Trommeln, Klavierspielen, zu Schallplattenaufnahmen dirigieren – von frühester Kindheit an war Sir Simon Rattle von Musik besessen. Mit vier Jahren fing er an, Schlagzeug zu lernen, später kamen Klavier und Geige hinzu, im Alter von 16 Jahren studierte er bereits an der Royal Academy of Music in London. Seine Zusammenarbeit mit dem City of Birmingham Symphony Orchestra – zunächst als Erster Dirigent und künstlerischer Berater, dann als Musikdirektor – machten den gebürtigen Liverpooler berühmt. Bei seinem Debüt bei den Berliner Philharmonikern 1987 überzeugte er durch einen energiegeladenen Dirigierstil, seine bedingungslose Begeisterung für die Musik und seine künstlerischen Visionen. Das machte ihn für die Berliner Philharmoniker 2002 bei der Wahl des Nachfolgers von Claudio Abbado als Chefdirigent zum überzeugendsten Kandidaten. In seiner 16-jährigen Amtszeit stellten Sir Simon Rattle mit den Musikerinnen und Musikern viele Weichen für die Zukunft des Orchesters: die Stiftung Berliner Philharmoniker wurde gegründet, das Education-Programm ins Leben gerufen, ebenso das Videoportal Digital Concert Hall und das Label Berliner Philharmoniker Recording. Zu den künstlerischen Höhepunkten der Zusammenarbeit zählten neben symphonischen Zyklen von Sibelius, Mahler, Brahms, Schumann und Beethoven von Peter Sellars inszenierte Aufführungen von Bachs Matthäus- und Johannes-Passion sowie die Einführung der Late Night-Konzerte. Auch nach dem Ende seiner Amtszeit bleibt Sir Simon Rattle, derzeit Musikdirektor des London Symphony Orchestra und designierter Chef des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks, den Berliner Philharmonikern verbunden. Das künstlerische Miteinander ist noch lange nicht ausgeschöpft.