Philharmonischer Salon:
Berliner Salons des 19. Jahrhunderts

Naomi Krauss (Foto: Jaan-Eric Fischer, Netflix)

Gesellschaftlicher Treffpunkt, literarischer Zirkel, musikalischer Vergnügungsort – der Salon erfüllte im Berlin des 19. Jahrhunderts verschiedene Aufgaben. Hier begegneten sich auf zwanglose Weise Adlige und Bürger, die großen Politiker, Philosophen, Dichter, Denker und Künstler*innen der Zeit. Man diskutierte und genoss das inspirierende Ambiente. Die Seele des Salons war stets eine interessante, gebildete Frau wie Henriette Herz, Rahel Varnhagen oder Bettina von Arnim. Mit Musik und Texten, vorgetragen von Naomi Krauss und Max Hopp, erinnert der Philharmonische Salon an die großen Salonnièren Berlins.

Werkeinführungen sowie weitere Artikel und Informationen rund um den Salon.

Naomi Krauss Sprecherin

Max Hopp Sprecher

Philharmonisches Streichquartett

Marie-Pierre Langlamet Harfe

Cordelia Höfer Klavier

Götz Teutsch Programmgestaltung

Berliner Salons im 19. Jahrhundert

Termine und Karten

Ticketinformationen

Biografien

Naomi Krauss

Die Schweizer-israelische Schauspielerin wurde in Basel geboren und absolvierte ihre Ausbildung an der Schauspielakademie Zürich. Ihre Theaterkarriere begann an der Berliner Schaubühne, es folgten Engagements an weiteren renommierten Bühnen wie dem Staatstheater Darmstadt, dem Deutschen Theater Berlin, dem Deutschen Schauspielhaus Hamburg und der Berliner Volksbühne. Dabei arbeitete sie mit Regisseurinnen und Regisseuren wie Peter Stein, Andrea Breth, Jürgen Gosch und Dimiter Gotscheff zusammen. Seit 1999 ist Naomi Krauss auch für Film und Fernsehen tätig, beispielsweise in Die Manns – Ein Jahrhundertroman, Schwabenkinder oder Was, wenn der Tod uns scheidet sowie in diversen Folgen von Tatort und Polizeiruf 110. Sie drehte unter anderem mit Michael Verhoeven (Glückskind), Maria Schrader (Vor der Morgenröte) und Tom Tykwer (The International). Aktuell ist sie in der Hauptrolle der Zeynep in der Filmkomödie Faraway auf Netflix sowie auf der Bühne des Berliner Ensembles zu sehen, wo sie die Rolle der Großmutter Leah in Wajdi Mouawads Vögel verkörpert.

Max Hopp

Der Schauspieler gehört zu den bekannten Gesichtern des deutschen Fernsehens. 2006 wurde er in der ZDF-Serie Doktor Martin als Polizeichef Mark Dononelli an der Seite von Axel Milberg einem breiteren Publikum bekannt. Von 2014 bis 2022 verkörperte er den Staatsanwalt im Usedom-Krimi. Auch in anderen Fernsehkrimis wie Bella Block und Tatort ist er regelmäßig zu sehen. Die Karriere des Berliners begann bereits als Jugendlicher in der Serie Ferienheim Bergkristall des DDR-Fernsehens. Nach seiner Ausbildung an der Berliner Schauspielschule »Ernst Busch« folgten Theaterengagements in Bremen, Hamburg, Salzburg, München, Zürich und Berlin. Außerdem spielte Max Hopp in TV-Produktionen wie Die Spiegel-Affäre und Bornholmer Straße, im ZDF-Mehrteiler Der gleiche Himmel von Oliver Hirschbiegel sowie im Spielfilm Das schweigende Klassenzimmer mit. An der Komischen Oper Berlin wirkt er seit 2011 regelmäßig bei Produktionen mit, darunter in Benatzkys Singspiel Im weißen Rößl (Regie: Sebastian Baumgarten), My Fair Lady (Regie: Andreas Homoki) sowie Eine Frau, die weiß, was sie will, Anatevka und Die Perlen der Cleopatra (Regie: Barrie Kosky).

Philharmonisches Streichquartett

Das Philharmonische Streichquartett repräsentiert die junge Musikergeneration der Berliner Philharmoniker: kosmopolitisch, vielseitig und künstlerisch passioniert. Mit der 2018 gegründeten Formation setzen seine Mitglieder die Tradition philharmonischer Ensembles fort, Kammermusik auf höchstem Niveau zu präsentieren. Ihr Ziel ist es, die Klang- und Spielkultur des Orchesters auch in kleiner kammermusikalischer Besetzung mit Hingabe und größter Virtuosität zu realisieren. Die Violinen spielen Helena Madoka Berg, die heute durch die Österreicherin Johanna Pichlmair vertreten wird, und der aus Tirana stammende Dorian Xhoxhi, der sich auch bei den Berliner Barock Solisten engagiert. Am Pult der Bratsche sitzt die Japanerin Naoko Shimizu. Einziger Nicht-Philharmoniker ist Christoph Heesch, der als einer der vielversprechendsten Nachwuchs-Cellisten gilt und mit seinem solistischen wie kammer­musika­lischen Können Erfolge feiert. Sein öffentliches Debüt gab das junge Ensemble 2019 bei einem Lunchkonzert in der Philharmonie Berlin. Im März 2022 veröffentlichte das Quartett seine erste CD mit Werken von Josef Suk und Antonín Dvořák. Außerdem wirkt es regelmäßig bei den Osterfestspielen in Baden-Baden mit. Das Repertoire des Streichquartetts reicht von der Klassik bis zur Neuen Musik. Entsprechend hat sich das Ensemble berühmte Worte Mozarts zu seinem Wahlspruch erkoren: »… denn wir lieben, uns mit allen möglichen Meistern zu unterhalten – mit alten und modernen.«

Marie-Pierre Langlamet

Marie-Pierre Langlamet wurde in Grenoble geboren und studierte bei Elizabeth Fontan-Binoche am Konservatorium in Nizza. Mit 15 Jahren erregte sie bereits in internationalen Wettbewerben Aufmerksamkeit, mit 17 Jahren trat sie ihre erste Stelle als Soloharfenistin im Opernorchester von Nizza an. Ein Stipendium ermöglichte ihr die Fortsetzung ihrer Studien am Curtis Institute of Music in Philadelphia, bevor sie 1988 stellvertretende Soloharfenistin im Orchester der Metropolitan Opera New York wurde. 1992 gewann Marie-Pierre Langlamet mit dem ersten Preis des Internationalen Harfenwettbewerb in Israel einen der bedeutendsten Wettbewerbe für ihr Instrument. Seit 1993 ist sie Mitglied der Berliner Philharmoniker, außerdem konzertiert sie weltweit als Solistin mit renommierten Kammermusikensembles und Orchestern (Israel Philharmonic Orchestra, Orchestre de la Suisse Romande u. a.). Marie-Pierre Langlamet unterrichtet seit 1995 an der Orchester-Akademie, außerdem leitete sie von 2010 bis 2020 die Harfenklasse an der Universität der Künste Berlin.

Cordelia Höfer

Cordelia Höfer wurde in München geboren. Ihr Klavierstudium absolvierte sie mit höchsten Auszeichnungen an den Hochschulen in Salzburg (bei Hans Leygraf) und in München (bei Klaus Schilde). In Salzburg studierte sie auch die Fächer Dirigieren und Kammermusik. Wichtige Lehrer waren Wilhelm Kempff, Tatjana Nikolajewa und Elisabeth Leonskaja. Eine umfangreiche Konzerttätigkeit führt Cordelia Höfer seit dem 15. Lebensjahr als Solistin und Kammermusikerin durch viele europäische Länder, die USA, Japan und Korea. Hierbei hat sie mit Sängerinnen wie Christine Schäfer, Juliane Banse und Anna Prohaska zusammengearbeitet. Im Rahmen ihrer langjährigen Unterrichtstätigkeit an der Universität Mozarteum in Salzburg war sie Künstlerkollegen wie Sándor Végh, Heinrich Schiff und Nikolaus Harnoncourt in intensiver Zusammenarbeit verbunden. Seit 2002 ist die Pianistin am Mozarteum Professorin für Klavier und Kammermusik. Cordelia Höfer ist seit vielen Jahren regelmäßig in den Kammerkonzerten der Berliner Philharmoniker zu erleben, insbesondere in den Philharmonischen Salons.

Götz Teutsch

Götz Teutsch stammt aus Hermannstadt (Sibiu) in Siebenbürgen, Rumänien. Er wurde zunächst in Bukarest von Radu Aldulescu ausgebildet und setzte sein Violoncello-Studium nach der Ausreise aus Rumänien 1968 bei Enrico Mainardi und Karl Richter fort. Zudem hat er sich eingehend mit der Aufführungspraxis Alter Musik befasst sowie Viola da gamba studiert. Den Berliner Philharmonikern gehörte Götz Teutsch von 1970 bis 2006 an, davon zwei Jahrzehnte als Solocellist unter den Chefdirigenten Herbert von Karajan und Claudio Abbado. Als Konzertsolist des Orchesters war er z. B. mit dem Zweiten Cellokonzert von Dmitri Schostakowitsch zu erleben. Götz Teutsch zählte zu den Gründungsmitgliedern der 12 Cellisten der Berliner Philharmoniker. Im November 2000 gestaltete der Literaturliebhaber den ersten Philharmonischen Salon – diese Idee entwickelte sich schnell zu einer höchst erfolgreichen Reihe.

Max Hopp (Foto: Tine Acke)