Lisa Batiashvili, Robin Ticciati und das Chamber Orchestra of Europe

Robin Ticciati (Foto: Marco Borggreve)

Schwungvoll, leidenschaftlich, brillant – Beethovens Violinkonzert gehört mit zu den schönsten Werken des Genres. Lisa Batiashvili interpretiert es mit dem Chamber Orchestra of Europe unter der Leitung von Robin Ticciati, Chefdirigent des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin. Von Beethoven hören wir noch Auszüge aus der Schauspielmusik zu Goethes Trauerspiel Egmont. Zudem widmet sich das Programm mit Werken von Jörg Widmann und Hector Berlioz der Liebe. Ist sie Paradies oder Schlangengrube? Das versuchen die beiden Komponisten in ihrer Musik zu ergründen.

Werkeinführungen sowie weitere Artikel und Informationen rund um das Konzert.

Chamber Orchestra of Europe

Robin Ticciati Dirigent

Lisa Batiashvili Violine

Ludwig van Beethoven

Konzert für Violine und Orchester D-Dur op. 61

Lisa Batiashvili Violine

Ludwig van Beethoven

Egmont op. 84: Zwischenaktmusik I

Jörg Widmann

Liebeslied für acht Instrumente

Ludwig van Beethoven

Egmont op. 84: Zwischenaktmusik II

Hector Berlioz

Roméo et Juliette, Dramatische Symphonie op. 17: Liebesszene

Ludwig van Beethoven

Egmont op. 84: Musik, Clärchens Tod bezeichnend

Ludwig van Beethoven

Egmont f-Moll op. 84: Ouvertüre

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Termine und Karten

Biografien

Robin Ticciati

Geiger, Pianist, Schlagzeuger, Dirigent: Bereits mit 15 Jahren spielte Robin Ticciati Pauke im britischen National Youth Orchestra. Dort entdeckte Sir Simon Rattle das Dirigiertalent des jungen Musikers, der zuvor von der Royal Academy of Music zum »Sir Colin Davis Fellow of Conducting« ernannt worden war, und wurde sein Mentor. Sir Simon ließ Ticciati eine Probe übernehmen, bei der dieser zeigte, dass er das Orchester zu Höchstleistungen motivieren und mitreißen konnte. Es folgten Dirigate beim City of Birmingham Symphony Orchestra, dann Einladungen an die Mailänder Scala und zu den Salzburger Festspielen. Seit der Saison 2017/18 ist Robin Ticciati Chefdirigent des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin. Dem Briten mit italienischen Wurzeln werden immer wieder Experimentierfreudigkeit und ein vielfältiges Repertoire attestiert. »Wahre Kreativität muss man wagen«, sagt Ticciati, denn letztlich gehe es darum, »die Musikerinnen und Musiker einzuladen, einer musikalischen Idee zu folgen, und zu inspirieren«, wobei jeder so spielen sollte, »als ob es in dem Moment das Wichtigste in seinem Leben wäre«. Seit Sommer 2014 ist Ticciati auch Musikdirektor der Glyndebourne Festival Opera, wo er unter anderem in Neuproduktionen von Debussys Pelléas et Mélisande, Strauss’ Rosenkavalier und Dvořáks Rusalka für Aufsehen sorgte.

Lisa Batiashvili

Ein herrlicher, nuancenreicher Ton prägt das Spiel von Lisa Batiashvili, und das aus gutem Grund. Sie selbst sagt: »Viele Musikerinnen und Musiker sind der Meinung, die Schönheit des Klangs sei weniger wichtig als der Ausdruck. Den braucht man auch. Aber für mich spiegelt der Klang der Geige – wie die menschliche Stimme – die Seele des Musizierenden wider.« Kein Zweifel: Lisa Batiashvili, die bei Mark Lubotsky in Hamburg und bei Ana Chumachenko in München studierte, gehört zu den weltweit renommiertesten Geigerinnen. Regelmäßig arbeitet sie mit Orchestern wie den Wiener Philharmonikern, dem New York Philharmonic, dem Royal Concertgebouw Orchestra und dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks zusammen, und auch bei den Berliner Philharmonikern ist sie seit 2004 regelmäßig zu Gast. Ihre Aufnahmen erhielten Preise wie den Echo-Klassik oder den Midem Classical Award, Musical America kürte sie 2015 zur »Instrumentalistin des Jahres«. Die georgisch-stämmige deutsche Musikerin, die 2018 die Ehrendoktorwürde der Sibelius-Akademie der Universität der Künste in Helsinki erhielt, gründete 2021 ihre eigene Foundation, in der sie sich für die Unterstützung junger, hochtalentierter georgischer Musikerinnen und Musiker engagiert.

Chamber Orchestra of Europe

»Die Musik ist größer als der Einzelne« – so lautet das Credo des Chamber Orchestra of Europe, das 2021 seinen 40. Geburtstag feierte. Hervorgegangen ist das Ensemble aus dem European Union Youth Orchestra, das Claudio Abbado, Chefdirigent der Berliner Philharmoniker von 1990 bis 2002, initiiert und lange Jahre geleitet hat. Das Feuer, das Abbado in den Jugendlichen entzündete, wollten einige der ehemaligen Mitglieder weitertragen, indem sie das Chamber Orchestra of Europe gründeten. Die Formation wurde maßgeblich von Abbados Art des Musizierens geprägt, in der der Gemeinschaftsgedanke eine zentrale Rolle spielte. Mit Abbado realisierte das Orchester preisgekrönte Aufnahmen, darunter Gioacchino Rossinis Oper Il viaggio a Reims und sämtliche Symphonien Franz Schuberts. Doch auch andere Dirigenten haben das Profil des Orchesters geformt: Nikolaus Harnoncourt, Bernard Haitink und Yannick Nézet-Séguin, um nur einige zu nennen. Das Chamber Orchestra of Europe, dessen Mitglieder auch erfolgreich als Solistinnen und Solisten sowie als Lehrende an Hochschulen arbeiten, gehört zu den besten Kammerorchestern unserer Zeit. Es tritt in aller Welt auf und gastiert seit der Saison 2018/19 regelmäßig auf Einladung der Stiftung Berliner Philharmoniker in der Philharmonie. Eine tragende Säule seines Repertoires ist die Musik der Wiener Klassik.

Chamber Orchestra of Europe (Foto: Juila Wesely)