Santtu­-Matias Rouvali und Víkingur Ólafsson

Santtu-Matias Rouvali (Foto: Marco Borggreve)

Als einen »funkigen Totentanz« bezeichnet John Adams sein Klavierkonzert Must the devil have all the good tunes? Der Pianist Víkingur Ólafsson hat das energiegeladene, diabolische Stück für sein Debüt bei den Berliner Philharmonikern ausgewählt, wobei ihm der junge Santtu­-Matias Rouvali zur Seite steht, Leiter des Londoner Philharmonia Orchestra. Weitere Programmpunkte sind das sich vom idyllischen Beginn bis zum furiosen Schluss steigernde Stück Helix unseres Composer in Residence Esa-Pekka Salonen sowie Sergej Prokofjews Fünfte Symphonie, eines der populärsten Werke des Komponisten.

 

Werkeinführungen sowie weitere Artikel und Informationen rund um das Konzert.

Berliner Philharmoniker

Santtu-Matias Rouvali Dirigent

Víkingur Ólafsson Klavier

Esa-Pekka Salonen

Helix

John Adams

Must the devil have all the good tunes?, Konzert für Klavier und Orchester

Víkingur Ólafsson Klavier

Sergej Prokofjew

Symphonie Nr. 5 B-Dur op. 100

Termine und Karten

Biografien

Santtu-Matias Rouvali

Im Oktober 2021 leitete Santtu-Matias Rouvali als neuer Chefdirigent erstmals das Londoner Philharmonia Orchestra, mit »Liebe zum Detail«, »leuchtendem Streicherklang« und »unwiderstehlichem Elan« (The Guardian). Schon zuvor wurde der charismatische Musiker international gefeiert, als ein weiterer Name in der langen Liste herausragender finnischer Dirigenten von Paavo Berglund bis Mikko Franck. Rouvali gastiert regelmäßig bei renommierten Orchestern wie dem New York Philharmonic und dem Amsterdamer Concertgebouw-Orchester. Für seinen Einstand bei den Berliner Philharmonikern im September 2019 hatte er unter anderem Jean Sibelius’ Erste Symphonie im Gepäck: »Es war ein Erlebnis« mit einem »Ausnahmetalent«, urteilte die Deutsche Welle. Neben seinem Amt in London ist Rouvali Chefdirigent der Göteborger Symphoniker und des Philharmonischen Orchesters Tampere in Finnland. Studiert hat er in seiner Geburtsstadt Lahti zunächst Schlagzeug – ein Instrument, das er im Finnischen Radio-Sinfonie-Orchester und im Symphonischen Orchester Lahti spielte. Dann jedoch wandte er sich dem Dirigieren zu, unter anderem in der Klasse von Leif Segerstam an der Sibelius-Akademie in Helsinki. Warum gerade diese beiden musikalischen Disziplinen? »Als ich vier oder fünf Jahre alt war, haben mich meine Eltern, die ebenfalls Musiker sind, mit in die Orchesterprobe genommen. So konnten sie sich das Geld für einen Babysitter sparen. Und als kleiner Junge ist man natürlich am meisten fasziniert von den Dingen, die visuell am interessantesten erscheinen. Und das sind eben Schlagzeuger und Dirigenten.«

Víkingur Ólafsson

Der isländische Pianist Víkingur Ólafsson ist einer der herausragenden Künstler unserer Zeit. Er verkörpere eine »seltene Kombination aus technischer Brillanz, kontrollierter Expressivität und interpretatorischer Tiefe«, befand die britische Zeitschrift Grammophone, die ihn 2019 zum Artist of the Year kürte. Weitere Auszeichnungen umfassen den Rolf-Schock-Preis des Jahres 2022 und den Opus Klassik, den er zwei Mal für die beste Solo-Einspielung erhielt; bei den BBC Music Magazine Awards wurde zudem seine Bach-Einspielung zum Album des Jahres gekürt. Seine weiteren vielfältigen Aufnahmen widmen sich Werken von Philip Glass, Claude Debussy, Jean-Philippe Rameau und Wolfgang Amadeus Mozart; das jüngste Album From Afar erschien diesen Oktober. Dabei erzielen Víkingur Ólafssons Veröffentlichungen eine hervorragende Resonanz und wurden auf Streaming-Plattformen über 400 Millionen Mal abgerufen. Im Konzertsaal tritt er mit den bedeutendsten Orchestern der Welt auf – allein in der Saison 2022/23 unter anderem mit dem Concertgebouw-Orchester, dem Cleveland Orchestra, dem London Philharmonic, dem New York Philharmonic und der Tschechischen Philharmonie. Víkingur Ólafsson versteht es nicht nur als Interpret, Musik spannend und sympathisch zu vermitteln, und hat mehrere Fernseh- und Radio-Sendungen präsentiert. Während des Corona-Lockdown war er außerdem Artist in Residence im Klassik-Programm der BBC, wo er in der Sendung Front Row drei Monate lang aus dem leeren Harpa-Konzerthaus in Reykjavík einem weltweiten Publikum Musik vorstellte, die ihm besonders am Herzen liegt.

Víkingur Ólafsson (Foto: Ari Magg)