Michael Spyres und Il pomo dʼoro: Tenore Assoluto

Il pomo doro (Foto: Julien Mignot)

Der Name ist Programm: Als sich das Ensemble Il pomo dʼoro vor zehn Jahren gründete, benannte es sich nach einer aufsehenerregenden Barock-Oper von Antonio Cesti. Musiktheater des 17. und 18. Jahrhunderts steht seither im Fokus von Il pomo dʼoro, das die Presse dank seiner spritzigen, temperamentvollen Musizierweise als das »aktuell vielleicht aufregendste Barockteam« bezeichnet. Unter dem Motto Tenore Assoluto stellen das Ensemble und der Sänger Michael Spyres virtuose Tenorarien aus Erfolgsopern von Georg Friedrich Händel, Antonio Vivaldi, Johann Adolph Hasse und anderen vor.

Werkeinführungen sowie weitere Artikel und Informationen rund um das Konzert.

Michael Spyres Tenor

Il pomo dʼoro

Francesco Corti Leitung und Cembalo

Tenore Assoluto

Werke von Georg Friedrich Händel, Antonio Vivaldi, Nicola Porpora, Domenico Sarro, Davide Perez und Johann Adolph Hasse

Termine und Karten

Biografien

Michael Spyres

»Ein Tenor, dem die Welt zu Füßen liegt« (Opera Magazine). Aber nicht nur das, denn Michael Spyres kann auch mühelos in Baritonlagen singen, weshalb er die im späten 19. Jahrhundert entwickelte Kennzeichnung als »Baritenor« für sich in Anspruch nehmen kann. Aufgrund seines außergewöhnlich großen Stimmumfangs sind ihm kaum Grenzen gesetzt – kein Wunder, dass sich der in den USA und in Wien ausgebildete Sänger ein großes Rollenrepertoire angeeignet hat, von Händel und Rameau über Mozart zu Bellini und bis ins 20. Jahrhundert, wobei er sich besonders als Belcantosänger und in französischen Partien einen Namen gemacht hat. Er selbst schätzt seine derzeitige besondere Position im Musikgeschäft so ein: »Enrico Caruso hat den aktuellen Tenortypus etabliert und damit alles andere an den Rand gedrängt. Dabei haben in allen Jahrhunderten davor viele Männer die Bariton- und Tenorrollen nebeneinander gesungen. Viele andere Sänger vor mir hatten die gleiche Fähigkeit, nur hat in den letzten Jahrzehnten kaum einer etwas Vergleichbares gemacht.« Der gebürtige Amerikaner erregte 2008 erstmals internationales Aufsehen in der Titelpartie von Rossinis Otello beim Rossini-Festival in Bad Wildbad sowie als Tamino in Mozarts Die Zauberflöte an der Deutschen Oper Berlin. Heute ist Michael Spyres an den großen Häusern der Welt ebenso regelmäßig zu Gast wie bei den renommiertesten Orchestern und Ensembles und singt unter Dirigentinnen und Dirigenten wie Riccardo Muti, Fabio Luisi, Simone Young, Kirill Petrenko, Yannick Nézet-Séguin, Sir John Eliot Gardiner oder Emmanuelle Haïm.

Il pomo d’oro

Aufsehenerregend, dynamisch und atemberaubend: Nicht zufällig hat sich Il pomo d’oro (Der goldene Apfel), eines »der brillantesten Ensembles auf der Alte­Musik­Bühne« (BBC Music Magazine), nach der gleichnamigen »Festa teatrale« des italienischen Barockkomponisten Antonio Cesti benannt. Beim opulenten Freiluftspektakel von 1668 traten 300 Pferde auf, 73.000 Feuerwerkskörper wurden gezündet. Mit 24 Bühnenbildern und rund acht Stunden Aufführungsdauer stellte das Theaterfest alles bisher Dagewesene in den Schatten. Ein Opernsuperlativ, an den die Mitglieder des 2012 gegründeten italienischen Originalklang­Ensembles anknüpfen – in einer »mächtig Pulverdampf verbreitenden Gangart«, die ihrem »Ruf als das aktuell vielleicht aufregendste Barockteam« alle Ehre macht (Rondo). Mit Temperament und hoher Spielkultur beeindruckt Il pomo d’oro weltweit mit Programmen wie In War and Peace oder Eden gemeinsam mit der amerikanischen Mezzosopranistin Joyce DiDonato oder Anima Aeterna mit dem Countertenor Jakub Józef Orliński. Einspielungen der Formation wurden mit dem Opus Klassik, dem italienischen Abbiato del Disco sowie mit dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet. Der im toskanischen Arezzo geborene Cembalist Francesco Corti ist sowohl als Solist, als auch als Ensembleleiter tätig. Seit 2018 ist er Erster Gastdirigent bei Il pomo d’oro und leitete unter anderem eine Europatournee mit Georg Friedrich Händels Oper Orlando.

Michael Spyres (Foto: Marco Borelli)