Die Sache mit der Einfachheit stellte sich schwer dar für Leute, die sich als Avantgardisten verstanden. Die Goldader, auf die Bartók, Kodály und Ligeti in dieser Hinsicht stießen, war die Volksmusik des Balkanraumes. Aus ihr schöpfte sie, was man „stolze Schlichtheit“ und „sinnliche Dissonanz“ nennen könnte: Traditionen der Einstimmigkeit, dazu Klangballungen, die denen der Schönbergschule an Radikalität in nichts nachstanden. Doch entstammen sie bei diesen Komponisten weniger am Klavier gesuchten Harmoniefortschreitungen als der Übernahme aus bäuerlichen Musikpraktiken. Eine solche Erdung musste der Deutsche Max Reger woanders finden. Seine Quelle war das Österreich des achtzehnten Jahrhunderts. Die kompositorische Aneignung Mozarts lichtete bei Reger das Dickicht des Kontrapunktes und führte zu einer Stilwende. Der späte Reger klingt schwer und leicht zugleich. Das machte ihn anschlussfähig an die neusachlichen Experimente der Moderne.
Maja Avramović Violine
Marlene Ito Violine
Micha Afkham Viola
Stephan Koncz Violoncello
Emmanuel Pahud Flöte
Béla Bartók
Sechs Rumänische Tänze Sz 56
György Ligeti
Ballade und Tanz
Zoltán Kodály
Duo für Violine und Violoncello op. 7
Max Reger
Serenade für Flöte, Violine und Viola G-Dur op. 141a