Daniel Barenboim und Elīna Garanča mit Wagners »Wesendonck-Liedern«

Daniel Barenboim (Foto: Peter Adamik)

Richard Wagner setzte ihr mit seinem Tristan ein Denkmal: Mathilde Wesendonck, angebetete Muse des Komponisten und Autorin von fünf Gedichten, die Wagner in seinen Wesendonck-Liedern vertonte. Das Werk – bei uns prominent besetzt zu erleben mit Daniel Barenboim und der Mezzosopranistin Elīna Garanča – bietet Texte voller Sehnsucht und Träumerei, für die Wagner eine drängende, damals neue Harmonik fand. César Franck war tief beeindruckt von Wagner und verband dessen Stil virtuos mit einem unverkennbar französischen Tonfall – etwa in seinem Hauptwerk, der spätromantischen Symphonie in d-­Moll.

Werkeinführungen sowie weitere Artikel und Informationen rund um das Konzert.

Berliner Philharmoniker

Daniel Barenboim Dirigent

Elīna Garanča Mezzosopran

Gabriel Fauré

Pelléas et Mélisande. Orchestersuite op. 80

Richard Wagner

Wesendonck-Lieder (Orchestrierung von Felix Mottl und Richard Wagner)

Elīna Garanča Mezzosopran

César Franck

Symphonie d-Moll

Termine und Karten

Biografien

Daniel Barenboim

Im Alter von elf Jahren erlebte Daniel Barenboim, wie Edwin Fischer vom Klavier aus dirigierte. Sofort war ihm klar: »Genau das möchte ich auch machen!« So kam es, dass der junge Meisterpianist, der bereits im Alter von acht Jahren in seiner Geburtsstadt Buenos Aires vor die Öffentlichkeit getreten war, zusätzlich die Dirigentenlaufbahn einschlug – als jüngstes Mitglied in der Dirigierklasse von Igor Markevitch. 1967 debütierte Daniel Barenboim als Dirigent und übernahm in den Folgejahren leitende Positionen beim Orchestre de Paris, beim Chicago Symphony Orchestra und an der Mailänder Scala, bevor er 1992 künstlerischer Leiter und Generalmusikdirektor der Staatsoper Unter den Linden wurde. Gemeinsam mit dem palästinensisch-amerikanischen Literaturwissenschaftler Edward Said gründete er das West-Eastern Divan Orchestra, das wie kein anderes Ensemble für Toleranz und Völkerverständigung steht. 2015 rief er zudem die Berliner Barenboim-Said Akademie ins Leben, in der herausragende junge Musikerinnen und Musiker aus dem Nahen Osten gefördert werden. Mit den Berliner Philharmonikern, die ihn 1992 zu ihrem Ehrenmitglied und 2019 zu ihrem Ehrendirigenten ernannten, verbindet Barenboim seit seinem Solisten-Debüt 1964 und seinem Dirigenten-Einstand 1969 eine jahrzehntelange künstlerische Partnerschaft: »Die Berliner Philharmoniker waren für mich schon als Kind ein Modell, wie ein Orchester klingen könnte und sollte. Ihr unverwechselbarer Klang hat mich schon damals umgehauen.«

Elīna Garanča

Selfies posten? »Ich hasse Selfies!« Instagram, Facebook, Social Media? »Diesen Teil des Berufs mag ich nicht. Aber sobald ich auf die Bühne gehe, singe, Musik höre, dieser Geruch im Theater – dann sage ich mir: Nein, ich will nichts anderes.« Elīna Garanča konzentriert sich gerne auf das Wesentliche: die Musik, wobei ihr Repertoire von Barock bis Wagner reicht. »Nur eine Handvoll Sängerinnen und Sänger«, schrieb The Daily Telegraph, »verfügt gleichermaßen über stimmliche Schönheit, technische Meisterschaft und umfassende Musikalität neben jener undefinierbaren Magie, die man Charisma oder Starqualität nennt – in dieser Crème de la Crème nimmt Elīna Garanča eine Sonderstellung ein.« Die lettische Mezzosopranistin – heute einer der größten Stars der Klassikwelt – begann ihre Karriere am Meininger Staatstheater und an der Frankfurter Oper. Es folgten Engagements in Wien, London, New York, Baden-Baden und München sowie bei den renommiertesten Festivals weltweit. Auch im Konzertfach arbeitet Elīna Garanča mit führenden Orchestern und Dirigenten zusammen. Im Juni 2008 debütierte sie bei den Berliner Philharmonikern und war seitdem immer wieder zu Gast, zuletzt beim Europakonzert 2022 im lettischen Liepāja. Im April 2021 hatte sie ihr lang erwartetes Debüt als Kundry in einer neuen Produktion von Wagners Parsifal an der Wiener Staatsoper, wo sie seit ihrem Einstand 2003 über 160 Aufführungen in 18 verschiedenen Rollen gesungen hat.

Elīna Garanča (Foto: Deutsche Grammophon)

Der Liebe Kuss

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