Sechzehn Jahre war Richard Strauss alt, als er 1880 sein A-Dur-Quartett komponierte. Es strahlt genau die melodieselige, nonchalante Leichtigkeit aus, die seinem Schöpfer eigen war. Strauss hat sich gern über Kollegen lustig gemacht, die zu viel „schwitzen“ würden. Es zwänge sie doch niemand zu komponieren! Viele Jahre später wird sich der Komponist an der „Frau ohne Schatten“ selbst die Zähne ausbeißen, doch war diese Oper die eine große Ausnahme von der Regel, die da hieß: Musik schreibt sich wie von selbst, wenn man bloß an einen festen Arbeitsrhythmus einhält. Von einem solchen hätten Zemlinsky und Eisler nur träumen können. Sie konnten sich Strauss‘ heiteren Stoizismus gar nicht leisten, im wörtlichen wie im übertragenen Sinne. Dabei trieb wenigstens Eisler ein Problem um, für das Strauss mit leichter Hand beständig Lösungen produzierte: Wie schreibt man anspruchsvolle Musik für ein großes Publikum? Sein „Präludium und Fuge“ ist auf Schönbergs Art über eine Zwölftonreihe gebaut. Die Musik teilt sich dennoch recht einfach mit – dafür sorgt nicht zuletzt die allseits bekannte B-A-C-H-Tonfolge.
Johanna Pichlmair Violine
Angelo de Leo Violine
Tobias Reifland Viola
Uladzimir Sinkevich Violoncello
Hanns Eisler
Präludium und Fuge über B-A-C-H op. 46
Alexander Zemlinsky
Zwei Sätze für Streichquartett
Richard Strauss
Streichquartett A-Dur op. 2