Organist, Pianist und Dirigent – Wayne Marshall ist ein musikalisches Multitalent. Im Juni 2021 begeisterte der Brite das Berliner Publikum beim Waldbühnenkonzert nicht nur als Solist in George Gershwins Rhapsody in Blue, er stand erstmals auch als Dirigent am Pult der Berliner Philharmoniker. Bereits zuvor war er als Pianist mehrfach mit dem Orchester aufgetreten, etwa im September 2012 in Gershwins Oper Porgy and Bess unter der Leitung von Sir Simon Rattle.
Als Organist liegen ihm besonders die französischen Romantiker, am Klavier ist er häufig mit Werken von Maurice Ravel, George Gershwin, Igor Strawinsky und Leonard Bernstein zu hören. Doch Wayne Marshall ist nicht nur in der klassischen Musik zu Hause. Er verfügt über ein breites, genreübergreifendes Repertoire und ist auch ein begeisterter Jazz-Musiker. Nicht zuletzt hat sich Wayne Marshall einen Ruf als fantasievoller Improvisator erworben.
Aufgewachsen in der Nähe von Manchester, wurde Marshall am Londoner Royal College of Music und in Wien zunächst zum Organisten ausgebildet. Die Musik Gershwins mit ihren Rhythmen und dem Changieren zwischen Klassik und Jazz fasziniert ihn seit seiner Kindheit; eine Aufführung von Porgy and Bess in Glyndebourne weckte dann auch sein Interesse am Dirigieren.
Heute konzertiert Marshall weltweit mit Orgelrecitals und Klavierabenden, aber auch als Konzertsolist und Dirigent führender Orchester in Europa, Japan, Australien und in den USA. Er wirkte als Organist in Residence an der Bridgewater Hall in Manchester und trat regelmäßig bei den Londoner Proms auf. Von 2014 bis 2020 war er Chefdirigent des WDR Funkhausorchesters. Darüber hinaus dirigierte er unter anderem die philharmonischen Orchester in Rotterdam, Oslo und Kopenhagen, das Tonkünstler-Orchester Wien sowie die Dresdner Philharmonie und das Gewandhausorchester Leipzig.
Im heutigen Konzert gibt er nun sein Debüt an der Orgel der Philharmonie Berlin – mit einem Programm, in dem er französische und deutsche Werke der Spätromantik einander gegenüberstellt.