Besonders prominent ist in der Vokal-Reihe dieser Saison die Barockmusik vertreten, die Sängerinnen und Sängern unbegrenzte Möglichkeiten zu purem Gefühlsausdruck wie zur Demonstration stimmlicher Virtuosität bietet.
Die Countertenöre Philippe Jaroussky und Jakub Józef Orliński verfügen über die Fähigkeit, mit ihrem Gesang unmittelbar ins Herz des Publikums zu treffen. Orliński interpretiert mit seiner profunden Alt-Stimme – assistiert vom federnden Klang des Ensembles Il pomo d’oro – spannende Repertoire-Entdeckungen aus dem 17. Jahrhundert. Einen musikalischen Seelenverwandten hat Jaroussky in Thibaut Garcia gefunden, der seine Gitarre wie ein Cembalo, eine Laute oder auch ein Jazz-Instrument klingen lassen kann. Gemeinsam begeben sich die Musiker in ihrem Programm À sa guitare auf eine Reise durch fünf Jahrhunderte. Einziges Kriterium für die Werkauswahl war, so der Sänger, dass »jeder Titel einer tiefen Gefühlsregung entsprang«.
Mit einem Händel-Programm und zwei Zusatzkonzerten trägt das Barock-Wochenende im Februar 2024 zur Reihe bei. (Abonnent*innen der Reihe Vokal erhalten Tickets für die Zusatzkonzerte zu einem vergünstigten Preis). Händels Musik beleuchtet in Opern, Oratorien und Kantaten das gesamte Spektrum menschlicher Affekte und ist besonders ergreifend, wenn sie sich dem Ausdruck der Trauer verschreibt. Mary Bevan lässt mit ihrem leuchtenden Sopran Göttinnen, antike Heldinnen und Königinnen auf der Bühne erstehen – und bereichert damit den Saisonschwerpunkt Heroes. An ihrer Seite konzertiert die Academy of Ancient Music, die in der Originalklang-Szene seit mehr als 50 Jahren Maßstäbe setzt.
Das Hugo-Wolf-Lied »Auch kleine Dinge können uns entzücken« eignet sich als Motto für die gesamte Gattung. Denn im Liedgesang sind Miniaturen zu erleben, die einen besonders intimen Kontakt zwischen Musizierenden und Publikum ermöglichen. Sabine Devieilhe singt mit ihrer agilen, strahlenden und ausdrucksvollen Stimme wunderbar atmosphärische Lieder von Wolf, Mozart und Richard Strauss und zeigt, wie romantisch Alban Berg in seiner Jugend komponierte.
Der Abschluss der Reihe bietet ein Wiedersehen mit Asmik Grigorian, weltweit gefeierte Opernsängerin, die 2022 in der Philharmonie in der Titelpartie von Tschaikowskys Jolanthe beeindruckte. Bei ihrem jetzigen Gastspiel kann man sowohl Tschaikowsky als auch Sergej Rachmaninow als Liedkomponisten kennenlernen. Und es zeigt sich, dass die Gefühlstiefe der großbesetzten Werke beider Komponisten ebenso in dieser kleinen Form durchgehend präsent ist.
Kammermusik
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Aboserie: V – Vokal
Do. 30. Nov 2023, 20:00 Uhr
Großer Saal
Kammermusik
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Aboserie: V – Vokal
Mi. 24. Jan 2024, 20:00 Uhr
Kammermusiksaal
Kammermusik
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Aboserie: V – Vokal
Fr. 23. Feb 2024, 20:00 Uhr
Kammermusiksaal
Kammermusik
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Aboserie: V – Vokal
Mi. 17. Apr 2024, 20:00 Uhr
Kammermusiksaal
Kammermusik
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Aboserie: V – Vokal
Mo. 20. Mai 2024, 20:00 Uhr
Kammermusiksaal
Asmik Grigorian Sopran
Lukas Geniušas Klavier
I |
A, D, E
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210 € |
II |
B, C, F,
Behindertenloge 1
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165 € |
Kammermusik
Sa. 24. Feb 2024, 22:00 Uhr
Kammermusiksaal
Kammermusik
So. 25. Feb 2024, 15:30 Uhr
Kammermusiksaal