François-XavierRoth ist ein musikalischer Visionär – ein ungemein vielseitiger Dirigent, der sich, so paradox es klingen mag, aufs Universelle spezialisiert hat. Sein Repertoire reicht von frühem Barock bis in die jüngste Gegenwart und umfasst das symphonische Kernrepertoire ebenso wie spannende Entdeckungen. Roth ließ sich am Pariser Konservatorium zunächst als Flötist ausbilden und spielte im Orchestre Symphonique de Paris, bevor er ins Dirigierfach wechselte. Seit 2015 ist er Chefdirigent des Gürzenich-Orchesters und Generalmusikdirektor der Stadt Köln, wo er mit außergewöhnlich innovativer Programmgestaltung für Aufsehen sorgt. Das von ihm gegründete Originalklang-Ensemble Les Siècles hat der charismatische Maestro innerhalb kürzester Zeit zu internationalem Erfolg geführt – auch, weil er bei seinen zwischen delikater Raffinesse und stürmischer Wucht changierenden Erkundungen der Musik auf historische Informiertheit setzt. Je nach Werk, und oftmals im Wechsel während des gleichen Konzerts, passen die Mitglieder von Les Siècles ihr Instrumentarium dem des jeweiligen Repertoires an. Letzteres erhöht den Arbeitsaufwand, aber auch die Freude am Ergebnis, da Altbekanntes mit geschärften Farben in neuem Licht erscheinen kann. Roth ist Principal Guest Conductordes London Symphony Orchestra sowie Artiste associé der Philharmonie de Paris und wurde kürzlich zum künstlerischen Leiter des Atelier Lyrique in Tourcoing ernannt, wo Les Siècles beheimatet ist.
Albrecht Mayer, seit 1992 Solo-Oboist der Berliner Philharmoniker, ist einer der gefragtesten Oboisten der Welt. Sein Klangideal orientiert sich an der Barockoboe, die, wie er sagt, als »instrumentale ›vox humana‹ über alle Lagen hinweg einen wunderbar weichen Klang« bietet. Der gefeierte Virtuose mit reich moduliertem Ton und einzigartigem Legato ließ sich ebenso von Sängern wie Fritz Wunderlich inspirieren wie von Daniel Barenboim, »wenn er ein Mozart-Klavierkonzert spielt«. Meyer erhielt als Kind neben Klavier- und Blockflötenstunden auch Gesangunterricht, bevor er im Alter von zehn Jahren mit dem Oboenspiel begann. Seine berufliche Laufbahn startete er 1990 als Solo-Oboist der Bamberger Symphoniker, bis er in gleicher Position zu den Berliner Philharmonikern wechselte. Um seine klanglichen Vorstellungen bis ins Letzte umzusetzen, gründete der mehrfache Echo-Preisträger das Ensemble New Seasons, mit dem er unter anderem das Album Vocalise einspielte: »Wohlklang ohne Ende« (Rondo). Seine CD Auf Mozarts Spuren mit dem Mahler Chamber Orchestra und Claudio Abbado hielt sich über Monate in den Deutschen Klassik-Charts, das Album New Seasons mit Händel-Transkriptionen schaffte es sogar bis in die deutschen Pop-Charts.