Die zweite Wiener Schule lernte von der ersten. Das galt auch für Schönbergs Vor- und Mitläufer: Max Reger etwa, der von den Komponisten der zweiten Wiener Schule bewundert wurde, oder Egon Wellesz, kurzzeitiger Schüler und erster Biograph Schönbergs, der als Jude von den Nazis verfolgt wurde und nach England floh. Zuvor gelang es Wellesz, die byzantinische Neumenschrift aus dem Mittelalter zu dechiffrieren. „Byzantinisch“ überkomplex hatte sich auch die Musik Max Regers ihrem Publikum präsentiert. Dann hat Reger die Kunst Mozarts für sich entdeckt – das lichtdurchflossene, einfach gehaltene Opus 146 geht auf Mozarts Klarinettenquintett zurück. Wellesz‘ Oktett von 1949 erweist einem anderen Wiener seine Reverenz: Die Besetzung Streichquintett, Klarinette, Horn und Fagott ist identisch mit der von Franz Schuberts Oktett.
Scharoun Ensemble Berlin
Rachel Schmidt Violine
Christophe Horák Violine
Micha Afkham Viola
Claudio Bohórquez Violoncello
Peter Riegelbauer Kontrabass
Alexander Bader Klarinette
Markus Weidmann Fagott
Stefan de Leval Jezierski Horn
Max Reger
Klarinettenquintett A-Dur op. 146
Egon Wellesz
Oktett op. 67