Liederabend

Christian Gerhaher singt Schuberts »Schwanengesang«

Christian Gerhaher und Gerold Huber (Foto: Nikolaj Lund)

Kammermusik

Franz Schubert ist der romantische Liederkomponist schlechthin. Er sei – so Christian Gerhaher – in der »Vielseitigkeit seines Liedschaffens unerreicht«. Der Bariton und sein Klavierbegleiter Gerold Huber führen uns durch den Kosmos von Schuberts letzten Liedern, die posthum als Schwanengesang herausgegeben wurden. Neben Gesängen von Weltschmerz und existenziellen Nöten geht es um Liebe und Sehnsucht in all ihren Facetten: Die Rastlosigkeit des sehnend Getriebenen schildert Schubert dabei ebenso eindringlich wie die Ruhe des erfüllt Liebenden.

Werkeinführungen sowie weitere Artikel und Informationen rund um das Konzert.

Christian Gerhaher Bariton

Gerold Huber Klavier

Franz Schubert

Sei mir gegrüßt D 741

Franz Schubert

Dass sie hier gewesen D 775

Franz Schubert

Lachen und Weinen D 777

Franz Schubert

Du bist die Ruh D 776

Franz Schubert

Greisengesang D 778

Franz Schubert

Schwanengesang D 957

Franz Schubert

Die Taubenpost D 965A

Termine und Karten

Biografien

Christian Gerhaher

»Ich kann nicht Schubert hören, nebenbei E-Mails schreiben und denken, ich könne die Schönheit dieser Musik verstehen. Dafür brauchte ich Zeit, Ruhe und Konzentration.« Für Christian Gerhaher hat Musik etwas Existenzielles: »Musik von Bach, Beethoven, Schubert«, sagt er, »ist keine Vergnügung, genauso wenig wie Musik von Velvet Underground oder The Cure. Es geht um Tod, Verlust und Einsamkeit, um das Fehlen des ideal Vollkommenen, um problematische Seelenzustände und Defizite. Musik schafft oft erst die Erschütterung, die einen dazu bringt, sich nach Trost zu sehnen – und den kann sie dann wunderbarerweise auch noch selbst spenden.« Kein anderer Bariton, hier ist sich die internationale Kritik einig, könne existenzielle Tiefgründigkeit und stimmliche Schönheit besser miteinander verbinden wie der im niederbayerischen Straubing geborene Sänger – mit einer betörenden Mischung aus satten Tiefen und entrückten Kopftönen. Natürlich ist Gerhaher, der ein häufiger Gast in den Konzerten der Stiftung Berliner Philharmoniker ist und in der Saison 2013/14 Artist in Residence des Orchesters war, einer der gefragtesten Sänger seines Fachs – auf der Opernbühne, auf dem Konzertpodium und vor allem als Liedinterpret. Seit der Schulzeit verbindet ihn eine enge künstlerische Partnerschaft dem Pianisten Gerold Huber, seinem langjährigen Liedbegleiter. Die beiden Künstler werden für ihre einzigartige Zusammenarbeit in diesem Jahr mit dem Jahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet.

 

Gerold Huber

Gerold Huber ist einer der gefragtesten Liedbegleiter unserer Tage – dank seiner Fähigkeit, den Klavierpart »überlegen subtil« (Süddeutsche Zeitung) zu gestalten und Sängerinnen und Sänger optimal zu unterstützen. Regelmäßig ist er bei internationalen Festivals und in Konzertsälen wie dem Wiener Musikverein, dem Concertgebouw Amsterdam und der Londoner Wigmore Hall zu erleben. Seit der gemeinsamen Schulzeit bildet der in München und Berlin ausgebildete Musiker ein festes Lied-Duo mit dem Bariton Christian Gerhaher: Bereits 1998 erhielten beide den Prix International Pro Musicis, dem viele weitere Auszeichnungen folgten, zuletzt der Jahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik. Gerold Huber gab zudem Kammerkonzerte mit dem Artemis- und dem Henschel-Quartett, mit dem Trompeter Reinhold Friedrich und dem Cellisten Maximilian Hornung. Auch in Soloprogrammen ist Gerold Hubert zu erleben, in denen er sich vor allem den Werken von Bach, Beethoven, Schubert und Brahms widmet. Neben zwei Soloalben mit Werken von Beethoven und Schumann liegen zahlreiche herausragende Einspielungen mit Christian Gerhaher vor. Zusätzlich zu seiner Konzerttätigkeit gibt Gerold Huber Meisterkurse an der University of Yale, beim Aldeburgh Festival sowie bei den Schwetzinger Festspielen. Seit 2013 ist er Professor für Liedbegleitung an der Hochschule für Musik in Würzburg.

Intim und distanziert

Der Bariton Christian Gerhaher