Hommage an Ligeti: Pierre-Laurent Aimard, Susanna Mälkki und die Karajan-Akademie

Susanna Mälkki (Foto: Jiyang Chen)

Am 28. Mai wäre György Ligeti 100 Jahre alt geworden. Die Karajan-Akademie und Susanna Mälkki erinnern an den ungarischen Komponisten – mit einem Programm, das uns die Kreativität und Vielseitig seines Schaffens vorstellt: angefangen von seinen kontemplativen Ramifications und dem schwebend-irisierenden Kammerkonzert über die humorvollen Sechs Bagatellen und das witzige Poème Symphonique für 100 Metronome bis zum Klavierkonzert, einem Werk voller vorwärtsdrängender Motorik. Mit Pierre-Laurent Aimard übernimmt ein langjähriger Weggefährte Ligetis und Kenner seiner Musik den Solopart. Zudem gibt es die Uraufführung eines Werks von Hovik Sardaryan, einem Schüler von Wolfgang Rihm.

Werkeinführungen sowie weitere Artikel und Informationen rund um das Konzert.

Karajan-Akademie der Berliner Philharmoniker

Susanna Mälkki Dirigentin

Oscar Jockel Dirigent

Pierre-Laurent Aimard Klavier

Igor Strawinsky

Monumentum pro Gesualdo di Venosa

Susanna Mälkki Dirigentin

György Ligeti

Ramifications für Streicher

Susanna Mälkki Dirigentin

Hovik Sardaryan

The Joy of Blossoming

Oscar Jockel Dirigent

György Ligeti

Kammerkonzert für 13 Instrumentalisten

Susanna Mälkki Dirigentin

György Ligeti

Poème Symphonique für 100 Metronome

Susanna Mälkki Dirigentin

György Ligeti

Sechs Bagatellen für Bläserquintett

Susanna Mälkki Dirigentin

György Ligeti

Konzert für Klavier und Orchester

Susanna Mälkki Dirigentin, Pierre-Laurent Aimard Klavier

Leihgabe des Collège des Bernardins (Metronome)

Termine und Karten

Biografien

Susanna Mälkki

Bevor sie sich bei Eri Klas, Jorma Panula und Leif Segerstam in Helsinki zur Dirigentin ausbilden ließ, war Susanna Mälkki Solocellistin der Göteborger Symphoniker sowie als Solistin und Kammermusikerin aktiv – eine Arbeit, die sie heute nicht missen möchte: »Orchester sind ganz besondere Gebilde. Es ist gut, wenn man einige von innen kennengelernt hat. Man versteht, wie sie funktionieren.« Ihr Interesse für die Orchesterleitung war allerdings bereits an der Sibelius-Akademie im Orchester der Dirigierklasse geweckt worden: »Ich fand das alles hochinteressant und habe viel darüber nachgedacht. Vielleicht habe ich dabei schon Blut geleckt.« Inzwischen ist Susanna Mälkki  eine der gefragtesten Dirigentinnen der Gegenwart. Bei Opern- und Konzertaufführungen in aller Welt beeindruckt sie durch präzise Schlagtechnik, durch Klangsinn und leidenschaftliche Hingabe. Sie war Chefdirigentin des Symphonieorchesters von Stavanger (Norwegen), Leiterin des Ensemble intercontemporain, mit dem sie zahlreiche zeitgenössische Werke zur (Ur-)Aufführung brachte, sowie die erste Frau, die an der Mailänder Scala dirigierte. Seit der Saison 2016/17 ist Susanna Mälkki Chefdirigentin des Philharmonischen Orchesters Helsinki. Zudem arbeitet sie mit führenden europäischen und nordamerikanischen Orchestern zusammen, und auch mit den Berliner Philharmonikern ist die Finnin seit 2008 mehrfach aufgetreten.

Oscar Jockel

»Wenn ich Musik mache, habe ich das Gefühl, dass ich nicht mehr existiere«, sagt der junge deutsche Dirigent und Komponist Oscar Jockel. Momentan ist er Dirigierassistent bei den Berliner Philharmonikern für Kirill Petrenko und für zwei Jahre Dirigierstipendiat der Karajan-Akademie, nachdem aus dem Dirigierwettbewerb in der Philharmonie Berlin im Oktober 2021 um das »Siemens Conductors Scholarship« als ein Gewinner hervorging. Ebenfalls 2021 wurde Jockel in der Philharmonie de Paris zum Dirigierassistenten beim Ensemble intercontemporain und dessen Leiter Matthias Pintscher ernannt. In der Järvi Conducting Academy 2018 in Estland wurde Jockel von Paavo Järvi sowie von dessen Vater Neeme Järvi unterrichtet und erhielt 2019 ein Conducting Seminar Fellowship des Tanglewood Music Center mit dem Boston Symphony Orchestra, Andris Nelsons und Stefan Asbury. 2021 wurde Oscar Jockel als Stipendiat des Deutschen Musikrates in die Förderung des Forum Dirigieren aufgenommen. Für sein bisheriges Schaffen als Komponist und Dirigent erhielt er 2023 den Herbert von Karajan Preis. In der Saison 2022/23 folgte er unter anderem Einladungen der Osterfestspiele Salzburg, des Leipziger Gewandhauses, des Brucknerfests in Linz, der Sächsischen Staatskapelle und des Münchner Rundfunkorchesters.

Pierre-Laurent Aimard

Als »Lichtgestalt und internationale Schlüsselfigur im Musikleben unserer Zeit« wurde Pierre-Laurent Aimard bezeichnet, als ihm 2017 der bedeutende Ernst von Siemens Musikpreis verliehen wurde – für »ein Leben im Dienste der Musik«. Er sei, hieß es in der Begründung, ein Pianist »des Lichts und der Farben, der alles, was er spielt, klar und lebendig werden lässt«. Vor allem mit Werken der Moderne hat sich Pierre-Laurent Aimard einen internationalen Namen gemacht. Hierbei arbeitete der französische Musiker eng mit führenden Komponist*innen zusammen, unter ihnen Pierre Boulez, George Benjamin und nicht zuletzt György Ligeti dessen gesamtes Klavierwerk Aimard eingespielt hat und der den Pianisten mehrfach mit Uraufführungen betraute. Vom Guardian wurde Pierre-Laurent Aimard zudem als »einer der besten Messiaen-Interpreten überhaupt« gefeiert, Messiaen selbst bezeichnete ihn als den »führenden Interpreten« der musikalischen Gegenwart. Von Pierre Boulez wurde Aimard im Alter von 19 Jahren zum ersten Solopianisten des Ensemble intercontemporain ernannt, dem er 18 Jahre lang verbunden blieb. Während dieser Zeit war er an unzähligen Uraufführungen beteiligt und begründete seinen Ruf als einer der profiliertesten Interpreten der Gegenwartsmusik. Doch auch das Repertoire aus Barock, Klassik und Romantik spielt für den Musiker eine wichtige Rolle, wie gefeierte Aufnahmen etwa von Bach, Mozart und Liszt zeigen.

Schwerpunkt: Ligeti

Porträt eines humorvollen und neugierigen Komponisten

Humor als Waffe

Komik und Absurdität in Ligetis Musik