist von Wolfgang Amadeus Mozarts galantem C-Dur-Klavierkonzert mit seinem entrückten Andante. Den Schlusspunkt setzt die festlich-elegante Symphonie Nr. 98 von Joseph Haydn.

Werkeinführungen sowie weitere Artikel und Informationen rund um das Konzert.

Chamber Orchestra of Europe

Andrew Manze Dirigent

Jan Lisiecki Klavier

Ludwig van Beethoven

Coriolan-Ouvertüre c-Moll op. 62

Wolfgang Amadeus Mozart

Konzert für Klavier und Orchester Nr. 21 C-Dur KV 467

Jan Lisiecki Klavier

Joseph Haydn

Symphonie Nr. 98 B-Dur

Mit freundlicher Unterstützung der Aventis Foundation

Termine und Karten

Biografien

Chamber Orchestra of Europe

»Die Musik ist größer als der Einzelne« – so lautet das Credo des Chamber Orchestra of Europe (COE), das 2021 seinen 40. Geburtstag feierte. Das COE wurde im Jahr 1981 von jungen Musikerinnen und Musikern gegründet, die sich im European Community Youth Orchestra kennengelernt hatten. Heute umfasst die Kernbesetzung rund 60 handverlesene Mitglieder, Solisten und Stimmführerinnen namhafter Klangkörper, renommierte Kammermusiker und Professorinnen. Von Beginn an prägte die Parnerschaft mit bedeutenden Dirigenten und Solistinnen das Profil, in den ersten Jahren war vor allem Claudio Abbado ein wichtiger Mentor. Mit ihm realisierte das Orchester preisgekrönte Aufnahmen, darunter Gioacchino Rossinis Oper Il viaggio a Reims und sämtliche Symphonien Franz Schuberts. Auch Nikolaus Harnoncourt setzte wesentliche Akzente durch die Einspielung aller Beethoven Symphonien und Opernproduktionen bei den Salzburger Festspielen, den Wiener Festwochen und der Styriarte. Heute arbeitet das Orchester eng mit Sir András Schiff, Yannick Nézet-Séguin und Bernard Haitink zusammen. Seit der Saison 2018/19 tritt das CEO regelmäßig auf Einladung der Stiftung Berliner Philharmoniker in der Philharmonie auf. Eine tragende Säule des Repertoires ist die Musik der Wiener Klassik, die bei Auftritten in der ganzen Welt mit Solistinnen und Solisten wie Lisa Batiashvili, Pierre-Laurent Aimard, Janine Jansen, Renaud Capuçon und vielen anderen zu hören ist.

Andrew Manze

Andrew Manzes Interpretationen haben eine unverkennbare Handschrift durch ihre Mischung aus profunder Quellenarbeit und ihre an die historische Aufführungspraxis anknüpfende Spontaneität. Nach einem Studium der Altphilologie wechselte er zur Barockvioline und avancierte innerhalb kürzester Zeit zu einem führenden Vertreter der Alten Musik – als Konzertmeister im Amsterdam Baroque Orchestra und in der Academy of Ancient Music sowie als Leiter des English Concert. Nach einer erfüllten Solokarriere gab der auch als Dozent, Herausgeber und Autor tätige Musiker das Geigenspiel auf, um als Dirigent moderner Symphonieorchester Karriere zu machen – mit einem Ansatz, den er selbst als »Post-historisch-informierte Praxis« bezeichnet: »Viele meiner aufführungstechnischen Entscheidungen fußen auf entsprechenden historischen Belegen und Praktiken, wenden diese aber nicht auf historisch-authentische, sondern konventionell-moderne Instrumente an.« Der Brite war er viele Jahre als Chefdirigent der NDR Radiophilharmonie und des Helsingborg Symphony Orchestra tätig, außerdem verbindet ihn eine enge Zusammenarbeit mit dem Royal Liverpool Philharmonic Orchestra. Darüber hinaus ist er weitweit als Gastdirigent zu erleben bei Orchestern wie den Münchner Philharmonikern, dem Los Angeles und London Philharmonic Orchestra, dem NDR Elbphilharmonieorchester oder dem Boston Symphony Orchestra.

Jan Lisiecki

Jan Lisieckis Debüt mit dem Calgary Philharmonic Orchestra im Alter von neun Jahren war der Beginn einer beeindruckenden Karriere. Als Mozart-Spezialist begeistert er seither Publikum und Presse mit erfrischender Leichtigkeit und Klarheit. Sein erstes Angebot für einen Plattenvertrag im Alter von 14 Jahren lehnte er ab, weil das Label ihn keinen Mozart spielen lassen wollte. Ein Jahr später unterschrieb der kanadische Ausnahmepianist mit polnischen Wurzeln einen Exklusivvertrag bei der Deutschen Grammophon. Das BBC Music Magazine und die New York Times bezeichneten ihn als den »vielleicht ›vollständigsten‹ Pianisten seiner Zeit, der jeder Note Bedeutung verleiht«. Zuletzt erregte er Aufmerksamkeit durch Chopin-Einspielungen, in denen er sich »mit fliegenden Fingern« als »junges Genie« (Der Spiegel) erwies. Jan Lisiecki gibt über 100 Konzerte pro Jahr und arbeitet mit Dirigenten wie Sir Antonio Pappano, Yannick Nézet-Séguin und Daniel Harding zusammen. Er tritt in den großen Konzertsälen der Welt auf, in der New Yorker Carnegie Hall, in der Philharmonie Berlin, bei den BBC Proms in der Royal Albert Hall, mit Orchestern wie dem New York Philharmonic, dem London Symphony Orchestra, dem Orchestre de Paris oder dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks. Jan Lisiecki, der für seine Einspielungen unter anderem mit dem kanadischen Juno Award und dem Echo Klassik ausgezeichnet wurde, ist der jüngste Preisträger des Gramophone Young Artist Award und des Leonard Bernstein Award.

Andrew Manze (Foto: Benjamin Ealovega)