Philharmonische Kammermusik: Auf den Spuren der eigenen Identität

Kammermusiksaal

Wo komme ich her, wo sind meine Wurzeln? Im Rahmen unseres Saisonschwerpunkts Identitäten geben die Komponisten dieses Programms ganz verschiedene Antworten: Béla Bartóks Zweites Streichquartett ist sowohl von der Klangsprache des Expressionismus als auch von Rhythmen und Melodien der slawischen Volksmusik inspiriert. Bedřich Smetana bekennt in seinem autobiografischen Streichquartett »Aus meinem Leben« seine Liebe zu seiner tschechischen Heimat. Wolfgang Amadeus Mozart wiederum zeigt in seinem B-Dur-Quartett, was er in diesem Genre von seinem väterlichen Freund Joseph Haydn gelernt hat.

Werkeinführungen sowie weitere Artikel und Informationen rund um das Konzert.

Simon Roturier Violine

Marlene Ito Violine

Naoko Shimizu Viola

Bruno Delepelaire Violoncello

Wolfgang Amadeus Mozart

Streichquartett B-Dur KV 458 »Jagd-Quartett«

Béla Bartók

Streichquartett Nr. 2 Sz 67

Bedřich Smetana

Streichquartett Nr. 1 e-Moll »Aus meinem Leben«

Termine und Karten

Biografien

Simon Roturier

Simon Roturier stammt aus Concarneau, einer kleinen, am Meer gelegenen Stadt in der Bretagne. Im Alter von sieben Jahren fing er mit dem Geigenspiel an, bereits als 14-Jähriger entschied er, die Musik zum Beruf zu machen. Er studierte zunächst am Pariser Conservatoire National Supérieur de Musique bei Boris Garlitsky und Itamar Golan, später bei Vladimir Nemtanu am Konservatorium von Lyon. Zudem besuchte er Meisterklassen von Ulf Hölscher, David Grimal und Ida Händel. Neben anderen Wettbewerben gewann er 2004 den Publikumspreis des David-Oistrach-Wettbewerbs. 2006 war er Mitglied des von Claudio Abbado geleiteten Gustav Mahler Jugendorchesters, und von 2007 bis 2009 Stipendiat der Karajan-Akademie der Berliner Philharmoniker. Anschließend setzte er seine Ausbildung bei Antje Weithaas an der Hochschule für Musik »Hanns Eisler« und beim Artemis-Quartett an der Universität der Künste in Berlin fort. Simon Roturier ist Primarius des 2009 gegründeten Noga Quartet und seit 2011 Mitglied der Zweiten Geigen der Berliner Philharmoniker.

Marlene Ito

Marlene Ito, in Japan geboren und in Australien aufgewachsen, studierte zunächst am Konservatorium in Sydney, bevor sie 2003 nach Deutschland kam und ihre Ausbildung an der Musikhochschule Lübeck sowie der Universität der Künste Berlin bei Nora Chastain fortsetzte. Noch während des Studiums wurde Marlene Ito Stipendiatin der Karajan-Akademie der Berliner Philharmoniker. Außerdem besuchte sie Meisterkurse bei Pinchas Zukerman, Zakhar Bron, Walter Levin sowie beim Artemis Quartett. Sie spielte als Aushilfe u. a im Deutschen Symphonie-Orchester Berlin und im Kölner Gürzenich-Orchester, bevor sie 2009 Zweite Konzertmeisterin im Orchester der Komischen Oper Berlin wurde. 2011 wechselte Marlene Ito in die Gruppe der Zweiten Violinen bei den Berliner Philharmonikern, seit März 2020 ist sie dort Erste Stimmführerin. Die Preisträgerin des Internationalen Max-Rostal-Wettbewerbs 2006 konzertiert auch als Solistin und Kammermusikerin, etwa im Varian Fry Quartett.

Naoko Shimizu

Naoko Shimizu wurde in Osaka geboren und studierte in Tokio zunächst Violine, bevor sie sich 1992 für den Wechsel zur Bratsche entschied. 1994 kam sie nach Deutschland und setzte ihre Studien bei Nobuko Imai an der Musikhochschule Detmold fort. Sie wurde u. a. beim Internationalen Wettbewerb in Genf (1996), beim ARD-Wettbewerb in München (1997) und bei den Young Concert Artist International Auditions in den USA (1998) ausgezeichnet. Seit 2001 ist Naoko Shimizu Solobratscherin der Berliner Philharmoniker. Überdies gastierte sie beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, beim Orchestre de la Suisse Romande, bei den Budapest Strings sowie bei zahlreichen japanischen Orchestern als Solistin. Die leidenschaftliche Kammermusikerin gastierte bei bedeutenden Festivals wie dem Kammermusikfest Lockenhaus und dem Marlboro Music Festival. Neben ihrer Konzerttätigkeit gibt Naoko Shimizu Meisterkurse im In- und Ausland.

Bruno Delepelaire

Bruno Delepelaire ist seit November 2013 Erster Solocellist der Berliner Philharmoniker, mit denen er wiederholt als Solist zu erleben war. Darüber hinaus gastiert er auch bei anderen Orchestern. Der in Paris geborene Musiker studierte am Konservatorium seiner Heimatstadt bei Philippe Muller. 2012 kam er nach Berlin, um seine Ausbildung bei Jens Peter Maintz an der Universität der Künste sowie bei Ludwig Quandt an der Karajan-Akademie der Berliner Philharmoniker fortzusetzen; hinzu kamen Meisterkurse, etwa bei François Salque, Wen-Sinn Yang und Wolfgang Boettcher. Orchestererfahrung sammelte Bruno Delepelaire u. a. beim Verbier Festival Orchestra sowie beim Gustav Mahler Jugendorchester. Bruno Delepelaire gewann mehrere Preise als Solist und gemeinsam mit seinem Streichquartett Quatuor Cavatine. Als Kammermusiker ist er auch im Berlin Piano Quartet und mit den 12 Cellisten der Berliner Philharmoniker zu erleben.