Philharmonische Kammermusik: Von Pilgern, Liebenden und Wunderkindern

Kammermusiksaal (Foto: Heribert Schindler)

Ein Mann, eine Frau und eine Liebe, die Konventionen sprengt: Richard Dehmels Gedicht Verklärte Nacht inspirierte Arnold Schönberg zu seinem gleichnamigen Streichsextett, dessen spätromantische Klangsprache die Atmosphäre einer besonderen Nacht und die Seelenlage eines Paares nachzeichnet. Das Werk wiederum regte den erst 17-jährigen Erich Korngold zu seinem expressiven Streichsextett an. Von Lebensreife und Abgeklärtheit zeugt Franz Liszts Klavierzyklus Années de pèlerinage (Pilgerjahre), aus dem das Stück Angelus! Prière aux anges gardiens in einer Bearbeitung für Streichquintett erklingt.

Werkeinführungen sowie weitere Artikel und Informationen rund um das Konzert.

Cornelia Gartemann Violine

Christoph von der Nahmer Violine

Julia Gartemann Viola

Martin von der Nahmer Viola

Bruno Delepelaire Violoncello

Solène Kermarrec Violoncello

Franz Liszt

Angelus! Prière aux anges gardiens (Bearbeitung für Streichquintett)

Arnold Schönberg

Verklärte Nacht für Streichsextett op. 4

Erich Wolfgang Korngold

Streichsextett D-Dur op. 10

Termine und Karten

Biografien

Cornelia Gartemann

Cornelia Gartemann ist seit 2003 Mitglied in der Gruppe der Zweiten Violinen bei den Berliner Philharmonikern. Ihren ersten Violinunterricht erhielt sie mit sechs Jahren. Bereits als 15-Jährige studierte sie bei Eckhard Fischer an der Musikhochschule Detmold, wo sie nach der künstlerischen Reifeprüfung ihre Ausbildung bei Thomas Christian fortsetzte. Zudem absolvierte sie Meisterkurse bei Saschko Gawriloff, Rainer Kussmaul, Herman Krebbers und Yfrah Neaman. Cornelia Gartemann wurde bei verschiedenen nationalen und internationalen Wettbewerben ausgezeichnet; sie war Stipendiatin der Jürgen-Ponto-Stiftung, der Deutschen Stiftung Musikleben und des Deutschen Musikrats. Bei Konzerten und Festivals in Deutschland, im europäischen Ausland und in Asien tritt sie solistisch und als Kammermusikerin auf.

Julia Gartemann

Julia Gartemann studierte Viola an der Hochschule für Musik in Detmold bei Nobuko Imai und am Curtis Institute of Music in Philadelphia bei Michael Tree. Anschließend war sie Stipendiatin der Karajan-Akademie der Berliner Philharmoniker. Julia Gartemann war bei verschiedenen Wettbewerben erfolgreich und wurde mit zahlreichen Preisen und Stipendien ausgezeichnet (Deutsche Stiftung Musikleben, Studienstiftung des deutschen Volkes u. a.). Im November 2000 wurde die Musikerin in die Bratschengruppe der Berliner Philharmoniker aufgenommen. Julia Gartemann gastiert solistisch und als Kammermusikerin im In- und Ausland, wobei sie sich auch in philharmonischen Kammermusikgruppen (Venus Ensemble Berlin, Brahms Ensemble Berlin engagiert. Zudem unterrichtet sie als Lehrbeauftragte an der Hochschule für Musik »Hanns Eisler« Berlin.

Christoph von der Nahmer

Christoph von der Nahmer begann im Alter von fünf Jahren mit dem Geigenspiel. Er studierte bei Thomas Brandis, dem langjährigen Ersten Konzertmeister der Berliner Philharmoniker, und war Stipendiat am Interlochen Center for the Arts in Michigan. Es folgten solistische Auftritte mit dem Landesjugendorchester NRW, der Baden-Badener Philharmonie und den Berliner Symphonikern. 1997 wurde Christoph von der Nahmer noch während seines Studiums in die Gruppe der Zweiten Violinen bei den Berliner Philharmonikern aufgenommen. Erst im folgenden Jahr absolvierte er das Konzertexamen an der Berliner Universität der Künste. Über seine Arbeit im Orchester und solistischen Auftritte hinaus engagiert sich der Geiger kammermusikalisch in der Philharmonischen Camerata.

Bruno Delepelaire

Bruno Delepelaire ist seit November 2013 Erster Solocellist der Berliner Philharmoniker, mit denen er wiederholt als Solist zu erleben war. Darüber hinaus gastiert er auch bei anderen Orchestern. Der in Paris geborene Musiker studierte am Konservatorium seiner Heimatstadt bei Philippe Muller. 2012 kam er nach Berlin, um seine Ausbildung bei Jens Peter Maintz an der Universität der Künste sowie bei Ludwig Quandt an der Karajan-Akademie der Berliner Philharmoniker fortzusetzen; hinzu kamen Meisterkurse, etwa bei François Salque, Wen-Sinn Yang und Wolfgang Boettcher. Orchestererfahrung sammelte Bruno Delepelaire u. a. beim Verbier Festival Orchestra sowie beim Gustav Mahler Jugendorchester. Bruno Delepelaire gewann mehrere Preise als Solist und gemeinsam mit seinem Streichquartett Quatuor Cavatine. Als Kammermusiker ist er auch im Berlin Piano Quartet und mit den 12 Cellisten der Berliner Philharmoniker zu erleben.

Martin von der Nahmer

Martin von der Nahmer spielte bereits fünf Jahre Geige, bevor er als Elfjähriger zur Bratsche wechselte. Er wurde zunächst Schüler von Konrad Grahe an der Essener Folkwang Hochschule. Von 1999 bis 2004 folgte ein Studium bei Hartmut Rohde an der Universität der Künste in Berlin. Schon im Verlauf seiner Ausbildung trat Martin von der Nahmer als Solist mit der Philharmonia Hungarica und dem Landesjugendorchester Nordrhein-Westfalen auf. Noch während des Studiums absolvierte er ein Probespiel bei den Berliner Philharmonikern, die ihn 2004 in ihre Bratschengruppe aufnahmen. Mit Passion widmet sich Martin von der Nahmer auch der Kammermusik, beispielsweise im Ensemble Violentango. Gemeinsam mit philharmonischen Kolleg*innen gründete er überdies in der Saison 2012/13 das Varian Fry Quartett.

Solène Kermarrec

Solène Kermarrec stammt aus Brest (Frankreich) und absolvierte ihr Cellostudium an drei renommierten Institutionen: am Conservatoire national supérieur de Musique in Paris bei Jean-Marie Gamard, an der Budapester Franz-Liszt-Akademie bei Miklós Perényi sowie an der Universität der Künste Berlin in der Klasse von Wolfgang Boettcher. Sie wurde mehrfach mit Preisen ausgezeichnet, unter anderem im Jahr 2003 mit dem Ersten Preis beim Domenico-Gabrielli-Wettbewerb. Seit Januar 2007 ist Solène Kermarrec Mitglied der Cellogruppe der Berliner Philharmoniker und damit auch des weltweit erfolgreichen Ensembles der 12 Cellisten, darüber hinaus spielt sie im Venus Ensemble Berlin.