Alexander Skrjabins großbesetztes Orchesterwerk Le Poème de l’extase bescherte dem zwölfjährigen Daniil Trifonov ein Schlüsselerlebnis: Ihn faszinierten die kraftvollen Orchesterfarben so sehr, dass er seither danach strebt, diesen Klangreichtum auch auf dem Klavier zu erzielen. Neben seiner Ausdruckskraft und technischen Brillanz ist es dieser Ansatz, der Daniil Trifonov an die Weltspitze führte. Dass er selbst auch komponiert, trägt zusätzlich zu seinem Verständnis für die von ihm interpretierten Werke bei. 1991 in Nischni Nowgorod geboren, studierte er bei Tatiana Zelikman in Moskau und Sergei Babayan in Cleveland. 2011 gewann er zwei prestigeträchtige Wettbewerbe, den Rubinstein-Klavierwettbewerb in Tel Aviv sowie den Tschaikowsky-Wettbewerb in Moskau, und startete anschließend eine spektakuläre internationale Karriere. Daniil Trifonov macht nicht nur durch sein einzigartiges Klavierspiel von sich reden, sondern auch durch seine unkonventionellen Techniken zu üben: Um die nötige Kraft für seine Fortissimo-Ausbrüche zu erwerben, trainiert er unter Wasser im Swimmingpool oder liegend auf dem Klavierstuhl. »Jeder muss für sich einen Weg finden, entspannt und flexibel zu spielen«, sagte er 2016 anlässlich seines Debüts bei den Berliner Philharmonikern in einem Interview. Seitdem pflegen Pianist und Orchester eine intensive Zusammenarbeit, die in der Saison 2018/19 in eine Residency mündete, deren Schwerpunkte romantische und spätromantische Klavierkonzerte von Schumann, Skrjabin, Prokofjew und Rachmaninow waren. Auch als Kammermusiker und mit eigenen Soloabenden konnte man den Künstler in den Konzerten der Stiftung Berliner Philharmoniker immer wieder erleben.