Die intensive Auseinandersetzung mit dem Barockzeitalter, sagte Sonya Yoncheva einmal, sei eine »wunderbare« Schule gewesen: »Es gab mir Flexibilität, Disziplin bei der Gestaltung der Ornamentik und der Aussprache, die in der Barockmusik besonders wichtig ist; also alles, worüber man als Sängerin des Repertoires des 19. Jahrhunderts gern hinweghuscht, weil man große Bögen singen möchte.« Weiter sagte die bulgarische Sopranistin, die 2010 Plácido Domingos Operalia Wettbewerb gewann und danach mehrmals für Anna Netrebko einsprang, Barockmusik sei »eine Erziehung, die man eigentlich jedem Sänger raten sollte. Es hilft, viele spätere Fehler gleich von Anfang an zu vermeiden. Meine hier gelernten Stimmübungen und Methoden helfen mir selbst jetzt noch im Belcanto- und lyrisch-dramatischen Repertoire. So halte ich meine Stimme flexibel.« Heute gilt Sonya Yoncheva, die mit einem breitgefächerten Repertoire von Barockopern bis Mozart, Verdi und Puccini regelmäßig an den größten internationalen Bühnen wie der New Yorker Met, dem Londoner Royal Opera House und der Wiener Staatsoper gastiert, als »die beste Violetta seit Maria Callas« (Die Welt). Zudem ist sie international als Konzert- und Liedsängerin gefragt und gastiert ebenso bei den Salzburger Festspielen wie in der Berliner Philharmonie, der Elbphilharmonie oder in Baden-Baden.